l e b e n s w e i s e
Neuorientierung
feuerlibelle, Do, 4. Sep. 2014, 23:06
auch wenn ich den tollen genesungserfolg des herzbuben bewundere, muss ich doch zu meinem leidwesen gestehen, dass mich die quasi "mitnahme der liebgewonnenen reha-gewohnheiten" und die gewünschte nachbetreuung in den eigenen vier wänden, völlig aus der bahn wirft.
ich fühle mich wie eine, die nach -zig jahren 'privatier' unverhofft zurück ins berufsleben gestossen wird und unter dem zwangsjobkorsett leidet...

also werde ich - wie im sport auch, das zustandekommen der kritischen situation genau analysieren und wenn mir dazu was g'scheites einfällt, starte ich einen extralauf um den sand aus dem getriebe rauszupusten... ;-)

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siria, Fr, 5. Sep. 2014, 00:01
Das ist eine echte Aufgabe...Nun sind Sie wieder "Mutter mit Komplettbetreuung" geworden. Aber ein wenig fordern darf/muss man den Betreuten auch. Nix tun ist nicht gut für's Herz...! Und auch Gewohnheiten müssen gelegentlich auf den Prüfstand. Auch wenn's schwerfällt.

ich hoffe sehr, dass sich der alltag bald wieder auf die altbewährten flexiblen abläufe einpendelt und wir für beide teile die richtige balance zwischen freizeit und verpflichtung finden. sie machen mir angst, liebe siria, aber "wieder mutter mit komplettbetreuung zu werden" ist für mich kein thema mehr. bin heilfroh, dass ich die zeit hinter mich gebracht habe.

:-)) Recht so! Und Angst machen wollte ich Ihnen nun wirklich nicht - bei uns hat sich ja auch alles nach kurzer Zeit wieder eingependelt....!
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wuhei, Fr, 5. Sep. 2014, 02:21
... ich bin zwar kein Mäuschen, um Deinen Herzbuben und sein Befinden mit beobachten zu können, aber wenn er wieder sportlich mit den Rädern unterwegs ist (ich nehme an genau nach ärztlicher Anweisung), sieht es ja für oihn optimal aus.
Und dann solltest Du Euer Zusammenleben nicht als besondere Betreuungsaufgabe sehen, sondern es einfach mit ihm zusammen genießen und höchstens hin und wieder sanft lenken.
Und an Dich selbst denken, sonst wirst Du mir krank und was macht Dein HB dann???
Ich denk an Dich!

so sehe ich das auch, liebe iris - allerdings mir ist schon klar, dass jede umstellung in einem eingespielten eheleben auch kurzfristige probleme nach sich ziehen kann. ich bin es seit jahren gewohnt, meine zeiteinteilung selbst zu bestimmen und den tag flexibel zu gestalten - also quasi nach lust und liebe. ich bin kein frühaufsteher und esse auch nur zweimal am tag. zu bett gehe ich wenn ich müde bin, meist erst gegen mitternacht.
die reha vorschrift lautet: frühstück spätestens um 8 uhr,
mittagessen spätestens um 12 uhr, abendessen spätestens um 17,30h und da fängt es schon an, für mich eng sehr eng zu werden. mit meiner hausmannskost kann ich auch brausen gehen, alles ungesund und fettmachend. also fange ich an mich mit vollkornprodukten anzufreuden. und so weiter....
danke dir, dass du an mich denkst. liebe grüße :-)

Weißt Du was? In der Klinik wollten sie mir auch mein gewohntes Essen verleiden und mich an die "normalen" Essenszeiten und Lebensmittel umgewöhnen. VK-Brot liegt mir bis auf ganz wenige Sorten wie Steine im Magen und verstopft mein Gedärm und das 3x-Essen pro Tag hat mir gleich ein paar Kilos hinaufgejuxt (was ich mir absolut nicht leisten kann). Ich bin sicher, das getrennt Kochen wäre einfacher für Dich, weil es weniger Abweichung von Deinem gewohnten Lebensstil ist. Seit ich (nac h 4 qualvollen Monaten) wieder meine ;);) - Hausmannskost esse und das, wann ich eben Hunger habe (also die erste Mahlzeit mittags - pfui, wie übel) und die leztzte irgendwann nachts, hab ich wieder abgenommen und mein seelisches Gleichgewicht zurückerlangt. Meinetwegen VK-Nudeln, obwohl ich das eigentlich nicht einsehe, aber die gehen ja ;)
Machs gut und schau auf DICH! Liebe Grüße, Iris

ich kann dich voll verstehen, dass du lieber auf gute, schmackhafte hausmannskost zurück greifst. diese woche mache ich die gemeinsame diät noch fertig, dann stell ich mich auf die waage und je nach dem was die anzeige sagt, werde ich eine entscheidung treffen. ich rechne fest damit, dass sich nach einigen wochen alles wieder einspielen wird ;-)
liebe grüße!

Ach du Schreck: Solche starren Zeit - und Kost-Vorschriften hat Ihr Herzbube bekommen?? Rechnen die in der Klinik denn damit, dass alle ihre Patienten vor der OP nur Pommes, Kartoffelchips, Süßkram und Cola zu sich genommen haben?
Jetzt verstehe ich viel besser Ihr Problem...
Ballaststoffe sind ja gut, aber ausschließlich Vollkorn würde mir auch nicht bekommen. Und solche starren Zeiten halte ich (zumindest auf Dauer) für absoluten Quatsch, denn es ist ja nicht ein Mensch wie der andere.
Viel wichtiger ist Achtsamkeit und Horchen auf die eigenen Bedürfnisse und auf die des Partners.
Aber da bin ich mir sicher: Sie kriegen das hin!

an sich finde ich das gar nicht so schlecht, wenn den patienten nach vier wochen stabilisierung etwas disziplin auf den weg mitgegeben wird, damit sie im eigenen interesse auch etwas zur gesundung beitragen. ideal wäre es gewesen, hätten sie dem entlassenen patienten gleich eine heimhilfe beigestellt, als begleitmaßnahme für die ersten wochen zuhause. da hätte ich nichts dagegen gehabt. wir werden die essenszeiten so abändern, dass noch immer eine verdauungsphase von ca.4 stunden zwischen den mahlzeiten bleibt und die letzte mahlzeit wird dann allerspätestens um 20h eingenommen.
irgendwie werden wir das problem schon lösen.....

das hört sich doch schon wieder gut an. Öfter mal was Neues :-). Solange man selbst nicht auf der Strecke bleibt kann man seine Lieben zur Abwechslung mal nach Plan verwöhnen. Dann sehen Sie beide ja, ob der Erfolg anhält, ob also die gewünschte Wirkung erzielt wird. Wenn das so ist, kann man sich sicher etwas neues angewöhnen und die Lebensgewohnheiten ändern. Nach einiger Zeit, wenn es tatsächlich gut tut, findet man Freude daran. Falls es aber nicht so sein wird, oder gar Sie darunter leiden, weil ja nicht jede Kost und Gewohnheit für jeden gleich gut ist, werden Sie sicher eine Lösung finden. Sie sind ja beide erwachsen.

Schwierig finde ich die versteckte "Schuldzuweisung" die in solchen Aktionen steckt, so nach dem Motto "hätte der Patient gleich gesund gegessen, wäre er hier nicht gelandet". Denn oft ist es ja im Grunde der Stress der die Menschen nicht loslässt, und der dann zu Krankheiten führt.

Ich erinnere mich gerne an die Einladung bei Ihnen zu Hause, (ist schon sehr lange her, ich weiß), und ich war damals sofort von Ihren Kochkünsten beeindruckt. Ungesund erschien mir damals gar nichts. Ich weiß noch genau, es gab eine wunderbare Hühnerbrühe und anschließend das Huhn mit frischem Obst und Gemüse von der Schüttinsel. Wer so gut kochen kann, und selbst bei "Kleinigkeiten" so viele Mühe aufs Detail legt und durchweg mit frischen Zutaten bester Qualität arbeitet, der kommt mit allen Unbilden klar :-)

oh, danke für die rosen liebe marion ;-)
sehen sie, mir fallen derartige sachen nicht mehr auf, weil sie einfach zu meinem lebensstil dazu gehören. aber es freut mich riesig, wenn meine freunde, die ich immer wieder gerne in meine warme stube zu einem gemütlichen beisammensein einlade, sich wohl fühlen und auch noch jahre später sich an speis und trank erinnern. das macht einen sinn..... !

ich glaube schon, dass wir es schaffen und am ende bin eine fertige praxiserprobte diätassistentin. hurraa!
wie heißt das so schön: alles ist für etwas gut....
ganz liebe grüße ihnen beiden :-)
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befreundet, So, 7. Sep. 2014, 19:18
Ja, so eine Herzkrankheit verändert vieles. Ich weiß wovon ich rede!
Die Anspannung ist anfangs danach enorm, denn aus der Reha entlassen zu sein bedeutet ja nicht, sofort gesund und fit wie vorher zu sein.
Es wird besser, geben Sie sich ein bisschen Zeit.
Und man lernt damit umzugehen...
Ich wünsche Ihnen alles Gute!

ja, sie haben recht, frau befreundet, es ist nichts mehr so wie es früher war. ich habe keine schwierigkeiten mit meinem herzbuben,– er bemüht sich und ist auf seine gesundheit bedacht. er befolgt die anweisungen der ärzte und unternimmt viel um in bewegung zu bleiben. er isst auch alles was ich ihm an gesunden menüs koche (das hätte er früher nicht gegessen). ich kämpfe momentan mit der zeit, die mir immer schneller davonläuft und dann bin ich gezwungen abstriche zu machen. das ärgert mich.
danke für ihren lieben kommentar und die guten wünsche.
liebe grüße aus wien.

ach herrje, das sind so die kleinen plagen und tücken des alltags. ich glaube, wenn ich mich nach solchen essens- und überhaupt frühstückszeiten und mit vollkorn etc. ernähren müsste, dann wär' ich anschliessend weitaus kränker als zuvor. ich ess seit über 40 jahren kein frühstück, und essen tu ich einmal am tag - ungefähr auch seit vierzig jahren.

die kuraufenthalte waren diesbezüglich eine qual, alles durcheinander, ich hab mich immer monatelang nicht erfangen von dieser gesunden ernährung. ohne fett etc. ist kein problem, das bleibt mir zuhause ja auch aus dem topf draussen, aber alleine das frühstück vor 8 - ich steh doch normalerweise erst um 09.00 oder 10.00 auf, und krieg dann höchstens einen kaffee herunter, oder einen saft, für die nächsten ein oder zwei stunden. ich fühle gerade sehr mit ihnen ...

danke fürs mitfühlen liebe frau kelef :-)

die ersten tage nach seiner heimkehr waren für mich die schlimmsten, obwohl wir uns schon so sehr auf das wiedersehen gefreut haben. aber irgendwie ist dann mein lebensrhythmus total aus den fugen geraten, sodass ich zwangsläufig nach ersatzhandlungen gesucht und wie in solchen situationen üblich, einen halben tag auf dem zentralfriedhof verbracht habe. ein ausgedehnter spaziergang durch den friedhof tut mir immer gut, weil ich mich dort etlicher aufkeimender probleme entledigen und die wertigkeit des lebens zwischen den gräben mir besser vor augen führen kann.
der start für den zweiten anlauf ist ganz gut gelungen und jetzt wird an den geänderten tagesabläufen herumgetüftelt und herumprobiert.... wir werden sehen.

was die gesunde ernährung betrifft, so zeigt sie bei meinem patienten spürbare/sichtbare erfolge, zumal seine befunde bei risikofaktoren wie zucker, cholesterin und weiß der kuckuck was alles noch, wieder im grünen bereich zu finden sind. darüberhinaus hat er in den 7 wochen fast 10 kg ballast abgeworfen. das funktioniert bei ihm nur mit reduktionskost. und damit ich täglich nicht zwei verschiedene menüs kochen muss, esse ich wohl oder übel auch das gesunde menü mit – in der hoffnung, dass ich vielleicht doch wieder meine schlanke linie mit 58-60 kg erreichen kann...
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