l e b e n s w e i s e
Ferien
feuerlibelle, Do, 14. Jul. 2011, 01:49
ein lehrerkollegium zieht bilanz über das abgelaufene schuljahr und plaudert über schaurige alltagsgeschichten aus einer privatschule, die sowohl von kindern aus wohlhabenden häusern als auch von kindern aus patenhäusern und von kindern aus einfachen häusern (armen verhältnissen) besucht wird….

[mir hats die sprache verschlagen
und ich wollte nicht glauben, dass die menschheit so daneben ist]


bekanntlich ist jede private institution an spenden, zuwendungen, unterstützungen und weiß der kuckuck was alles an sponsoring angewiesen, wenn es um dringende verbesserung des leistungsangebotes handelt. neureiche väter von blöden kindern sind da besonders großzügig und schieben diskret jeden monat größere geldbeträge dem schuldirektor unter das klassenbuch. und herr schuldirektor nimmt dankend an.... nonanet!

das blöde kind vom genannten neureichen vater kriegt in der woche mehr taschengeld als sein lehrer den ganzen monat verdient und wenn dann der freche lausbub den anweisungen des lehrers nicht folge leisten will und ihm ins gesicht spuckt, darf sich der arme lehrer nicht mal beschweren, weil es sonst keine spenden mehr gibt. also mit einem wort - die paten kaufen sich die schulen, damit ihre depperten und gewalttätigen bengel wenigstens irgendeinen schulabschluß schaffen. die neureichen proleten glauben ernsthaft mit geldscheinen allein lässt sich alles richten….

[persilscheine?]

der lehrerjob ist heutzutage kein honiglecken mehr – von ansehen oder autorität rede ich gar nicht mehr.
mein mitgefühl ... :|

reich ist nicht gleich reich -
wohlhabende feine leute von früher ist das eine;
neureiche proleten von heute ist das andere.
es lebe der feine unterschied!

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kinomu, Do, 14. Jul. 2011, 05:20
nicht allen anweisungen eines lehrers folge zu leisten ist nicht per se schlimm, aber wenn der schüler ins gesicht spuckt, sollte die grenze nach art des Carl-Michael Belcredi gezogen werden.

durchaus auch zum längerfristigen vorteil des schülers, denn das bespucken des falschen kann leicht negative auswirkungen auf gesundheit und lebenserwartung haben.

die aristokratischen grenzmethoden des herrn c.m.belcredi kennt man in den ostländern nicht. abgesehen davon werden dort eher sizilianische methoden bevorzugt (so nach dem motto: vogel friß oder stirb)
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wuhei, Do, 14. Jul. 2011, 09:29
Guten Morgen meine Liebe,
sollte in so einem Fall nicht auch der bespuckte Betroffene die Konsequenzen ziehen? Der Lehrer sollte sich schnellstens eine andere Schule suchen (auch wenn es weit weg ist). Ich würd' mich zutiefst genieren, wenn ich da meinen Buckel krumm und mitmache!
Dann kann er laut darüber sprechen, wie diese Zustände an den sogenannten "besseren" Privatschulen sind. Denn wer sich nicht gegen derartiges auflehnt, macht sich genauso schuldig wie der Direktor, der korrupt ist.

Übrigens, es hat immer schon Anständige und Unanständige in allen Schichten gegeben.

Liebe Grüße, Iris

die ganze geschichte ist ein wahnsinn,– für den lehrkörper sowieso aber auch für die übrigen schüler an der schule; das tragische ist, dass es in einem [sagen wir] armen und immer mehr korrupten land, bei einer arbeitslosigkeit von 9,3% sogut wie keine alternativen gibt. wer einen job findet, der muss durch und darf keine großen ansprüche stellen, andernfalls fliegt er wieder raus..... unglaublich aber wahr!
in den postkommunistischen ländern gibt es weder rechtsbewußtsein noch einen hauch von demokratie. alles was man so liest oder hört, sind nur lippenbekenntnisse und blabla...
so etwas wie anstand, moral, ehrlichkeit kennt man nicht wirklich. ja, die ältere generation - aber die ist schon weg vom fenster. das digitale zeitalter macht alles neu und wer dort über nacht reich geworden ist, der wird allerorts hofiert und genießt die narrenfreiheit ... tja

herzliche grüße von einem kurzen zwischenstopp aus wien, morgen bin ich wieder dahin. liebe iris, ich wünsche dir ein schönes und erholsames wochenende ;-)
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siria, So, 17. Jul. 2011, 12:35
Solche Sponsoren-Abhängigkeiten sind schlimm.
Aber die Sprunghaftigkeit und Undiszipliniertheit und leider häufig auch Unge(-er)zogenheit der Kinder zieht sich durch alle Gesellschaftsgruppen. Unsere Gesellschaft ist doch auf Zerstreuung, Bespaßung und Konsum ausgerichtet - was erwarten wir dann von den Kindern?

Ich sehne mir absolut keine autoritären Zeiten zurück. Dennoch wünschte ich mir, dass die Eltern den Kindern einige "altmodische" Werte erzieherisch nahe bringen
würden: Respekt vor anderen, Rücksicht, Empathie, Freundlichkeit und Friedfertigkeit. Und ihre Neugier und Lernbereitschaft fördern würden.
Aber wenn die Eltern durch Ellenbogen und Gewinnmaximierung reich geworden sind, fehlte vermutlich für die Erziehung ihrer Sprösslinge die Zeit. Dafür ist dann ausreichend Geld für allen technisch aktuellen Schnickschnack vorhanden...

bin voll bei ihnen, frau siria - kinder brauchen vorbilder, sie begreifen auch ziemlich schnell, was respekt vor anderen bedeutet und auch in welchen situationen rücksichtnahme erforderlich ist. kinder wollen grenzen, damit sie sich besser durchtasten und so das gespür für heikle situationen sich aneignen können. leider sind es meistens die eltern die das nicht verstehen wollen oder sich für die entwicklung ihrer kinder nicht ernsthaft interessieren.
der von mir geschilderte fall sorgt momentan für schlagzeilen, wird aber von den behörden ziemlich verharmlost. weil politisch motiviert. mehr möchte ich dazu hier nicht sagen...
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