l e b e n s w e i s e
Das einzigartige Flair der Salzburger Festspiele
feuerlibelle, Di, 28. Jul. 2009, 19:08


die gestrige kultur- und kunstdiskussion rund um die vorzeitige neubestellung des festspielintendanten und die gesellschaftspolitische bedeutung der salzburger festspiele , die immer mehr als wirtschaftsfaktor und weniger als kunst und kultur gehandelt werden, hat meine festspielerinnerungen aufleben lassen.



von 1997 an –damals durften wir [herzbube und ich] erstmals hofmannsthals jedermann auf dem domplatz erleben– bis einschließlich 2006 gehörten wir zu den begünstigten gästen der salzburger festspiele, wobei ich schon erwähnen möchte, dass wir mit der illustren runde der bussi-bussi spaßgesellschaft der festspielstadt nix zu tun haben.



es hört sich jetzt wahrscheinlich witzig an, aber so ist das leider: wegen 'anfütterung' darf der geschäftspartner uns keine festspielkarten mehr zukommen lassen. das heißt: seit dem beamtenbestechungs- und korruptionsskandal ist auch das kartenkontingent für mitglieder und gönner der festspiele zur weitergabe an freunde als geschenk nur beschränkt verfügbar, weil steuerlich nicht mehr absetzbar. diesen unbefriedigenden zustand hat auch frau festspiel präsidentin HRS wiederholt beklagt. (¿wirtschaftsfaktor¿)



obwohl die reise nach salzburg immer recht stressig war und an die abzockerpreise für eine nächtigung in einem abgewohnten hinterhofzimmer darf ich gar nicht denken, trotzdem – das flair vor dem festspielhaus , das auf und ab flanieren der aufgedonnerten damen der gesellschaft mit ihren abgenützten, unscheinbaren begleitern, das lautstarke erscheinen von superstars und sternchen [nach dem motto: sehen und gesehen werden] und die knisternde atmosphäre im festspielsaal – das war für uns schon irgendwie amüsant. nachhaltig amüsant...



die allerbeste musikalische darbietung war das gala-matinee der wiener philharmoniker 2006: wolfgang amadeus mozart /symphonien es-dur kv 543, g-moll kv 550, c-dur kv551 sowie die jupiter-symphonie;
dirigiert von nicolaus harnoncourt.
sensationell. tosender beifall. unvergesslich.

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feuerlibelle, Di, 28. Jul. 2009, 22:17
für damalige verhältnisse lagen die kartenpreise auch schon an der oberen schmerzgrenze. [noch in der guten alten schillingwährung]
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