Der Aschermittwoch
feuerlibelle, Mi, 25. Feb. 2009, 11:12
..."gedenk o mensch, du bist staub und zum staube kehrest du zurück"...
damit wir unsere vergänglichkeit nicht ganz außer acht lassen, malt uns der herr pfarrer ein aschenkreuz auf die stirne. hüllen wir uns also in sack und asche, um unsere bußgesinnung und die bereitschaft zur umkehr zum ausdruck zu bringen.
die fastenzeit-spielregeln sind allgemein bekannt und sollte sich unsereins nicht mehr genau erinnern, hier im überblick das wichtigste:
mit dem heutigen aschermittwoch beginnt die fastenzeit, die an die vierzig tage von jesus in der wüste erinnern soll und endet mit dem karsamstag vor ostern am 11.april 09.
in der fastenzeit ist jeglicher genusskonsum verboten:
- alles fleischige
- alles alkoholische
- nikotin/drogen
- schokolade/süßigkeiten/nascherei
- ausgefallene genussmittel wie schnecken oder froschschenkel
und andere alltagsgenüsse wie: sich küssen, reizwäsche tragen, zärtlichkeiten austauschen, agv, liebe machen oder kinder machen ...
kurz und bündig: sich bei allem einschränken und sehr enthaltsam leben.
*
der aschermittwoch erinnert mich an meine schulzeit in einem tief kommunistischen land, wo die religion de facto verboten war, doch in einem geheimnisvollen zusammenspiel der kräfte zwischen eltern und der schuldirektorin einiges irgendwie doch gelockert werden konnte.
meine schule befand sich neben dem pfarrhaus und am aschermittwoch durfte ein dutzend kinder die erste unterrichtsstunde wegen aschenkreuz schwänzen.
der liebe herr dechant hat uns von der schuldirektorin abgeholt, uns in die sakristei geführt, uns das aschenkreuz aufgemalt und das sprüchlein mit dem staub vorgebetet. anschließend durften wir in der warmen pfarrküche bei kakao und kuchen uns die geschichte der fastenzeit und der seelenreinigung anhören. ich erinnere mich gerne an damals und erst gestern bei abendbrot hab ich meinen mädels die geschichte erzählt...
was mir selbst auffällt: bestimmten ritualen kann ich etwas abgewinnen – tief im innersten, auch ohne religiösem tamtam.
*
und, wie halten sie es mit dem fasten? – ernst, halbherzig oder überhaupt nicht [so wie ich]?
damit wir unsere vergänglichkeit nicht ganz außer acht lassen, malt uns der herr pfarrer ein aschenkreuz auf die stirne. hüllen wir uns also in sack und asche, um unsere bußgesinnung und die bereitschaft zur umkehr zum ausdruck zu bringen.
die fastenzeit-spielregeln sind allgemein bekannt und sollte sich unsereins nicht mehr genau erinnern, hier im überblick das wichtigste:
mit dem heutigen aschermittwoch beginnt die fastenzeit, die an die vierzig tage von jesus in der wüste erinnern soll und endet mit dem karsamstag vor ostern am 11.april 09.
in der fastenzeit ist jeglicher genusskonsum verboten:
- alles fleischige
- alles alkoholische
- nikotin/drogen
- schokolade/süßigkeiten/nascherei
- ausgefallene genussmittel wie schnecken oder froschschenkel
und andere alltagsgenüsse wie: sich küssen, reizwäsche tragen, zärtlichkeiten austauschen, agv, liebe machen oder kinder machen ...
kurz und bündig: sich bei allem einschränken und sehr enthaltsam leben.
*
der aschermittwoch erinnert mich an meine schulzeit in einem tief kommunistischen land, wo die religion de facto verboten war, doch in einem geheimnisvollen zusammenspiel der kräfte zwischen eltern und der schuldirektorin einiges irgendwie doch gelockert werden konnte.
meine schule befand sich neben dem pfarrhaus und am aschermittwoch durfte ein dutzend kinder die erste unterrichtsstunde wegen aschenkreuz schwänzen.
der liebe herr dechant hat uns von der schuldirektorin abgeholt, uns in die sakristei geführt, uns das aschenkreuz aufgemalt und das sprüchlein mit dem staub vorgebetet. anschließend durften wir in der warmen pfarrküche bei kakao und kuchen uns die geschichte der fastenzeit und der seelenreinigung anhören. ich erinnere mich gerne an damals und erst gestern bei abendbrot hab ich meinen mädels die geschichte erzählt...
was mir selbst auffällt: bestimmten ritualen kann ich etwas abgewinnen – tief im innersten, auch ohne religiösem tamtam.
*
und, wie halten sie es mit dem fasten? – ernst, halbherzig oder überhaupt nicht [so wie ich]?
frauaehrenwort,
Mi, 25. Feb. 2009, 14:15
Also ich werde die Fastenzeit diesmal wohl ungewollt mitmachen.
Fleisch ekelt mich im Moment an
Rauchen und Alkohol darf ich nicht
Schokolade mag ich gerade nicht
Ich kann nur noch Obst und Gemüse essen
Das Kind ist schon gezeugt
Also, Sie sehen liebe Feuerlibelle, ich bin dieses Jahr ganz brav :-)
Fleisch ekelt mich im Moment an
Rauchen und Alkohol darf ich nicht
Schokolade mag ich gerade nicht
Ich kann nur noch Obst und Gemüse essen
Das Kind ist schon gezeugt
Also, Sie sehen liebe Feuerlibelle, ich bin dieses Jahr ganz brav :-)
kelef,
Mi, 25. Feb. 2009, 15:11
hier wird nicht gefastet.
im übrigen pflichte ich ihnen wieder einmal bei: bräuche und traditionen sind etwas schönes und wichtiges, haben aber grundsätzlich nichts mit religion zu tun. traditionen schafft man sich selber, wenn man keine übernehmen kann oder will, das bringt auch in ein sehr bewegtes leben immer wieder eine gewisse beständigkeit und ordnung, das tut wohl jedem menschen gut.
im übrigen pflichte ich ihnen wieder einmal bei: bräuche und traditionen sind etwas schönes und wichtiges, haben aber grundsätzlich nichts mit religion zu tun. traditionen schafft man sich selber, wenn man keine übernehmen kann oder will, das bringt auch in ein sehr bewegtes leben immer wieder eine gewisse beständigkeit und ordnung, das tut wohl jedem menschen gut.
feuerlibelle,
Mi, 25. Feb. 2009, 16:19
@frauaehrenwort: sie haben rechtzeitig die optimalen voraussetzung für die fastenzeit geschaffen, ohne größere anstrengungen und entbehrungen und bekunden die bereitschaft zu einem neubeginn. nicht nur symbolisch, sondern im echtbetrieb - mit ihrem baby. na, wenn das keine top zeiteinteilung ist, dann weiß ich nicht mehr...
das mit dem herumspeibsel ist eine uralte tradition quasi eine art begleitmusik zum hormonausritt... wenn sie verstehen, was ich meine ;-)) es wird schon!
das mit dem herumspeibsel ist eine uralte tradition quasi eine art begleitmusik zum hormonausritt... wenn sie verstehen, was ich meine ;-)) es wird schon!
feuerlibelle,
Mi, 25. Feb. 2009, 17:41
@fraukelef: ich sehe das ähnlich; eigene tradition schaffen, pflegen und weitergeben, das ist schon was feines, was besonderes. ohne irgendwelches religiöse diktat im vorder– oder hintergrund.
keulenkalle,
Mi, 25. Feb. 2009, 15:18
so ein mist, da habe ich den ganzen morgen über schon wieder gesündigt, naja, dann mache ich halt nächstes jahr mit.
hausmeisterlichen gruß
karl keule
hausmeisterlichen gruß
karl keule
feuerlibelle,
Mi, 25. Feb. 2009, 16:04
machen sie bitte nicht jetzt schon leichtfertige versprechungen fürs nächste jahr, herr hausmeister! das kann ins aug gehen – bei den strengen auflagen. phhüüü;
vierzig tage und nächte ohne nix, denke sie nochmals drüber nach. :-))
vierzig tage und nächte ohne nix, denke sie nochmals drüber nach. :-))
keulenkalle,
Mi, 25. Feb. 2009, 16:22
also die tage sehe ich ja noch, dass ich die hinkriege, aber die nächte machen mir sorgen.
sopravvivere,
Mi, 25. Feb. 2009, 18:15
Da ich während der Fasnacht nicht richtig sündigen konnte --> krankheitsbedingt aus dem Rennen gezogen
wird auch nicht gefastet.
wird auch nicht gefastet.
gorillaschnitzel,
Mi, 25. Feb. 2009, 23:59
Mal eine halbernste Frage: Ich bin ein Fasnetsmuffel (auf hochdeutsch: Jemand, der die Faschingszeit nicht unbedingt toll findet) und zudem noch nicht mal katholisch: Gilt diese Fastensache auch für mich? (Weil: Ich halt mich nullkommanull dran. The road of excess leads to the palace of wisdom, William Blake, Proverbs of hell)
feuerlibelle,
Do, 26. Feb. 2009, 00:27
definitiv nicht! weil sich dieses ritual nur auf das christentum der röm*kath* kirche bezieht :-) und nachdem sie eh nicht katholisch sind, dürfen sie alles.
bei mir hier wird auch nicht gefastet - bin sowieso das ganze jahr enthaltsam und ... :-))
übrigens, ich hab auch wenig verständnis für die narrenzeit, aber wenn man andauernd von narren umgeben ist, gewöhnt man sich dran. besonders grauslich finde ich das faschingswochenende bis dienstag.
bei mir hier wird auch nicht gefastet - bin sowieso das ganze jahr enthaltsam und ... :-))
übrigens, ich hab auch wenig verständnis für die narrenzeit, aber wenn man andauernd von narren umgeben ist, gewöhnt man sich dran. besonders grauslich finde ich das faschingswochenende bis dienstag.
gorillaschnitzel,
Do, 26. Feb. 2009, 00:34
Ihrer Absolution folge ich, zumal der Papst für mich nicht wichtiger ist als XYungenannt. Daher: Ihren Ratschlag beherzige ich. All diesen Narren entgehe ich zumindest dadurch, indem ich mich bevorzugt zum Dienst eintrage. Seit Jahren und sehr erfolgreich.
halligen,
Do, 26. Feb. 2009, 01:21
Fasten ist nicht gut, denn das steckt ja schon das Wort "fast" drin, also etwas Unfertiges, Nicht-geschafftes, Unzureichendes, Nicht-erreichtes.
Wer will diesen Frust denn auch noch zur Tätigkeit erheben?
Eine alte Gürteltierweisheit sagt: friß immer die guten Sachen, auch wenn dein Bauch rund wird, solange alle anderen auch satt werden und du es wirklich genießt.
Ist doch also ganz einfach.
Wer will diesen Frust denn auch noch zur Tätigkeit erheben?
Eine alte Gürteltierweisheit sagt: friß immer die guten Sachen, auch wenn dein Bauch rund wird, solange alle anderen auch satt werden und du es wirklich genießt.
Ist doch also ganz einfach.
feuerlibelle,
Do, 26. Feb. 2009, 18:45
ach, soo ist das! jetzt weiß ich endlich warum wir alle wie xxl rumkugeln durch die gegend rollen! danke humphrey und liebe grüße an die zweibeinige und an die 44-er bande :-))
feuerlibelle,
Do, 26. Feb. 2009, 19:34
@gorillaschnitzel 25/2, 23:34
sie wissen aber hoffentlich, dass ich von ganz oben [nur weil frau und sünderin] nicht autorisiert bin, absolutionen zu erteilen. der spaß könnte teuflische folgen haben. eine der üblen bestrafungspraktiken aus dem vormittelalter sind zum beispiel die wasserspiele. stellen sie sich nur vor, der *kre*nn*ungustl steht in der hölle und taucht alle ungläubige in einen öligen heißwasserkessel ein.
nachdem aber gottesmühlen bekanntlich langsam mahlen, dürfen wir hoffen, dass wir ungeschoren davonkommen. :-)
sie wissen aber hoffentlich, dass ich von ganz oben [nur weil frau und sünderin] nicht autorisiert bin, absolutionen zu erteilen. der spaß könnte teuflische folgen haben. eine der üblen bestrafungspraktiken aus dem vormittelalter sind zum beispiel die wasserspiele. stellen sie sich nur vor, der *kre*nn*ungustl steht in der hölle und taucht alle ungläubige in einen öligen heißwasserkessel ein.
nachdem aber gottesmühlen bekanntlich langsam mahlen, dürfen wir hoffen, dass wir ungeschoren davonkommen. :-)
gorillaschnitzel,
Fr, 27. Feb. 2009, 00:32
@feuerlibelle: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mitunter nicht schlecht damit lebt, wenn man sich eben nicht an Vorgaben hält. Schon gar nicht an Vorgaben aus Rom. Oder noch schlimmer: Vorgaben von Krenn. Ehe ich mit dem gemeinsam im Paradies verweilen sollte, ziehe ich Hölle217 und die Gesellschaft von Jimi Hendrix vor.
feuerlibelle,
Fr, 27. Feb. 2009, 01:13
*herzhaft lach* und ich belege die vorwärmkammer106 neben falco und steige dann zu euch hinauf und zum elvis auf 219. genau, so machen wir das. :-)
floki,
Do, 26. Feb. 2009, 22:26
Da habe ich ja perfektes Timing: Ich im Diätwahn in der Fastenzeit. Das muss ja was werden!