... neuere Einträge
Winternacht
feuerlibelle, Fr, 18. Dez. 2009, 23:59
nikolaus lenau (1802-1850)
vor kälte ist die luft erstarrt,
es kracht der schnee von meinen tritten,
es dampft mein hauch, es klirrt mein bart;
nur fort, nur immer fort geschritten!
wie feierlich die gegend schweigt!
der mond bescheint die alten fichten,
die sehnsuchtsvoll zum tod geneigt,
den zweig zurück zur erde richten.
frost! friere mir ins herz hinein!
tief in das heißbewegte, wilde!
daß einmal ruhe mag da drinnen sein,
wie hier im nächtlichen gefilde!
vor kälte ist die luft erstarrt,
es kracht der schnee von meinen tritten,
es dampft mein hauch, es klirrt mein bart;
nur fort, nur immer fort geschritten!
wie feierlich die gegend schweigt!
der mond bescheint die alten fichten,
die sehnsuchtsvoll zum tod geneigt,
den zweig zurück zur erde richten.
frost! friere mir ins herz hinein!
tief in das heißbewegte, wilde!
daß einmal ruhe mag da drinnen sein,
wie hier im nächtlichen gefilde!
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Klirrende Kälte ...
feuerlibelle, Fr, 18. Dez. 2009, 13:01
während hier in wien süd auf dem thermometer um 7:00h früh –4,9ºc zu lesen war, herrschen im garten auf der schüttinsel sibirische verhältnisse bei –14ºc.
so frostige dezembertage gab es dort unten noch nie.
achja, der klimawandel hat auch die pannonische tiefebene erreicht...
Permalink (3 Kommentare) Kommentieren
Weihnachten
feuerlibelle, Fr, 18. Dez. 2009, 01:14
hermann hesse (1877-1962)
ich sehn' mich so nach einem land
der ruhe und geborgenheit
ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den sternenhimmel weit
und klar vor meinen augen sah,
unendlich großes weltenall.
und etwas dann mit mir geschah:
ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: sterne, berg und tal,
ob ferne länder, fremdes volk,
sei es der mond, sei's sonnnenstrahl,
daß regen, schnee und jede wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das schwingen, spür die tön'
ein's jeden dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in ehrfurcht vor dem großen herrn,
der all dies schuf und halten will.
ich glaube, daß war der moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der mensch zur lieb' bereit:
ich glaub, da ist weihnachten nicht weit!
ich sehn' mich so nach einem land
der ruhe und geborgenheit
ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den sternenhimmel weit
und klar vor meinen augen sah,
unendlich großes weltenall.
und etwas dann mit mir geschah:
ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: sterne, berg und tal,
ob ferne länder, fremdes volk,
sei es der mond, sei's sonnnenstrahl,
daß regen, schnee und jede wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das schwingen, spür die tön'
ein's jeden dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in ehrfurcht vor dem großen herrn,
der all dies schuf und halten will.
ich glaube, daß war der moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der mensch zur lieb' bereit:
ich glaub, da ist weihnachten nicht weit!
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
... ältere Einträge