l e b e n s w e i s e
Flattrige Nerven
feuerlibelle, Fr, 27. Mär. 2015, 23:36
Heute haben wir die Reiseunterlagen samt Flugtickets geholt und in 12 Tagen heben wir ab nach Sizilien. Die Urlaubsvorfreude ist getrübt – es ist wie verflixt: das passiert jetzt schon zum vierten Mal, dass kurz bevor wir unseren geplanten Urlaub antreten wollen, ein Passagierflugzeug abstürzt, vom Erdboden verschwindet, oder abgeschossen wird. Meine inneren Ängste kann ich schwer in Worte fassen. Fakt ist, dass ich im Augenblick seelisch fluguntaglich bin.

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mark793, Sa, 28. Mär. 2015, 00:09
Fakt ist, dass ich im Augenblick seelisch fluguntaglich bin.

Kann's Ihnen sehr nachfühlen. Bin froh, dass ich grad nicht in die Luft gehen muss. Andererseits, ich wohne ja mit Blick auf die Einflugschneise von DUS, das heißt, ich sehe hier Tag für Tag und sehr viele Flieger starten oder landen (je nach Windrichtung), und irgendwie war mir immer klar, es wird womöglich auch mal der Tag anbrechen, an dem ein Flug aus tragischen Gründen nicht hier ankommt. Es klingt angesichts solcher Katastrophen vielleicht deplaziert, das zu sagen, aber man muss auch das Wunder sehen, dass die allermeisten Flüge ankommen. Das fällt mir aufgrund der Nähe zum Flughafen vielleicht leichter, und dann hätte der nicht unerhebliche Fluglärm hier doch auch sein Gutes.

Der Weg mit dem Auto zum Flughafen ist -rein statistisch gesehen - viel riskanter als das Fliegen. Aber natürlich erschreckt die große Zahl an Opfern, wenn etwas passiert, und das Gefühl des Ausgeliefertseins. Fakt zudem: Die meisten Unfälle passieren im Haushalt.
Für empfindsame Gemüter ist das natürlich keine Beruhigung.
Dennoch: Selbstmörderische Piloten laufen nur in ganz kleiner Zahl herum. Die meisten wollen wie Sie gerne heil und gesund vom Flug zurückkehren! Und Sie werden das auch!

@mark793: Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon öfters - zumal ich genauso wie Sie, in einer Einflugschneise wohne und Tag für Tag (je nach Windrichtung) in Minutentakt die großen Flieger über unser Dach dröhnen. Am schlimmsten sind die Emirates, die sich grundsätzlich nicht an die vorgeschriebene Flughöhe halten und durch den Tiefflug uns Irdischen Angst machen. Zum Glück haben wir es 'nur' mit den Ankommenden zu tun.
Aktuell arbeite ich intensiv an der Flugangst und hoffe, dass ich mit gezielter Entspannungstherapie zumindest einen Teilerfolg erreichen kann. Es sagt sich alles so leicht, aber es ist verdammt schwer die Hebeln im Hirn umzulegen.

@siria:
Sie haben vollkommen recht, aber "für empfindsame Gemüter ist das natürlich keine Beruhigung" und zu dieser Sorte Gemüter zähle ich auch.
Ich arbeite dran, dass ich es bis zum Termin schaffe. Aber einfach ist die ganze Sache nicht, das kann ich Ihnen auch sagen.

ach, ich kann ihnen das einerseits gut nachfühlen - andererseits: die wahrscheinlichkeit, dass was passiert, ist verschwindend gering, eigentlich bei null. jetzt haben sie sich so gefreut auf die paar tage, denken sie weiter positiv!

Mit meinen Bachblüten- und PaseLyt Tropfen hoffe ich irgendwie über die Runden zu kommen. Und sollte ich beim Einsteigen wider Erwarten doch noch umfallen, dann werde ich mich mit Hochprozenter betäuben.... ;-)
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