l e b e n s w e i s e
Vokabelheft II.
feuerlibelle, Fr, 6. Feb. 2009, 21:43
zur besseren völkerverständigung -
fortsetzung
steirisch/deutsch

fludern = leichtsinnig dahinleben
wipfldürr = impotent
zuaracha = hilfsarbeiter
vüriroatn = an die zukunft denken
ostauber = unehrlicher kerl
kloaznseppl = mann, der beachtung will
gogamogerl = sehr fauler mann
einweinperln = einschmeicheln
schneebrunzer = versager
kukrimottn = kopfüber

tipp: die steirischen vokabeln bitte langsam, deutlich und laut aussprechen.
viel spass ;))

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excuses, Fr, 6. Feb. 2009, 23:24
Die zweite Lektion mit Bravour überstanden - erinnert mich an das Elsässisch, das ich in der Kindheit sprach.
Danke und weiter so
LG
Curt

Weshalb "sprach"? Verlernt man das?

Nur mal nebenbei: Man glaubt ja im Norden, dass alle süddeutschen Dialekte miteinander zu tun haben, was aber nicht stimmt. Südlich des Main würde ich im Groben 3 größere Sprachkreise ausmachen wollen: Fränkisch, Alemannisch, Bairisch (nicht mit y bitte, Bairisch, hat idiomisch nix mit dem geographischen Bayern zu tun). Elsässisch gehört zu den alemannischen Sprachen, während Steirisch gen Bairisch gehört (etwas vereinfacht).
Ich würde ja beinahe behaupten wollen: Wir beide verstehen uns prächtig....unter Alemannen....Andererseits ist es nicht weit von Alemanne zu Baier und vis versa, man tut sich leichter als das Nordlicht....es bleiben aber immer noch massig viele regionale Unterschiede, die teilweise von Dorf zu Dorf schon schwierig zu unterscheiden sind.

Klar, Meister Gorilla, flott drauf heute, aber da verstehen wir uns, die Norddeutschen sind mehr als unterbelichtet. Aber ihnen wird ja auch nicht richtig heimgeleuchtet durch diejenigen, die alles können außer Hochdeutsch, die da in diesem dunklen Land, wo das Licht der Erkenntnis nie aufgeht, und wenn doch, dann machen sie's mit dem Hammer aus. Das Bildungsgefälle ist schon erheblich von der Steiermark über die Schwäbische Alp bis nach da oben hin. Nieder-Sachsen sagt eigentlich alles. Auch in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, gar MacPomm und so: nur Dämlacks, Dößbaddels, Torfköppe, Tüffels.

Deshalb ein Notruf: Gehört vis versa zum Alemannischen, Bairischen oder Fränkischen? Zu einer dieser drei Sprachgruppen muß es gehören, denn dem Lateinischen kann ich's nicht zuordnen, die gesamte heftige Suche hat nichts gebracht. Oder sollten Sie vice von et vice versa meinen? Also von Alemanne zu Baier und umgekehrt. Es kann aber auch sein, daß der mittlerweile doch recht oder auch zu lange Aufenthalt in Norddeutschland mein ohnehin dürftiges Wissensgebäude ruiniert hat. Sie werden's sicherlich ein wenig aufhellen.

Nebenbei: «Weshalb "sprach"? Verlernt man das?» Vielleicht haben sie's ihm oder ihr das Elsässisch ausgetrieben in der Kindheit? Oder ist ausgewandert nach Frankreich. Oder so.

einsame spitze!
applaus, applaus für sie beide, meine herren!

Herr stubenzweig, nenene, die Norddeutschen sind nicht unterbelichtet, aber tun sich im Allgemeinen vielleicht doch etwas schwerer mit süddeutscher Dialektik als die Verwandten aus den Beinahetropen. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Aber mir selbst ist sprachlich (und nicht selten auch drüberhinaus) ein Zürcher oder ein Vorarlberger wesentlich näher als alles nördlich des Main.

....und ja, ich verspreche, in Zukunft auf französisch-lateinische-sonstige Pseudokauderwelchereien und ähnlicher Sprachpanschereien zu verzichten, ist eine ungute Angewohnheit, vor allem dann, wenn der Gag daneben geht und man Pointen ja nicht unbedingt erklären sollte.

nur so nebenbei möchte ich anmerken, dass h i e r bei mir sämtliche sprachpantscherein und -entfaltungen ohne weiters ausgelebt werden können... [garantiert oberlehrerfreies blog]

Ach nee, lassense mal. Panschen Sie mal ruhig weiter, lieber Herr Gorilla. So schrecklich ernst war das ja auch nicht gemeint. Da blödeln wir schon gerne rum. Ich hab's einfach nicht verstanden. So schlicht ist das. Aber zurückschnoddern wollte ich dann denn auch.

Andererseits will will ich's zugestandenermaßen auch nicht völlig unter Unernsthaftigkeit rubrizieren. Mir ist nämlich aufgefallen, daß eine solche Schreibweise – diese hier oder eine andere – sich rasch durchsetzt. Egal, würde die lockere Linguistin jetzt sagen, Sprache lebt, sie verleibt sich das Fremde allemale ein. Allerdings geht dabei, meine ich, möglicherweise die Wurzel ein und türmt mächtig Pisa drauf. Aber wahrscheinlich bin ich da nicht locker genug. Es mag daran liegen, daß ich alltagtäglich versucht bin, allzu kuriose Wortdeutungen und -schöpfungen zu korrigieren. Erstmal guten Boden bilden und dann Neuzüchtungen ziehen, das gefällt mir eben besser.

Sie haben ja Recht....wollen Sie mal meine persönliche Hitliste meiner verunglückten Panschereien haben, die nie einer kapiert hat? Hier bitte:

- de yury (statt de jure mit Bezugnahme auf einen russischen Männernamen unter frei gewählter Schreibweise)
- Obama er sich (Obama statt Erbarme)
- Pit Kong/ Pietcong
- brechtig (statt prächtig mit Bezug auf einen Dichter)
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amy, Sa, 7. Feb. 2009, 09:22
um himmelswillen! ich wär in der steiermark wahrscheinlich aufgeschmissen.

es ist halb so schlimm- und viele ausdrücke sind dem wiener dialekt ähnlich, es kommt halt auf die richtige betonung an.
aber, wenn's die steirer drauf anlegen, dann ist man als fremder(wiener) tatsächlich aufgeschmissen .... :-)
trotzdem, das breite reden der steirer finde ich sehr lustig.
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