l e b e n s w e i s e
Trianon-Gedenktag
feuerlibelle, Fr, 5. Jun. 2015, 01:24
Aus der Sicht der dritten Folgegeneration kann ich die Trauer der Ungarn bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, auf keinen Fall aber das politische Theater des Opfermythos durch die rechtspopulistische Orban-Gefolgschaft.

1920 verlor Ungarn durch den Trianon-Vertrag zwei Drittel seines Territoriums an die Anrainerstaaten Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien. Auch meine Vorfahren waren unter den Betroffenen, die im eigenen Land plötzlich als Fremde heimatlos dastanden.
Eine bitterböse historische Epoche.
Was mich traurig stimmt, ist der Umstand, dass es in der Öffentlichkeit bis heute keine kritische Auseinandersetzung über den Hintergrund und die Folgen des Trianon-Vertrages gegeben hat. Und obwohl die halbe Welt davon wusste, auf internationaler Ebene wurde bisher offiziell nicht eingestanden, dass der Friedensvertrag schwerwiegende Folgen für die ganze Bevölkerung hatte.
(So, und damit hätte ich das Politisieren auch schon für die nächsten Monate erledigt)

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