l e b e n s w e i s e
Donnerstag, 3. April 2008
Das Rosen-Innere
feuerlibelle, Do, 3. Apr. 2008, 14:53


ein gedicht
von
rainer maria rilke


wo ist zu diesem innen
ein außen? auf welches weh
legt man solches linnen?
welche himmel spiegeln sich drinnen
in dem binnensee
dieser offenen rosen,
dieser sorglosen, sieh:

wie sie lose im losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde hand sie verschütten.
sie können sich selber kaum
halten; vielen ließen
sich überfüllen und fließen
über von innenraum
in die tage, die immer
voller und voller sich schließen,
bis der ganze sommer ein zimmer
wird, ein zimmer in einem traum.

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