l e b e n s w e i s e
Geschenke, Geschenke...
feuerlibelle, So, 2. Nov. 2008, 16:47
mit jeder geburtstagsfeier eines kindes wird uns erwachsenen ein unsichtbarer zauberspiegel vorgehalten, in dem wir uns wieder erkennen, wie fremd uns die gegenwart erscheint und wie fantasielos wir mit der zeit geworden sind.
die prinzessin liebt es zu lernen, sie hängt an den lippen der erwachsenen, aber sie hasst es, belehrt zu werden. sie ahmt ihre eltern und bezugspersonen nach und versucht ihnen gute manieren beizubringen. an dieser stelle ein zitat des geschätzten sir peter ustinov: "ein kind, das etwas taugt, entwickelt sich mehr durch auflehnung als durch gehorsam."

vorhang auf –
mit großen, neugierigen und leuchtenden augen und einem süßen, verstohlenen lächeln in den grübchen, wird jedes einzelne geschenk begutachtet, gedreht,
laut in die runde gefragt "was könnte da drin sein?", dann die verpackung mit beiden händen aufgerissen.
kurze stille.
aus dem, – je nach dem, erstarrten oder fröhlichen blick des kindes kann man sofort feststellen, ob das geschenk nun ein •top oder flopp• ist.
das erste geschenk ausgepackt – eine spielesammlung: "ja, ich will jetzt gleich spielen, vielleicht ist auch labyrinth dabei." (leider nicht!)
das nächste dreiteilige geschenk [handpuppen, bestehend aus kasperl, könig, prinzessin. nein, kein chinesisches klumpert, sondern hochpreisige handarbeit made in germany] hat sie, von einem bösen blick begleitend durch den raum geschleudert. "ich will jetzt noch nicht mit handpuppen spielen!"



als sie die 'kassa voll mit spielgeld' ausgepackt hat, schrie sie vor freude: "ja, dieses geschenk gefällt mir, damit will ich jetzt spielen."
die bastelsachen haben sie nicht mehr interessiert. mittendrin in der geschenksorgie hört man aus dem süßen kindlichen mund: "und wo sind die anderen geschenke versteckt?" heute ist dein geburtstag, mein herzipinki, und nicht der osterhase.

Kommentieren



sid, So, 2. Nov. 2008, 22:01
Das allerletzte Weihnachten mit dem Onkel und seiner Familie lief in etwa so ab: die Kinder (allerdings damals älter als das Püppi) haben ein Packerl nach dem andren aufgerissen, genervt geschaut und zum nächsten gegriffen. Kein "jöö", kein "schau", kein "danke", gar nix. Unter dem Papierberg haben sie sogar paar Packerl ("was das ist alles, letztes Jahr gabs mehr!") übersehen.

Zu Hause hab ich dann dem Mamazwegr gesagt, daß ich das nicht mehr mitmachen will und in Zukunft lieber alleine zu Hause bin, als das zu wiederholen.

Geschenken, die mir nicht gefielen, einfach wo hinzuschleudern hätte es nicht gegeben (falls doch, dann gefolgt von ein paar saftigen Watschen). Zum Burtstag hab ich fast ausschließlich Schulsachen bekommen (toll, die andren haben das so bekommen - was hab ich auch gegen Schulanfang Burtstag) oder Gewand, das ich nicht mochte (fürs Theater etc).
Paar Bücher noch und das wars auch schon fast.

Gestern war ich sehr überrascht auf zwei erzogene (verschiedene) Kinder beim Ganselessen zu treffen. Nix von antiauthoritärer Erziehung in Sicht. Eine Wohltat. Und die Kinder waren aufgeweckt und wirkten sehr glücklich. Dazu hat ein Stück Papier und ein Stift gereicht.

Die Zeiten haben sich also doch nicht geändert. Es hängt wirklich von den Eltern ab.

PS: Die Prinzessin ist ja bildhübsch : )))
Und die Trenspattln sind sehr gut angekommen gestern ; )

als ich gestern in deinem blog 'ganslessen' gelesen hab, sind mir sofort die trenspattln eingefallen. fein, also hast du damit den richtigen griff gemacht. und hoffe, dass es dir auch gut gemundet hat... :-)

Ja, sehr. Hab ja auch einen andren Vogel bekommen : ) und wir sahen alle sehr lustig bunt aus.
Kommentieren
 

verflixt, So, 2. Nov. 2008, 22:34
der kasperl ist jetzt natürlich ein renner, das war ja klar.

Na immerhin. Aber wer liebt nicht den Kasperl. Abgesehen von den Erwachsenen, die jetzt zum Petzi rennen *gg*

jetzt fehlt nur noch das krokodil...
Kommentieren