...weil sie auf das unter ihren mächtigen ästen liegende grab immer so viel dreck abwirft. naja, ein wörtchen haben wir da auch mitzureden und wir sind strickte dagegen, dass der 55-jährige baum wegen so einer lappalie sein leben lassen soll...





die dazugehörige geschichte folgt demnächst:

die fichte wurde anno dazumal in einer nacht-und nebel-aktion aus einer bewachten kommunistischen baumschule im sudetenland nahe bad gräfenberg/freiwaldau entwendet und in ein jutesäckchen eingewickelt im seitenfach einer reisetasche acht stunden lang mit der bahn in richtung schüttinsel transportiert. das bäumchen war ein politisches symbol – als protest gegen die verbrecherische anordnung der benesch dekrete, also gegen die ausplünderung, beraubung sprich enteignung und vertreibung meiner familie. unsere mutti hat die kleine zarte fichte mit eigenen händen vor die familienkrypta eingesetzt um ihren verstorbenen söhnen dadurch näher zu sein. man könnte fast sagen der baum war das bindeglied zwischen leben und tod und zwischen heimat und fremde, zwischen der mutter und ihren in der welt zerstreuten kindern. unter der alten fichte haben wir uns alle "getroffen". wenn sie aber jetzt weg soll, stirbt nicht nur der baum, sondern mit ihm auch das symbolische bindeglied und das stimmt mich traurig.

Eine Fichte macht Dreck? Wer das behauptet, hat keine große Birke in Nachbars Garten stehen :-E

Ich habe zwei ähnlich alte Fichten im Garten und finde die einfach toll. Der Wind rauscht besonders schön in ihnen, Schnee sieht auf Fichten am Besten aus und sowohl die Amseln als auch die Singdrossel trällern am liebsten von den hohen Fichtenzweigen aus.

Mir fehlen die Worte - einen gesunden Baum wegen bisserl Dreck fällen???

Statt daß man einsieht, daß der Schatten einiges an Grabpflege reduziert... unfaßbar.

Btw. Grab - die Sache, die wir mal beredet haben, das wäre spruchreif.

ein imposanter baum - hoffentlich gibt es eine andere lösung als ihn komplett zu fällen!

völlig offtopic:
ich komme gerade mehr oder weniger von der post! :))))
so eine schöne überraschung aber auch! herzlichen dank auch nochmal hier. sie versüßt mir gerade den latent grauen tag. ich freu mich sehr.

Große alte Fichten mag ich am liebsten im Wald - auf Friedhöfen gefallen mir Laubbäume viel besser. (Die werfen aber natürlich viel mehr Laub ab als ein Nadelbaum an "Abfall" bieten kann. Aber sie symbolisieren das Werden und Vergehen so wunderbar.)
Bedenken hätte ich, weil Fichten ja Flachwurzler sind und einzeln stehende große Bäume relativ leicht von den zunehmenden Stürmen umgeworfen werden. Das gäbe einen ziemlichen Schaden.
Wenn aber eine starke Erinnerung an dem Baum hängt, würde ich mich auch für ihn einsetzen -vorausgesetzt, er ist gesund und standfest. Vom Bild her bin ich nicht ganz sicher: Der Baum scheint mir schon den gefürchteten Lametta-Effekt zu bieten, und das wäre kein gutes Zeichen.

Was für eine schöne, anrührende Geschichte! Nein, dieser Baum darf nicht gefällt werden.

Wirklich eine schöne bedeutsame Geschichte.
Ich drücke die Daumen, dass Sie eine für Sie akzeptable Lösung finden.

Jetzt habe ich die Geschichte des Baumes und seine symbolische Bedeutung gelesen und kann Ihre Traurigkeit sehr gut nachempfinden. Falls der Baum doch irgendwann einmal gefällt werden müsste, würde ich mir aus dem Holz ein Kunstwerk machen lassen - eine Stele vielleicht, in der der Baum weiter lebt. Oder große gedrehte Kugeln, von denen alle Kinder eine bekommen. Oder Schüsseln, Frühstücksbretter ....oder, oder. In der täglichen Nutzung wäre der Baum mit seinen Erinnerungen auch weiterhin lebendig!