l e b e n s w e i s e
Mittwoch, 12. September 2007
Negative Erfahrungen / III.
feuerlibelle, Mi, 12. Sep. 2007, 12:43
Bei der letzten Volkszählung habe ich beim Ausfüllen der "Haushaltsliste" in der Spalte Religionsbekenntnis als Antwort ein großes Fragezeichen eingesetzt. Ganz bewußt. Zwei (!) Jahre später schickt mir die zuständige Kirchenbeitragstelle einen Schimmelbrief mit folgendem Inhalt: "Im Oktober ... wurden von den Bezirksämtern Haushaltslisten an die Einwohner ausgegeben. Die darin enthaltenen Angaben über das Religionsbekenntnis dienen den staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften neben anderen Quellen zur Erfassung ihrer Mitglieder. Wir wenden uns heute deshalb an Sie, weil in der letzten Haushaltsliste Ihr Religionsbekenntnis nicht bzw. nicht eindeutig angegeben wurde, obwohl die Liste aufgrund staatlicher Vorschriften vollständig auszufüllen ist. Wir ersuchen Sie daher, uns den untenstehenden Vordruck innerhalb der nächsten 14 Tage ausgefüllt zurückzusenden."
Grüß Gott !
Ich habe auf den Brief nicht reagiert. Dem Grunde nach bedeutet es aber nichts Gutes, wenn der Amtsschimmel wiehert! Eines Tages habe ich wie gelähmt aus der Wäsche geschaut: eingeschriebene Briefsendung mit Kirchensteuervorschreibung von ATS 7000,-- Nach der ersten Schrecksekunde hab ich einen irren Lachkrampf gekriegt.
Es ist allgemein bekannt, dass die katholische Kirche samt ihrem Filialnetz (Geldeintreiber-Kirchenbeitragstellen) mit ihren zahlungsunwilligen bzw. -unfähigen Vereinsmitgliedern nicht gerade zimperlich umgeht. Gehalts-/oder Hausratspfändungen sind übliche Methoden. Und die Notrufsäule der Nächstenliebe ist dann - wie so oft,
auf unbestimmte Zeit außer Betrieb.
Als Nichtvereinsmitglied und ohne Religionsbekenntnis, habe ich mich von den Kirchendienern nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil - ich bin über mich hinausgewachsen und im verbalen Schlagabtausch -ohne die Contenance zu verlieren, alle zu Schnecke gemacht.
Die Auseinandersetzung war kabarettreif. Nach den vielen Turbulenzen ist nun endlich Ruhe eingekehrt und ich habe mit meinem Gott eine ganz spezielle Vereinbarung getroffen - wir können uns auch ohne Amtskirche bestens verständigen.

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