l e b e n s w e i s e
Товарищ Путин как художник
feuerlibelle, Do, 16. Dez. 2010, 16:13
...singen kann er nicht, aber das muss er auch nicht.
seine devise lautet: sich auf dem weltpräsentierteller wirksam bewegen

die krankhafte zwangsherrschaft des genossen hat mich seit jeher angeekelt und ekelt mich auch heute noch an. sein lebloser kalte blick von unter durch die lidfalten erinnert mich an die KGB-zeiten der frühen 60er jahre.

ein kind erkennt schnell wer gut und wer böse ist - und das g'schau eines solchen werde ich nie vergessen. zu zweit waren sie bei tagesanbruch gekommen und haben noch in halber finsternis meinen geliebten vater abgeholt,- nur weil er mit den kommunisten nicht 'kooperieren' wollte....

es ist auch völlig wurscht aus welcher startreihe der genosse wladimir politisiert, er steht immer im mittelpunkt und beherrscht alle – auch den farblosen presidenten, der in wirklichkeit nur eine spielfigur des allrounders p. ist. oder hat man früher über den russischen premier mehr gehört, als über den presidenten putin? na also.

und damit der in der zweiten startreihe bei der weltöffentlichkeit nicht ganz in vergessenheit gerät, singt er vor hochkarätiger prominenz bei wohltätigkeitveranstaltungen. irgendwie ist der genosse nicht mehr ganz koscher.
warum fährt die feige sau nicht nach grosny und singt dort vor seinen psychisch kranken soldaten? – als geste des mitgefühls vor weihnachten.

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mark793, Fr, 17. Dez. 2010, 00:33
Ich teile diese schreckliche Erfahrung nicht, aber die reptilienhaft kalten Augen dieses Mannes rufen auch bei mir Grauen hervor. Ich nenne den alten KGBler im Geiste immer nur Genosse Genickschuss.

ja, ge+ge ist treffend ….

einige male hab ich hier schon zwischen den zeilen anklingen lassen, dass ich zum russischen volk und zu bestimmten landesteilen eine besondere innere bindung aus meiner jugend- und studentenzeit habe, an die ich gern und oft zurückdenke – aber die kehrseite der medaille ist, dass sich die feindseligen schreckensblicke der damaligen säuberungskommandos aus meinem gedächtnis leider nicht löschen lassen.

"die reptilienhaft kalten augen"©mark793
p o l a r i s i e r e n - auch nach jahren noch. wenn ich zurückdenke, wie oft der genosse schon politisch totgesagt war, – denken wir nur an
das grosny-massaker 2000, die "kursk-tragödie 2000 mit 118 toten", das schulmassaker von beslan 2004, die tragödie im moskauer musicaltheater im oktober 2002 mit 160 toten, den mord an anna politkowskaja im oktober 2006.. und, und, und.....

und das ganz furchtbare an der sache ist, dass der genosse im 2012 mit großer wahrscheinlichkeit wieder zum mächtigsten mann des landes gewählt wird.

Ich war seinerzeit nicht unbedingt Fan, aber auch kein erbitterter Gegner des früheren dt. Kanzlers G. Schröder. Aber wie der dem Wolodja damals hinten rein gekrochen ist (und ihn auch noch ohne das geringste Augenzwinkern als "lupenreinen Demokraten" deklariert hat), das hab ich damals nicht gepackt, genauso wenig ich es heute packe, dass Gerd, der "Genosse der Bosse", auf der Payroll von Gazprom steht.

Ich habe ja väterlicherseits selber Wurzeln in der Himmelsrichtung, und ich habe mich seit dem Ende der SU schon öfters gefragt, ob wirs noch erleben, dass Russland irgendwann mal auch ohne Knute regiert wird. Unter Gorbatschow und Jelzin hatte man zumindest die Möglickeit gesehen, dass es irgendwann vielleicht funktionieren könnte, aber spätestens mit dem prominenten Erscheinen von Putin auf der politischen Bühne scheint das weiter weg denn je.

ich befürchte wir werden es nicht mehr erleben...., siebzig jahre kommunismus hat tiefe spuren hinterlassen und es wird, so behaupten es die politisch gelehrten, zwei bis drei generationen brauchen, bis das volk umdenkt. wenn aber spezies wie der genosse die zarten pflänzchen der demokratie mit profilstiefeln zertreten, dann ....

was damals schröders beweggründe waren, den genossen in (vor) der westlichen welt salonfähig machen zu wollen und ihm demonstrativ ein vergoldetes abzeichen für verdienste um die demokratie anstecken wollen zu müssen, das weiß der gazmann heute wahrscheinlich selber auch nicht mehr. ich vermute mal, dass die beiden männer sich gegenseitig aus einem politischen tief herausgezogen und ein gefälligkeitsabkommen getroffen haben, deren inhalte wir nie erfahren werden. das netzwerk der staatstragenden persönlichkeiten sollte man nicht unterschätzen, insbesondere in prestigefragen ….
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