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Montag, 3. März 2008
Faule Bio-Eier im Osternest ...
feuerlibelle, Mo, 3. Mär. 2008, 14:59
seit ende jänner schmücken nicht nur schoko ostereier und –hasen die auslagen und regale im handel, - auch echte ostereier in allen farbschattierungen stapeln in augenhöhe vor den kühlvitrinen.
auf den bauernmärkten sind die gefärbten ostereier unter freiem himmel in großen transportkartons stundenlang der prallen sonne ausgesetzt. am ende des tages werden dieselben kartons dann in transitautos verladen und über nacht dort gelagert. am nächsten tag wird die ware wieder ausgeladen und zum verkauf angeboten/ wieder bei jedem wetter...

die lebensmittelinspektoren predigen gerne, dass gekochte eier (also auch gefärbte) bei sachgemäßer lagerung bis zu zwei wochen, bedenkenlos verzerrt werden können. nun, von ende jänner bis zu ostern sind es genau sieben wochen, also 35 tage haltbarkeitsüberschreitung, - sehe ich das richtig? der relativ dehnbare begriff „sachgemäß“ eignet sich in diesem fall hervorragend für schwammige erklärungen bei unklarheiten.
also doch faule eier im osternest!
ich denke noch nicht an salmonellen, aber ich will jetzt trotzdem wissen, wie alt das rote osterei ist, das ich gerade essen möchte. ich glaube, das werde ich nie erfahren.
das geschäft mit den eiern allgemein und mit den bio-eiern im speziellen ist gar nicht so lupenrein wie unsereiner annimmt. mit dem argument -gesund aus der natur- lässt sich auch ein kritischer konsument täuschen.

der größenunterschied zwischen einem
freiland- und einem bio-ei ist deutlich sichtbar.



auch der preisunterschied ist deutlich spürbar. ein frisches freilandei kostet € 0,25 – für ein bio-ei der klasse „groß“ – das in wirklichkeit ein zwutschi-ei ist, verlangt der handel € 0,50. wer an bio glaubt, der muss eben mehr zahlen.
ich verwende vorwiegend freilandeier (sind angeblich auch mit dioxin belastet).
die gibt es nicht jeden tag zu kaufen, weil im winter die hennen nicht im freien herumlaufen können. ist auch irgendwie logisch...
was ich nach wie vor nicht begreifen kann, ist die sonderbare differenzierung zwischen einem freiland und einem bioei. für mich sind beide sorten 'von glücklichen hennen aus der natur' als gleichwertig einzustufen.

bei einem plausch mit dem eiermann am bauermarkt, bei dem ich schon seit jahren hof-eier aus der oststeiermark kaufe, sind wir auf das thema „vorzeitige färberei der ostereier“ geraten. ich wurde in das spielchen des lukrativen eier-geschäftes eingeweiht und in sachen osterei eingehend aufgeklärt – so zum beispiel sind die im handel angebotenen gefärbten ostereier fast alle aus der käfighaltung. für bio-ostereier müsste man € 1,10/stück verlangen, doch den hohen preis will angeblich keiner mehr zahlen; sagt der eiermann...
schlussendlich ist es egal, weil der konsument nicht mehr nachvollziehen kann, welches ei er kauft, da im zuge der einfärbung auch die codierung verschwindet.
( katz im sack; kauf käfig... - zahl bio...)

ein sehr ertragreiches geschäft, nicht wahr?!
sind wir kosumenten schon so verblödet, dass uns der handel alles, aber wirklich auch alles aufs aug drücken kann? offensichtlich ja.

ich werde auch heuer wieder selbst bemalte bunte ostereier ins körbchen legen. da weiß ich wenigstens was drin ist.

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