l e b e n s w e i s e
Donnerstag, 5. Mai 2016
CASERTA (Tag 4)
feuerlibelle, Do, 5. Mai. 2016, 22:50
Die Provinzhauptstadt Caserta (78.000 Einwohner) wird von der riesigen Schlossanlage der Bourbonen beherrscht. Die neapolitanischen Könige des 18.Jh. träumten von einem "Versailles des Südens", von arkadischer Natur und üppigen Jagdgründen. Auf dem weitläufigen 44.000 m2 Grundfläche mit 1200 Räumen, darunter der in Gold ausgeschlagene Thronsaal, und dem gigantischen Treppenhaus mit seinem Perspektivenspiel, steht ein marodes und schmuddeliges Bauwerk, stellenweise dem Verfall überlassen. Angeblich werden jährlich über 1,5 Millionen Besucher durch das Schloss geführt. Chaos pur, und das beginnt schon bei Ausgabe der Eintrittskarten. Für Sauberkeit und Kulturguterhaltung haben die Italiener offensichtlich wenig über. Bei den Bildern achten sie bitte auf den schmutzigen Boden und mit Staub überzogene Möbel und sonstige Gegenstände. Hinter dem Schloss soll sich eine 3 km lange Parkanlage mit romantischem englischen Garten befinden. Was wir vorgefunden haben, war ein ungepflegter und überwucherter Park.
Von mir bekommt Caserta einen großen schwarzen Punkt.













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HERCULANEUM (Tag 3)
feuerlibelle, Do, 5. Mai. 2016, 17:30
Am 24.August 79 nach Christi begann der Ausbruch des Vesuvs mit heftigen Erdstößen. Explosionsartig brach der Gipfel des Berges auf, gewaltige dunkle Rauchwolken senkten sich nieder und in schnell aufeinanderfolgenden Eruptionen prasselten glühend heiße Asche, Gesteinsbrocken und zu Bimsstein gehärtete Lavateilchen auf die über 10 km entfernt liegenden Städte nieder. Zwei Tage lang herrschte totale Finsternis, bis sich am dritten Tag ein fahles, blaßes Licht durch die aschige Wolkenluft kämpfte und der Himmel wieder aufklarte. Herculaneum war unter einer 20 m hohen Lavaschlammschicht begraben. Zur Zeit des Ausbruchs lebten dort rund 5000 Menschen. Der Lavaschlamm, der sich um jede Häuserwand, in jede Fugenritze gelegt hatte, versteinerte und zementierte die Stadt regelrecht ein, was auch ihre gute Konservierung erklärt....







Hier haben sogar Möbel, Dachbalken, Türen und Fachwerk aus Holz die Jahrtausende überstehen können. Die Holzeinlage auf dem Bett ist durch den heißen Lavaschlamm verkohlt...





und die Glas-Schiebetür zum Bäderbereich steht unbeschadet da und lässt sich bewegen. Besonders gut zu erkennen ist auch die Tafel einer Gemischtwarenhandlung.





Über die Jahrhunderte hat man die im Lavagestein eingeschlossene Stadt vergessen. Nach den ersten Ausgrabungsversuchen unter BourbonenKönig Karl III. begann man 1827, die Steinschichten abzutragen und ganze Häuser auszugraben.

Herculaneum ist für jede Altersklasse sehenswert!

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