l e b e n s w e i s e
Flugdach für Bonsai
feuerlibelle, Fr, 12. Jun. 2015, 02:12
Seit meinem letzten Bäumchen-Eintrag sind inzwischen drei Monate vergangen und seither ist der Bonsaizuwachs stark expandiert.



Auf der Dachterrasse musste für Outdoor Bonsaisorten Platz frei gemacht werden. Nicht irgendwo, nein, – rechts in der Ecke weil es von der Lichteinstrahlung her dort am günstigsten ist. Die Übersiedlung der Tröge war bald erledigt, was aber eine halbe Ewigkeit gedauert hat, war die richtige Platzierung der einzelnen, in kleinen Keramikschalen gefolterten Kümmerlinge. Wettertechnisch ist so eine westseitige Dachterrasse nicht unbedingt für Bonsaipflanzen geeignet. Also, eine Beschattung muss her, aber welche und wie soll die aussehen, damit das Gesamtbild der Terrasse nicht verunstaltet wird.
Nun, gar so patschert wie er sich in der Vergangenheit oft angestellt hat, ist mein Herzbube nicht. Im Gegenteil, er ist ein besserer Hobby Tischler als mancher aus der Berufsgruppe – und seine Arbeit kann sich sehen lassen.





Des einen Freud ist des anderen Leid: Es kann sich kein Mensch vorstellen, wie es derzeit bei uns aussieht - von Wohnkultur keine Spur mehr. Jede Ecke ist mit irgendeinem Bonsai-Dings ausgefüllt, sei es nur leere Flaschen für entkalktes Gießwasser.
Langsam wird es für mich eng in der schönen geräumigen Wohnung...

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wuhei, Fr, 12. Jun. 2015, 03:23
OH MEIN GOTT - das hat ja unglaubliche Dimensionen angenommen! Und da ich mich, wie Du weißt, damit ein Bißchen auskenne: für mich schaut es wie eine stattliche Sparkasse aus ..........
Aber der Herzbube ist wirklich geschickt - kann man das auch in irgendwelche haushaltlichen Kanäle fließen lassen?;);)
nächtliche schlaflose Grüße, Iris

das sieht ganz wunderbar aus! hat der herzbube sehr fein gemacht.

und sie müssen das so betrachten: nicht jeder hat auf der dachterrasse so eine botanische vielfalt an besonderheiten, noch dazu unter einem so formidablen dach.

@wuhei: Mit Deiner Einschätzung bezüglich der Sparkasse liegst Du richtig liebe Iris ;-) Mein Mann neigt leider sehr dazu, kostengünstige leistbare Hobbys in Luxusleidenschaften umzuwandeln und ich fürchte nur, dass seine übertriebene Perfektion ihm einmal zum Verhängnis wird...
Unsere neue 'Ressortaufteilung' hat sich gut bewährt und ich will keine Grauzonen mehr zulassen, wo dann die Linke nicht weiß was die Rechte macht. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine.... :-))

@kelef: Ja, liebe Frau Kelef, das alles sieht wunderschön aus, mir gefällt's auch. Und jeder, der uns besucht, findet das Gewerk auch schön. Aber bei 50 Grad C unter der heißen Sonne auf der Terrasse wird die botanische Vielfalt bald ihr jähes Ende finden, weil außer Lavendel hat dort bisher keine Pflanze den Sommer überlebt...
Das allergrößte Problem aber ist, dass wir im Sommer die Hälfte der Woche aufm Land verbringen und die Bonsais wollen aber jeden Tag gegossen werden. Ach, ich sage Ihnen, das Leben ist herrlich!



Eine Bonsai-Bewässerungsanlage gibt es auch schon, aber die funktioniert nicht so, wie sich das der Bube wünschen täte. So muss ein Familienmitglied vom anderen Ende der Stadt Nachschau halten, wenn wir verreist sind.... ;-)
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marion, Fr, 12. Jun. 2015, 14:26
ui!
Als ich die Bilder sah, dachte ich noch: "das ist wirklich cool! Her mit der Bauanleitung, sowas funktioniere ich um als Tomaten-Regenschutz!"

Dann las ich Ihre Zeilen und merkte, dass es noch kleinere Kollateralschäden gibt :-(. Bei uns im Dorf gab es einen sehr netten Herrn, beruflich Stadtgärtner, der seinen kompletten Garten (denken Sie an die Größenordnung die ich gerade vor kurzem besichtigen durfte) in blauen Wind- und Sichtschutz verhüllt hatte und wenn man durch die Ritzen schielte sah man lange lange Metalltische, wie man es in den Gärtnereien auch hat, überfüllt mit "in kleinen Keramikschalen gefolterten Kümmerlingen TM". Eine kleine Terassenecke kann man vielleicht noch tolerieren? Eine blickgeschützte Unterbringung der benötigten Utensilien könnte doch zu schaffen sein?

Liebe Marion, ich schicke Ihnen den besten Hobbytischler und er macht Ihnen ein Designer Tomaten-Flugdach!

Sie gefallen mir, haha - "eine blickgeschützte Unterbringung der benötigten Utensilien könnte doch zu schaffen sein? - Wissen Sie, von wieviel Utensilien hier die Rede ist? Ein Zimmer voll reicht nicht mehr aus!!!
Ich mache mir den Spass und knipse alles B-Zeugs ab, dann reden wir weiter. Ich übertreibe nicht, aber der einzige Bonsaifreier Raum derzeit ist nur noch das Schlafzimmer.

Unglaublich. Für den großen garten reichen doch auch ein paar wenige geräte, also dachte kch natürlich, dass ein paar minigeräte und erde und dünger in einen kleinen kasten passen könnten.
Schönes Wochenende

Es geht nicht um den großen Garten, liebe Marion ;-) dort hat er zwar auch schon eine Bonsai-Baustelle angerissen, aber das stört mich weniger, weil dort nicht mein Lebensmittelpunkt ist.
Was mir allerdings schwer unter die Haut geht, ist die terriotoriale Vereinnahmung meines Lebensraumes in der Stadtwohnung....

Ihnen auch schönes Wochenende ;-) Sonnige Grüße von der S-Insel bei heißen 36 Grad. Leider keine Abkühlung in Sicht.
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mark793, Fr, 12. Jun. 2015, 16:40
Oje. Muss da an Paracelsus und die Dosisfrage denken. Meine Frau, die meinem Radelhobby sehr wohlwollend gegenübersteht und es auch klaglos hinnimmt, dass neben den von mir/uns bewegten Rädern auch noch das eine oder andere "Projekt" im Keller steht, die würde mir wahrscheinlich was erzählen, wenn ich unsere Bleibe in dem Ausmaß zur Werkstatt und zum Teilelager umfunktionieren würde. Und das zu Recht, wie ich meine.

Dem Grunde nach ist die Dosisfrage das AUF- und AB und das Zünglein an der Waage bei allen gemeinsamen sprich partnerschaftlichen Unternehmungen. Bei Hobbys kann es mitunter zu heftigen Auseinandersetzungen und unterschiedlichen Meinungsauffassungen kommen, bis die Einsicht greift. In unserem Fall ist wenig Einsicht zu erwarten, da ist die Leidenschaft schon sehr tiefgreifend. Kommt Zeit, kommt Rat und wir werden uns schon in irgendeine Richtung arrangieren, da bin ich mir ziemlich sicher.
Danke für Ihren Kommentar, Herr mark! Sie haben die Situation voll verstanden ;-)

guten Morgen,
mir ist noch was eingefallen: anscheinend hat dieses Hobby die wichtige Eigenschaft, Deinen Herzbuben soweit mit (für ihn ;)) sinnvoller Arbeit zu bechäftigen, daß sie ihn gesund hält!

Genauso denke auch ich darüber und deshalb bleibe ich friedlich. Und wenns dann zuviel des Guten zu werden scheint, schreie ich wie ein Pavianweibchen auf... :-)

Gut, Sie wissen ja, was zu tun ist, aber ich würde an Ihrer Stelle vielleicht nicht erst losschreien, wenn auch Ihre Betthälfte vereinnahmt ist von der Zwergbäumchenzucht.

Ich würde mir in der Situation nicht gern anhören: "Aber Du hast doch nie was gesagt." ;-)

Ich rechne stark damit, dass die anfängliche Euphorie (die er bisher bei jedem neuen Hobby an den Tag gelegt hat) bald verpufft und dann können wir entspannt zur Tagesordnung übergehen. Keine Sorge Herr Mark, ich kann mich schon auf die Füsse stellen und die Einhaltung der Spielregeln einmahnen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir bald eine, für beide Teile zufriedenstellende Lösung finden werden. ;-)

Da hatte ich auch nicht wirklich ernsthafte Bedenken. Wie Sie richtig sagen, ist das Timing entscheidend, und das lässt sich von außen betrachtet so gar nicht beurteilen, wann der rechte Moment ist, um das anzusprechen. Und manchmal kann man ja auch die Zeit für sich arbeiten lassen.
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