Gegen Gewalt an Frauen
feuerlibelle, Mo, 26. Nov. 2012, 19:57
feuerlibelle,
Mo, 26. Nov. 2012, 21:30
frauen, die von ihrem ehemann oder lebensgefährten beschimpft, bedroht, gedemütigt, misshandelt oder geschlagen werden, sind in der anonymität der großstadt keine ausnahmefälle und die hoffnung vieler frauen, der gewalttätige partner würde sich ändern, bleibt eine illusion.
genau das gegenteil ist der fall – das ausmaß der gewalt nimm im laufe der zeit zu und die abstände zwischen den gewaltausbrüchen werden kürzer, die misshandlungen schwerer.
frauen, bitte sucht soforthilfe, bringt euch rechtzeitig in sicherheit und wartet nicht bis es zu spät ist. bitte!
genau das gegenteil ist der fall – das ausmaß der gewalt nimm im laufe der zeit zu und die abstände zwischen den gewaltausbrüchen werden kürzer, die misshandlungen schwerer.
frauen, bitte sucht soforthilfe, bringt euch rechtzeitig in sicherheit und wartet nicht bis es zu spät ist. bitte!
wuhei,
Di, 27. Nov. 2012, 10:00
Liebe Feuerlibelle,
aus meiner Erfahrung ist es so, daß Gewalt im Anfangsstadium (nicht nur an Frauen) von der Umgebung, Polizei und sogar vom Hausarzt meist bagatellisiert wird. Oft mit dümmlichen Sprüchen wie "... wird schon darum gebettelt haben", "haben sie ihren Mann irgendwie provoziert?" und Ähnlichem.
Und daß die meisten Menschen schon als Kind lernen, daß man (Mutter/Vater/Spielkamerad/Mitschüler) sich schon mit der Androhung von Gewalt vieles erpressen.
Ich würde in den Schulen ein Pflicht - Unterrichtsfach "gewaltfreies miteinander leben" empfehlen, mit angehängtem Praktikum.
Ausserdem fehlt es österreichweit an Anleitung oder Erziehung für Frauen zu mehr selbstverantwortlichem Leben. Die meisten werden heute noch so erzogen, daß sie der Ansicht sind, eine Ehe wäre eine lebenslange Versicherung für - abgesehen von Kindern - ein arbeitsfreies Leben.
Sei ganz lieb gegrüßt, Iris
aus meiner Erfahrung ist es so, daß Gewalt im Anfangsstadium (nicht nur an Frauen) von der Umgebung, Polizei und sogar vom Hausarzt meist bagatellisiert wird. Oft mit dümmlichen Sprüchen wie "... wird schon darum gebettelt haben", "haben sie ihren Mann irgendwie provoziert?" und Ähnlichem.
Und daß die meisten Menschen schon als Kind lernen, daß man (Mutter/Vater/Spielkamerad/Mitschüler) sich schon mit der Androhung von Gewalt vieles erpressen.
Ich würde in den Schulen ein Pflicht - Unterrichtsfach "gewaltfreies miteinander leben" empfehlen, mit angehängtem Praktikum.
Ausserdem fehlt es österreichweit an Anleitung oder Erziehung für Frauen zu mehr selbstverantwortlichem Leben. Die meisten werden heute noch so erzogen, daß sie der Ansicht sind, eine Ehe wäre eine lebenslange Versicherung für - abgesehen von Kindern - ein arbeitsfreies Leben.
Sei ganz lieb gegrüßt, Iris
feuerlibelle,
Mi, 28. Nov. 2012, 09:44
@iris und sturmfrau
die ersten gewaltanzeichen in einer beziehung sind meist wortgeplänkel, mit steigerungstendenz. das berichten auch betroffene frauen und bis es zu ernsthaften und für die umwelt zu sichtbaren körperlichen misshandlungen kommt, versöhnen sich die partner mehrmals. immer in der annahme und hoffnung, es wird alles wieder gut.
leider kann ich hier nicht alles niederschreiben, was ich im alltag sehe. tatsache ist, dass in fast allen bekannten fällen unterschiedliche faktoren eine rolle spielen und auch moderne unabhängige frauen betroffen sind....
die ersten gewaltanzeichen in einer beziehung sind meist wortgeplänkel, mit steigerungstendenz. das berichten auch betroffene frauen und bis es zu ernsthaften und für die umwelt zu sichtbaren körperlichen misshandlungen kommt, versöhnen sich die partner mehrmals. immer in der annahme und hoffnung, es wird alles wieder gut.
leider kann ich hier nicht alles niederschreiben, was ich im alltag sehe. tatsache ist, dass in fast allen bekannten fällen unterschiedliche faktoren eine rolle spielen und auch moderne unabhängige frauen betroffen sind....
sturmfrau,
Di, 27. Nov. 2012, 10:53
Ich glaube, die "Toleranz" vieler Frauen gegenüber ihren gewalttätigen Männern liegt darin begründet, dass sie es nicht anders gewohnt sind und versuchen, in ihren Beziehungen wieder gut zu machen, was in ihrer Kindheit schief lief. Der Partner ist dann nurmehr ein Platzhalter für einen gewalttätigen, vernachlässigenden oder missbrauchenden Elternteil. Solche Frauen ziehen Gewalttäter wie magisch an, denn nur mit einem solchen Typ fühlt es sich "richtig" an und bietet die Chance zur Korrektur. Heftiger kann eine emotionale Abhängigkeit eigentlich nicht sein. Das soll aber keine Rechtfertigung für das Verhalten der betreffenden Männer sein. Es liefert nur vielleicht einen Grund, warum es vielen Frauen so schwer fällt, sich aus schädlichen Beziehungen zu lösen. Dazu kommt dann noch ein geringes Selbstwertgefühl bis hin zu "Ich bin selbst schuld!" oder "Ich habe es verdient!" Außerdem stimme ich Iris zu - ein Scheitern der Ehe oder Beziehung ist ein großes Tabu, sei es aus materiellen Gründen, sei es aus dem Grundgedanken heraus, man sei ohne Partner nichts wert, sei es, dass viele wolkenkuckucksmäßig die falsche Hoffnung pflegen, alles sei nur eine Ausnahme gewesen, und wenn sie denjenigen nur genug liebten oder sich genug anpassten, würden sie gewiss doch noch geliebt.
Wichtig finde ich aber auch, anzumerken, dass nicht nur Frauen Opfer werden, sondern auch Männer, und dass Frauen in Familien ebenfalls als Gewalttäter agieren. Mir ist bewusst, dass Gewalttäter zum überwiegenden Teil männlich sind, aber das bringt das Problem mit sich, dass einerseits Männer pauschal als antisozial pathologisiert werden und andererseits für viele Menschen auch als Opfer gar nicht in Betracht gezogen werden. Kommt eine Frau mit blauem Auge, dann ist sofort klar, dass da gewaltig etwas schief gelaufen ist. Kommt ein Mann, geht man erst mal davon aus, er sei vielleicht in eine Kneipenschlägerei geraten, zu der er wohl auch seinen Teil beigetragen haben wird, und dass er das schon verkraften wird. Die Wirklichkeit sieht manchmal aber auch anders aus.
Wichtig finde ich aber auch, anzumerken, dass nicht nur Frauen Opfer werden, sondern auch Männer, und dass Frauen in Familien ebenfalls als Gewalttäter agieren. Mir ist bewusst, dass Gewalttäter zum überwiegenden Teil männlich sind, aber das bringt das Problem mit sich, dass einerseits Männer pauschal als antisozial pathologisiert werden und andererseits für viele Menschen auch als Opfer gar nicht in Betracht gezogen werden. Kommt eine Frau mit blauem Auge, dann ist sofort klar, dass da gewaltig etwas schief gelaufen ist. Kommt ein Mann, geht man erst mal davon aus, er sei vielleicht in eine Kneipenschlägerei geraten, zu der er wohl auch seinen Teil beigetragen haben wird, und dass er das schon verkraften wird. Die Wirklichkeit sieht manchmal aber auch anders aus.