l e b e n s w e i s e
Der Fall Róbert Bezák –
feuerlibelle, Mo, 16. Jul. 2012, 01:57
was treibt der ratzinger in vatikan, der sich wie ein gott gebärdet, der er nicht ist und auch nie werden wird. bei kinderschändern lässt er gnade walten, aber einen volksnahen erzbischof, den liebling der nation, setzt er ohne angabe von gründen ab. einfach so.
wir alle kennen die redewendung: der fisch beginnt immer bei kopf zu stinken.... so wie auch jetzt in rom.

ein seltsames spiel zwischen dem vatikan und seinen übertreuen anhängern in der slowakei
so betitelt Peter Žaloudek  seinen beitrag, der mich emotional tief bewegt hat.

auszugsweise:

".....die abberufung von bezák kam unerwartet, blitzschnell: wie wenn er ein verbrecher wäre, muss er binnen 30 tagen das territorium der erzdiözese trnava verlassen. am 2. juli haben die slowakischen medien mit dieser aberufung von bezák auch die ernennung erzbischofs zvolenský von bratislava zum kardinal angekündigt.

bezák – muss seinen koffer packen, weil er es sich erlaubte, er selber zu sein. er packt aber nicht nur den koffer. er muss jetzt auch das "maul" halten, er darf nicht auffallen, er muss sich verstecken, er darf nicht reden. sonst bestünde gefahr, dass er etwas sagt, was die "katholische kirche" nicht erlaubt.

zvolensky – wird jetzt dafür belohnt, dass er es sich erlaubt hat – nicht er selber zu sein – mit anderen worten: er macht das "maul zu", er fällt nicht auf, er redet nicht viel. dafür ehrt man ihn jetzt mit dem kardinalspurpur. ja, das ist wahrscheinlich das, was man in der slowakei am meisten braucht: servile menschen, die keine eigene meinung haben, die jederzeit, wenn es die obrigkeit befiehlt, in die eigene hose machen.

für mich zählt bezáks absetzung zu den traurigsten erlebnissen der letzten jahre. die slowakei braucht dringend einen helmut schüller – einen intelligenten, charaktervollen priester, dem es nicht um sich selbst geht, sondern der mit dem beruf, den er gewählt hat, auch den anderen dient. aber die slowakei verdient nicht so einen priester. wenn ich an helmut schüller und viele andere österreichischen priester denke, dann ist mir klar, wie man aus so einem geschlossenen kreis der hierarchie entkommen kann. diese machtstruktur gleicht einer "verrosteten kette". man muss sie endlich zerreissen. so lange die glieder der kette zusammenhalten, hält auch die kette. in dem moment, wo ein glied bricht, wird auch die kette funktionsunfähig. es ist schön zu sehen, wie die menschen bezák applaudierten, klatschten, ihn lobten. so lange er aber nicht selber aufsteht und sagt, was eigentlich geschah, was ihm vorgeworfen oder von ihm verlangt wurde – so lange hält die verrostete kette. so lange wir uns durch angst kontrollieren lassen, sind wir nicht frei und nicht erwachsen....."

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wuhei, Mo, 16. Jul. 2012, 10:26
Guten Morgen,

Marcel Kovaľ sagt über Bezák, daß er immer ein demütiger Mensch war und ist. Damit hat er den vatikanischen Notnagel auf den Kopf getroffen: es fehlt dem ganzen erzkatholischen Gesindel die Demut - und zwar nicht nur vor Gott, sondern auch vor den Menschen, von denen sie ja gar nicht so schlecht leben!
rebellische Grüße, Iris

bin bereits seit tagen am puls des geschehens und ehrlich gesagt, es fällt mir schwer mich zurückzunehmen. die menschen formen sich, gehen auf die straße, protestieren, organisieren veranstaltungen für bezák, zeigen verbitterung und tiefe enttäuschung über vatikan und verstehen den papst nicht mehr. sie schreien ihren wut in die welt hinaus.

das muss man gesehen haben. ich kriege ganslhaut.
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