l e b e n s w e i s e
Astrologie Nachtrag
feuerlibelle, Mi, 16. Feb. 2011, 10:52
eine faschingsmäßig amüsante waagemann-lobvariante auf einem vergilbten 80jahre alten dinA4blatt papier liest sich so:

sie tun als seine partnerin gut daran (denn darin ist er allen anderen männern ähnlich) ihn zur rechten zeit zu loben, seine leistungen zu bewundern und sich für seine geschäftlichen sorgen zu interessieren. aber vermeiden sie auf jeden fall seine etwas überspitzte eitelkeit lächerlich zu machen oder seine begeisterungsfähigkeit durch ein paar kühle, allzu sachliche worte zum gefrieren zu bringen. dadurch berauben sie ihn seiner glanzvollen schwungfeder, die er aber zeitlebens bitter nötig hat. verstehen sie es jedoch seinen hang fürs romantische zu nähren, seine liebebedürftigkeit, seine schwäche für das schutzdürftige im weiblichen zu erhalten, dann sind sie auf dem besten wege, nicht nur einen ehemann sondern allzeit auch einen charmanten freund zu besitzen und einen glühenden verehrer. also alles in allem: einen echten waage-mann

was für ein glück: so einen hab ich auch ;-)

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europamitte, Mi, 16. Feb. 2011, 14:14
Hihi, das mit der "Schwungfeder" habe ich noch nicht verstanden ;-)

sind sie etwa auch so ein richtiger waagemann?

Was - wie - wer *umdreh* ach ich? Nein. Laut Bild-Zeitungs-Horoskop bin ich Jungfrau, aber wenn ich meinen Geburtstermin (an einem Sonntag um viertel vor zwölf, ich darf also zum Glasmännlein gehen) in ein Astronomieprogramm eingebe und dann zur Sonne schaue, steht die immer mitten im Sternbild Löwe.

LG T.

ich gehe lieber ins planetarium und bewundere dort den sternenhimmel - irgendwo zwischen zwei kräftig leuchtenden sternen taucht dann mein taurus auf....

[ps: ...und sie finden keine g'scheitere astrologie-lektüre als das bild-zeitungs-horoskop? entsetzlich ;-)]

der taurus gefällt mir auch. der rote. zeitloses, schlichtes design.

welchen meinen sie jetzt herr kinomu - diesen oder diesen?

letzteren natürlich. aber das wußten sie ohnehin, stimmt's?

zu 85% ja, aber für einen winzermeister wie sie, wäre doch auch ein schlichtes flaschendesign mit zeitlosem roten tropfen drin denkbar gewesen.... ;-)
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feuerlibelle, Mi, 16. Feb. 2011, 21:46
och, da ist noch so ein vergilbtes blatt, es sieht ganz nach einer erweiterten auslobung des waagemannes aus:

waagemenschen sind lebenskünstler. sie gehören, falls sie männlichen geschlechtes sind, zu den aussterbenden kavalieren. sie haben redetalent und besitzen musische veranlagung. so kommt es, dass der waagemann selten nach einer stierfrau suchen muss, obgleich die wirklich passende ergänzung die zwillingsfrau oder ganz besonders die wassermannfrau wäre. weitaus weniger glücklich wäre eine verbindung mit einem widdertyp, dessen dynamik und impulsivität dem ruhigen waagemenschen sehr bald auf die nerven fiele. ebenso ungünstig ist der konservative und materielle steinbock für den lebendigen und aufgeschlossenen waagecharakter. blieben noch schütze und löwe. was ein waagegeborener verabscheut, ist alles lärmende, auffallende, ungezogene. seine lieblingsbeschäftigung ist heiraten. kein waagemann, der unverheiratet bliebe.

das ausgeprägte geltungsbedürfnis, das dem waagemann eigen ist, lässt ihn vor allem durchschnittlichen, gewaltsamen und unharmonischen zurückweichen und seine unabhängigkeit und freiheit unaufhörlich verteidigen. sene zielsetzung unterliegt häufig schwankungen und das mindert sein erfolgsbemühen. seine empfindsame seele strebt den höhenflug an. er liebt das schöne und ausgeglichene und beschäftigt sich gern mit kunst und literatur. die menschen mit denen er verkehrt, schaut er sich genau an, findet er aber den richtigen, dann geht er im anderen auf. auch die frau wird es nicht immer leicht mit ihm haben, da er stimmungen unterworfen ist und die kleinste ungerechtigkeit ihn zur raserei bringt. im allgemeinen aber hat er einen liebenswürdigen, versöhnlichen charakter.


es sieht danach aus, als wäre friederike (†) in ihren jungen jahren mit einem waagemann liiert oder in einen solchen verliebt gewesen, dessen sternbild sie bis ins letzte detail erfahren wollte....

Guten Morgen liebe F,
gibt es in diesem Text nur Waagemänner oder -menschen (keine Frauen)?
Als ausgepräge Zwillingsfrau komme ich mit Waagen nur gut aus, wenn ich sie auf Distanz mögen darf, lieben eher nicht.
Alle Waagen, die ich kenne, haben einen ausgeprägten Sinn fürs Finanzielle (besonders das eigene), verteidigen ihre Freiheit nicht, wenn sie dafür andere dominieren können, sie sind alle sehr zielstrebig und beharrlich, ja stur.
Naja, Papier war ja immer schon geduldig und die Astrologie hatte immer schon eine erstaunliche Anhängerschar, warum wird sie nicht auch als Religion anerkannt ;);) ? liebe Grüße, Iris

hihi, die texte habe ich in einer verschlossenen schatulle "persönliches" gefunden und daher nehme ich an, dass der mutmaßliche herzensbrecher ein waagemann war....

liebe iris,
ich merke dass auch sie sich mit horoskopen befassen, sonst könnten sie nicht so gut bescheid wissen über das eine oder andere sternzeichen. ich persönlich mag diesen astrologie-hokuspokus sehr und den unterhaltungswert möchte ich nicht missen. das ist die zweite vorstufe zur kleinkunst.... :-))

nun, auch wenn ich nicht dran glaube, lese ich immer nach was über mein sternzeichen geschrieben wird. ich denke, dass im leben eines jeden menschen die fähigkeit zur selbstbestimmung dominieren sollte und diese nicht durch horoskope ersetzt werden dürfte. aber nachdem der mensch ein extrem manipuliertaugliches objekt ist, wird die astrologie nie in eine weltkrise geraten.
sie fragen ....warum wird sie nicht auch als religion anerkannt? ... naja, weil die astrologie auch ohne religionsbekenntnis bestens zurechtkommt. hokuspokus....

Ich bin ja nicht gerade ein leidenschaftlicher Anhänger der Astrologie und hatte lange den Verdacht, dass sich Menschen bestimmter Sternzeichen vielleicht so und so verhalten, weil es von ihnen so erwartet wird und es auf eine selbstverstärkende Feedbackschleife hinausläuft.

Dann begab es sich, dass ein Freund mir das Buch "Medizinrad" (so eine Art indianisches Horoskop) ausleihen wollte. Ich bat ihn daraufhin, die Datumsangaben zu den einzelnen "Mond des ***"-Beschreibungen in dem Buch mit post-it-Zetteln zuzukleben, und ich würde dann im Blindtest versuchen, mein richtiges Sternzeichen zu erkennen. Selbstredend findet man auch bei anderen Sternzeichen immer wieder mal den einen oder anderen passenden Punkt. Aber beim Kapitel "Mond der Schlange" wusste ich ziemlich schnell, das muss es sein, ich habe mich da in vielem wiedererkannt - und bingo! natürlich war es das indianische Pendant zum Skorpion, in dem ich mich wiedergefunden habe. Anderen esoterischen Lehren zufolge ist die Schlange sozusagen die dunkle Seite des Skorpions, aber in den Feinheiten komm ich nicht mehr mit.

Sagen wir so: Bestimmte markante Muster erkenne ich bei manchen Sternzeichen schon. Ein andermal kann ich nur mit den Schultern zucken und sagen: aha. Mein Vater war Waage, trotzdem habe ich Mühe, meine Erinnerungen mit den hier zitierten Zetteln in Übereinstimmung zu bringen. Aber was solls, die Wochenhoroskope von Maximilian Buddenbohm bei derwesten.de lese ich immer mit Genuss, wenn die Woche herum ist. Dann stelle ich so gut wie immer fest, dass das mit meinem konkreten Leben überhaupt nichts zu tun hatte und freue mich dennoch daran, dass es so unterhaltsam geschrieben ist. ;-)

wie sie richtig sagen herr mark, die unterhaltsame würze macht die sache bekömmlich. die tageshoroskope in den verschiedensten zeitschriften interessieren mich nicht, für mich ist lediglich die sogenannte wesensbeschreibung (kategorisierung) und die befähigungsattestierung spannend....

wenn ich zurückdenke, wie wir früher mitarbeiter-einstellungen nach sternzeichen und graphologischen beurteilungen entschieden haben, dann läuft mir heute kalt über den rücken. aber der oberste boss wollte es damals so haben. für bestimmte schlüsselpositionen waren zum beispiel fische, krebse oder wassermänner von vornherein ausgeschieden.
wie ich öfters höre, ist die astrologie auch heute noch zu einem hohen maß ein bestimmungsfaktor bei besetzung von wichtigen positionen im mittleren management der privatwirtschaft. dann doch kein hokuspokus?

Als Student machte ich vor 25 Jahren ein Praktikum in der Pressestelle von Nestlé Deutschland. Der damalige stellvertretende Vorstandsvorsitzende (also die Nummer 2 im ganzen Laden) hatte da gerade ein Buch geschrieben über Sternzeichen und Management und tingelte damit durch die Talkshows. Das wurde soweit ich das mitbekommen habe aber eher als persönlicher Spleen von ihm belächelt, in der Personalpolitik des Konzerns galten doch andere Prioritäten.

Für völlig untauglich halte ich das Instrument auch nicht, aber bestimmte Positionen grundsätzlich nicht mit Fischen, Krebsen oder Wassermännern zu besetzen, scheint mir ziemlich albern. Auf der anderen Seite: Wenn der betreffende Boss das Gefühl hat, damit gut zu fahren und der Erfolg ihm recht gibt, ist es auch schwer zu widerlegen, dass was dran sein könnte.

..."Für völlig untauglich halte ich das Instrument auch nicht, aber ..."– da bin ich voll bei ihnen herr mark, nur ich denke dass der umgang mit dem instrument seinerzeit in vielen fällen schon etwas fragwürdig war. schon eher als gebräuchlich halte ich die heutige methode einer harmonisierung des kandidaten-sternzeichens mit dem anforderungsprofil der zu besetzenden position- quasi als eine art treffsicherheitmaximierung...
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