l e b e n s w e i s e
Zwangsbeglückung
feuerlibelle, Mi, 19. Mär. 2014, 00:45
die eine wohnung wird ausgeräumt und die andere (unsere) angeräumt –

mit hausrat, heiligenfiguren, gebetsbüchern, kirchendekreten und nichtendenwollendem ramsch aus der verlassenschaft nach irmtraud. den drei erben setzt die in schönschrift hinterlegte aufzeichnung schwer zu. keiner von ihnen will das alte staubige wertlose zeugs haben und schon gar nicht die vielen regiliösen utensilien hin bis zu kirchenliteratur mit allem drum und dran. und so viele verschiedene kerzenständer in einem zweipersonen haushalt habe ich bisher noch nicht gesehen. die wohnung soll verkauft und der erlös unter den erben zu gleichen teilen aufgeteilt werden. das heiß aber auch, dass die wohnung komplett leer geräumt werden muss. ich bin kein hellseher, aber eines kann ich heute schon vorhersagen: es werden noch monate vergehen, bis die wohnung besenrein ist. für die schleppende abwicklung gibt es mehrere gründe, einer davon ist die disharmonie unter den geschwistern, die aber nicht erst im zuge der erbschaft entstanden ist, sondern bereits seit jahren schwillt. wie auch immer,– mich beschäftigt momentan allein und einzig die frage der [zwischen]lagerung, weil ich in meiner modernen luftigen wohnung kein k&K hofdepot und auch kein museum einrichten möchte. möglicherweise werde ich mir eine große holztruhe zulegen, in die ich all die alten erbstücke übereinander schlichten kann – so quasi in der art der früheren schatzkisten auf dem dachboden.... ;-)



in der situation wäre es jetzt gar nicht so abwegig, über errichtung eines hauseigenen trödlerladens nachzudenken. ...

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feuerlibelle, Mi, 19. Mär. 2014, 00:54


einige verstaubte exemplare sind schon richtig kitschig und vielleicht fallen die inzwischen bereits in die kategorie "nostalgie". ach, du meine güte!

Guten Morgen meine Liebe,
da das in mein früheres Metier fällt (Antiquitäten und Trödel), erlaube mir bitte, Dir kleine Hinweise zu geben und vorab zu sortieren: es dürften ein paar gute Stücke dabei sein, die sich zum Aufheben oder als gebunkerte tolle Geschenke lohnen. So z.B. der Leuchter ganz links auf em 3. Bild, ev. das Fliederbild und das chinesische Dings.... Wenn mehr Gutes dabei ist, dann schick mir doch Bilder.
Ansonsten würde ich Dir raten, mit dem ganzen religiösen Ramsch (und vielleicht eigenen ungeliebten Geschenken ;)) einen kleinen Haus-Flohmarkt auf der Schütt zu machen. Die Preise mach ich dir gerne.......
Liebe lachende Grüße, Iris

Guten Morgen,
das ist gar nicht Ihr Stil, das sieht man gleich. Ein tolles Angebot von Frau wuhei.
Vielleicht freut sich auch eine Kirchengemeinde über das ein oder andere Stück als Spende?
Die Sammeltasse ist schön. Dafür gibt es Liebhaber. Auch hübsch als Mitbringsel wenn man sie als Blumentopf mißbraucht.
Vielleicht sogar für das 30er Jahre Bild von Mutter mit Kind? Sowas in groß mit viel mehr Kindern und Schäfchen und Engel mit Schwingen und hellblau und rosa und und hatte mein Opa über seinem Ehebett hängen ;-). Vielleicht gibt es sogar hierfür auf dem Flohmarkt interessenten. Shabby ist die neue Mode. Nur, wer will sich schon auf den Flohmarkt stellen.
Ich selbst habe angefangen auszumisten und wegzuwerfen. Man sieht es noch kaum, ich habe jetzt schon zu viel staubiges Zeug und zuviel innere Hemmschwellen. Aber ich habe damit begonnen es übersichtlicher zu machen.
Weil. Gründe bei Ihnen oben. Was so von einem Leben übrig bleibt dann. Und die Dinge die einem am Herzen liegen oder die man für wertvoll hielt nach der Zeit oder gar vergessen hat, keinen interessieren oder nur noch staubiger Müll sind. Uns geht es materiell zu gut.

@wuhei: vielen dank für das angebot, liebe iris. jetzt kann ich's dir sagen, dass ich insgeheim auf dein expertenwissen gehofft habe und umso mehr freu ich mich, dass du einen blick auf das angehäufte sammelsurium geworfen hast :-)
nachdem ein großteil des ramsches noch immer verpackt in schachteln lagert, wird es halt mit "bilder schicken" ein bisschen dauern. jedenfalls, vieles aus messing ist darunter....

@marion: ich müsste schon mit einem hochsprungstab über meinen schatten springen, damit ich sowas von shabby als dekoration in der wohnung dulden könnte... :-)))
die kirchengemeinden in der umgebung sind mit allerhand heiligenschein und literatur versorgt, nur auch diese vereine beginnen währerisch zu werden, vorallem bei spenden. die zeiten ändern sich...

danke für den tipp, liebe marion:

die vier garnituren winterling röslau aus den 40/50-er jahren werde ich aufheben und gelegentlich als geschenk des hauses für sammlerinnen reservieren.

wir hätten auch noch eine halbe bücherei mit allerhand pflichtbüchern aus drei verschiedenen buchgemeinschaften abdecken können, aber das war uns dann schon einfach zuviel des guten. (pfff)

als allererstes muss ich meine bronchien von dem abgestandenen geruch und dem 100jährigen staub befreien und ein paar tage frische landluft inhalieren....

was für ein schönes ensemble. sammeltassen habe ich auch behalten aus großelterlichen schränken, allerdings nicht so edler herkunft ;-). Damit kann auch heute noch die Kaffeetafel schön aussehen und aus dem dünnen Porzellan schmeckt der Kaffee auch viel besser als aus den heute üblichen Henkelbechern.
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seemuse, Mi, 19. Mär. 2014, 19:25
meine oma hat diese häferl leidenschaftlich gesammelt..und dazu schuhe!, die wohl als milchkännchen dienten? mich haben diese schuhe als kind fasziniert, jetzt wo ich mich wieder daran erinnere, muß ich bei meiner mama nachsehen, ob es davon noch welche gibt.

häferl ... und dazu schuhe!? die als milchkännchen dienten? mir ist momentan die phantasie abhanden gekommen ... bitte, liebe seemuse, klären sie mich auf was damit gemeint ist.

frau liebelle, hatschen sie doch bitte von der leitung ('tschulligung, hmpf.). sie kennen doch die zauberhaften porzellan-schühchen der manufaktur in herend, z.b., da bin ich mir ganz sicher ...

ach! die faltigen halb aufgeschnürten knöchel-latschter .... ja und ob ich die kenne. liebe frau kelef, danke für das freundliche wegschubsen :-))
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siria, Mi, 19. Mär. 2014, 22:52
Schade, dass Sie so weit entfernt wohnen! Sonst hätte ich gerne mit Ihnen gemeinsam einen Flohmarkt veranstaltet...! Auch ohne Erbfall hat sich bei mir über die Jahre viel "Reichtum" angesammelt, weil ich früher auf Flohmärkten gerne Antikes gekauft habe und auch alle Nachbarn uns gerne mit Altertümern versorgt haben. Durch mein starkes Interesse für Stil- und Kulturkunde habe ich auch schon ein wenig Expertenwissen ansammeln können.

Wuhei hat mit sicherem Blick aus den Abbildungen die heute noch gefragten Dinge erwähnt, ich stimme ihr voll zu. Auch die siebenarmige Menora wird sich mit Sicherheit verkaufen lassen. Und erstaunlicherweise finden die Sammeltassen zunehmend Liebhaber; da schwingt vermutlich die Nostalgie mit, dass bei der Oma solch ein Geschirr zu Festtagen für den Tee benutzt wurde. (Ich finde sie wegen der Überdekoration schrecklich!! Aber das ist ja Geschmackssache.)

Religiöse Andenken sind problematisch, weil sie sich ja ohnehin dem "Kunst"begriff entziehen. Aber auch dafür findet sich wohl manch ein Liebhaber, wir leben ja in christlich geprägten Ländern.
Viel Erfolg beim Vermarkten!

wirklich schade, dass wir so weit von einander entfernt sind und ich könnte mir schon gut vorstellen, dass wir viel spass bei der sache hätten.

Oh ja! Man darf nur nicht damit rechnen, dabei reich zu werden ;-))

Oh, ich denke, ein fröhliches simmrliches Grillfest auf der Schütt könnte schon rausschauen! :)

@siria: zum glück bin ich ein rundum zufriedener mensch – noch mehr reichtum könnte ich kaum mehr ertragen ;-)))
nein, spass bei seite: meine bisherigen vier hausflohmärkte waren projektbezogene charity veranstaltungen und das werde ich auch für die zukunft so beibehalten. die eigenschaft, anderen zu helfen, habe ich von meiner geliebten mutter geerbt und das macht mich in meinem innersten steinreich. ich befürchte nur, dass auf den verlassenschaftsramsch kein großer ansturm sein wird...

@wuhei: ein fröhliches sommerliches grillfest auf der schütt wäre der hit des jahres ;-) allerdings eine gefährliche aktion, da kommen leute aus nah und fern nur zum essen und trinken, weil es umsonst ist und die spendenkasse bleibt leer. die spendablen wollen keine massenbewirtung. alles schon ausprobiert... ;-))
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