l e b e n s w e i s e
Freitag, 27. Juni 2008
feuerlibelle, Fr, 27. Jun. 2008, 13:14
bilder von catedral santa maria la menor
(basilica menor de la virgen de la anunciación)
für herrn gorillaschnitzel

text dazu-











entschuldigung für die schlechte bildqualität (fotos aus 1997 eingescannt ..)

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Mittwoch, 12. September 2007
Negative Erfahrungen / III.
feuerlibelle, Mi, 12. Sep. 2007, 12:43
Bei der letzten Volkszählung habe ich beim Ausfüllen der "Haushaltsliste" in der Spalte Religionsbekenntnis als Antwort ein großes Fragezeichen eingesetzt. Ganz bewußt. Zwei (!) Jahre später schickt mir die zuständige Kirchenbeitragstelle einen Schimmelbrief mit folgendem Inhalt: "Im Oktober ... wurden von den Bezirksämtern Haushaltslisten an die Einwohner ausgegeben. Die darin enthaltenen Angaben über das Religionsbekenntnis dienen den staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften neben anderen Quellen zur Erfassung ihrer Mitglieder. Wir wenden uns heute deshalb an Sie, weil in der letzten Haushaltsliste Ihr Religionsbekenntnis nicht bzw. nicht eindeutig angegeben wurde, obwohl die Liste aufgrund staatlicher Vorschriften vollständig auszufüllen ist. Wir ersuchen Sie daher, uns den untenstehenden Vordruck innerhalb der nächsten 14 Tage ausgefüllt zurückzusenden."
Grüß Gott !
Ich habe auf den Brief nicht reagiert. Dem Grunde nach bedeutet es aber nichts Gutes, wenn der Amtsschimmel wiehert! Eines Tages habe ich wie gelähmt aus der Wäsche geschaut: eingeschriebene Briefsendung mit Kirchensteuervorschreibung von ATS 7000,-- Nach der ersten Schrecksekunde hab ich einen irren Lachkrampf gekriegt.
Es ist allgemein bekannt, dass die katholische Kirche samt ihrem Filialnetz (Geldeintreiber-Kirchenbeitragstellen) mit ihren zahlungsunwilligen bzw. -unfähigen Vereinsmitgliedern nicht gerade zimperlich umgeht. Gehalts-/oder Hausratspfändungen sind übliche Methoden. Und die Notrufsäule der Nächstenliebe ist dann - wie so oft,
auf unbestimmte Zeit außer Betrieb.
Als Nichtvereinsmitglied und ohne Religionsbekenntnis, habe ich mich von den Kirchendienern nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil - ich bin über mich hinausgewachsen und im verbalen Schlagabtausch -ohne die Contenance zu verlieren, alle zu Schnecke gemacht.
Die Auseinandersetzung war kabarettreif. Nach den vielen Turbulenzen ist nun endlich Ruhe eingekehrt und ich habe mit meinem Gott eine ganz spezielle Vereinbarung getroffen - wir können uns auch ohne Amtskirche bestens verständigen.

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Dienstag, 11. September 2007
Negative Erfahrungen / II.
feuerlibelle, Di, 11. Sep. 2007, 11:49
Einige Jahre später: Wir - also meine Familie, haben es irgendwie doch geschafft mit Gott wieder Frieden zu schließen. Es war aber nicht mehr so wie früher. Die Werte haben sind verlagert, wir waren Christen und keine Katholiken mehr.
Als meine Tochter 19xx zur Welt kam, habe ich einen bekannten Priester aufgesucht und ihn gebeten, inkognito eine stille Taufe zu organisieren. Um 6 Uhr früh Hintereingang Pfarrhaus zur Sakristei Blaue Kirche. Teilnahme maximal drei Personen, damit kein Verdacht aufkommt. Eine christliche Taufe ohne Pomp und Trara. Und weil die TAUFE offiziell nicht anerkannt - also keine Amtshandlung war, gab es auch keinen Taufschein als Dokument. Wer hätte den auch ausstellen sollen?
Ortswechsel - einige Jahre später in Wien: Ich gehe meine Tochter in die Schule anmelden und ......... oh Gott, sie hat keinen Taufschein. Also taufen wir in Wien noch einmal. Unbeschwert haben wir das zuständige Pfarramt aufgesucht, um endlich zu einem Taufschein zu kommen. Bei Abfragen der persönlichen Daten hin bis zu Eltern des Urgroßvaters hat sich herausgestellt, dass auch ich - die Mutter des Kindes, keinen Taufschein vorweisen kann. Das Stück Papier ist für die Amtskirche wichtiger als gelebter Glaube. Ohne Mitgliedskarte läuft in dem Verein nichts. Für die katholische Kirche in Österreich bin ich ohne Glaubensbekenntnis. Traurig aber wahr. Letzter Teil folgt.

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Montag, 10. September 2007
Negative Erfahrungen /I.
feuerlibelle, Mo, 10. Sep. 2007, 11:41
Einleitend: zur Welt gekommen im Ausland, wo Glaube und Kirche verboten war. Eltern und Familie streng praktizierende Katholiken, aufgewachsen mit Heiligenbildern, Rosenkranz, Gebetsbuch und Marienaltar im Schlafzimmer. Der Dekan war jeden Sonn- und Feiertag in unserem Haus zu Mittagessen. Klosterschwester namens Anna war unsere Nurse. Der Gott war immer allgegenwärtig. Wir - meine drei Geschwister und ich, haben uns ständig gefürchtet. Der Gott könnte unseren Eltern verraten, was wir eben angestellt haben. Wir haben in einem Versteck im Kollektiv gebetet, dass wir nicht bestraft werden.
Der Stalinismus und seine Krallen haben auch unsere Familie zerstört. In einer Nacht-und-Nebelaktion wurde unser Haus umstellt, der Vati verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht, die Familie zu Gunsten des Staates enteignet . Mutti mit vier kleinen Kindern in das seinerzeitige Sudetendeutsche Gebiet zur polnischen Grenze deportiert. Zwölf Stunden Fahrt - im Führerhaus eines LKW zusammengepfercht, sagte meine streng gläubige Mutti weinend : "Kinder, glaubt mir, es gibt keinen Gott. Denn wenn es einen gäbe, der würde es niemals zulassen, was uns die Kommunisten antun." Von diesem Tag an begann ich die mir eingedrillte Religion zu hinterfragen. Fortsetzung folgt.

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Sonntag, 9. September 2007
Übertreibung
feuerlibelle, So, 9. Sep. 2007, 23:45
Durchatmen - Drei Tage Papst war mehr als genug. Ich kann der inszenierten Selbstdarstellung des kath.Kirchenchefs nichts abgewinnen. Und ganz fertig macht mich die Sprache und die Ansprache seiner Untertanen. Was heißt seine Heiligkeit? Seit wann ist der Ratzinger heilig? Normal Sterblicher wie du und ich, nur halt im Chefsessel in Vatikan. Unser Herr Bundespräsident -als Atheist, hat es in den drei Tagen sicher nicht leicht gehabt. Ich bin für eine Ansprache wie "Grüß Gott Herr Papst" - sowie Guten Tag Herr Bundeskanzler.

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