l e b e n s w e i s e
... und wieder einer weg vom Fenster
feuerlibelle, Mo, 2. Feb. 2009, 20:30
schade, er war einmal und er ist nicht mehr.
nicht nur meine freundinnen und ich, auch die hübsche sonja, exgattin des exkanzlers hat sich dort gerne flott eingekleidet. hat sie zumindest immer behauptet. gute produktqualität, modisches design, vielfältiges angebot. einige kleidungsstücke hängen noch bei mir im schrank.



die schöne filiale auf der fugezo in wienX wurde am 31.jänner 09 aufgelöst. während die letzten fetzen zwischen 5 und 20 euro abverkauft wurden, riss eine abbruchstruppe alle regale, beleuchtung und deckenverkleidungen aus den wänden – als hätte sie die noch verbleibenden fünf stunden bis zur schließung nicht mehr abwarten können.
heute bin ich noch einmal vorbei gegangen und fotos gemacht [zum andenken an meine "jugendboutique"]

demnächst soll dort eine billigst textilkette für jugendliche eröffnen. die fünfzigste im bezirk... na dann!

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feuerlibelle, Mo, 2. Feb. 2009, 22:38
hab soeben gehört, dass vorhin im tv bei "wien heute" um 19h ein diesbezüglicher bericht gesendet wurde.
[ich habe schon eine menge orf-leute auf der fugezo getroffen, hab mir aber wenig dabei gedacht. offensichtlich ist die schließung der filialen doch ein thema]
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siria, Mo, 2. Feb. 2009, 23:48
Nichts bleibt, wie es war.
Auch bei uns in der nahen Kurstadt oder im großen Frankfurt schließen immer mehr alteingesessene Läden. Die immensen Mieten in den Innenstädten können sich Einzelhandelsgeschäfte kaum mehr leisten. Und wie bei Ihnen kommen dann Ketten zum Zuge. Dort wird man bei einem kurzen Besuch schon taub - so laut ist die Animationsmusik. Beratung gibt es dort natürlich nicht, aber viel schadstoffbelastete Textilien, die fleißige Chinesinnen im Akkord genäht haben. Aber billig müssen sie sein, denn nach einer Saison fliegen sie ja schon wieder in die Ecke...

also auch bei ihnen ist so eine trendwende feststellbar - schrecklich. ich weiß wirklich nicht mehr, wo ich mir in wien etwas schönes und elegantes zum anziehen kaufen könnte. früher gab es boutiquen für businessladys oder schicke modehäuser mit entsprechender fachberatung... das alles gibt es heutzutage nicht mehr. und auch für die herren wird es knapp mit der auswahl. mit den stinkigen fetzen aus dem fernen osten fang ich ehrlich gesagt nix an. das ist nicht meins...
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gorillaschnitzel, Di, 3. Feb. 2009, 00:03
Einen beliebigen Gang durch jede Fugezo einer jeden mittelgroßen Stadt kenne ich auswendig, ohne diese je besucht zu haben:

H&M, Nordsee, 5 Handyshops, 4 Billigbäcker, Schlecker, eine Buchkette und noch 6 Klamottenketten größerer Art

genau; und alle drängen sich in die erste reihe, wenn auch nur für kurze zeit, bis sie die mieten nicht mehr bezahlen können. wir könnten noch dazu nehmen: 3 bankinstitute, 2 optiker, 4 türkische goldschmiede oder uhrenhändler und 2 reisebüros

Tja, die guten Läden sind bald alle pleite und an deren Stelle rücken dann solche Läden wie K.i.k. Da gibt es die Sportbuchse für 3 Euro und hält auch genau eine Wäsche, weil sich dann der Stoff auflöst oder irgendwie verfärbt fleckig aussieht. Von solchen Läden bin ich geheilt.

ich weiß nicht, wie es ihnen ergeht - aber wenn ich nur an solchen läden vorbei gehe [tür und tor immer angelweit offen], dann mieft es schon so nach naftalin und chlordampf auf die straße hinaus, dass einem richtig schlecht wird. die halbmond- und čevabči- migrantinnen mit ihren dutzend kindern sind dort dauerstammkunden.
und jedesmal wenn eine tolle boutique zusperrt, harrt schon so ein chilliramschladen in den startlöchern... ich sags einfach heraus, ohne etwas schönzureden oder zu verteufeln – das sind die folgen der globalisierung. punkt.

Eigentlich sind es mehr die Folgen des Billigwahns. Das ist mit Kleidung und Schuhen und Elektronik wie bei den Lebensmitteln: Wer am billigsten anbieten, setzt am meisten um.
Wenn die Verbraucher ja etwas klüger wären und weniger, aber bessere Qualität kauften, könnte sich der eine oder andere Fachhändler vielleicht auch trotz hoher Innenstadtmieten halten.
Aber solange billig-billig die Devise ist, gehen halt Vielfalt und Qualität zunehmend verloren - auf allen Gebieten.

es herrscht ja auch ein gnadenloser verdrängungswettbewerb, die seriösen kaufleute haben keine chance. die schlitzohrigen geschäftemacher der neuen generation sind ungute typen, die sehen nur das große geld und gehen über leichen. je mehr armut im land, umso mehr billigsdorfer klumpert für die kundschaft. wer wenig oder kein geld hat, der fragt nicht mehr nach qualität... und das nützen die gauner aus... *tschuldigung!*
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feuerlibelle, Do, 2. Apr. 2009, 11:31
es ist soweit...
am 2.april 09 um 11 uhr wird der fünfzigste ramschladen in der bezirksfugezo eröffnet. mit einem ansturm ist zu rechnen - wie bei jeder geschäftseröffnung, egal welcher mist gerade angeboten wird.



als hauptzielgruppe gilt die unterernährte, frühpubertierende jugend. mal sehen, wie lange sich das geschäft in einem bezirk mit höchster arbeitslosigkeit und bevölkerungsquote in kaftans und so, halten wird...
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