l e b e n s w e i s e
Zeitgeschichtliches aus Sopron
feuerlibelle, Di, 22. Sep. 2009, 01:55
die stadtmauer von sopron als ort der erinnerung an die ergreifenden ereignisse vor zwanzig jahren –



ich hab mich heute zufällig dort aufgehalten und hätte die ausstellung fast übersehen.



ein grenzturm in der altstadt war der eigentliche wegweiser, dass dort an der mauer etwas nicht alltägliches zu sehen ist. dem war's dann auch so.
die bilddokumentation hat mich tief berührt. tränen...



dem grunde nach hat ungarn den stein der zeitwende ins rollen gebracht. sehr mutig für damalige zeiten.

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feuerlibelle, Di, 22. Sep. 2009, 02:02



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feuerlibelle, Di, 22. Sep. 2009, 02:35


gulyaskanone für das grenzpicknick

Schöne Dokumentation. Ungarn. Ja. Aber auch Polen. Die sind auch davon überzeigt, den Anstoß gegen zu haben mit der Solidarnosc und dem Lech (und die Polen selbst nehmen auch gerne den Papst ("papa") mit rein, also Johannes Paul II) und so ein bißchen haben sie damit auch Recht. Dann aber auch die Tschechen und Slowaken mit Dubcek.
Aber Sie haben schon Recht: Ungarn war sowas wie der erste Dominostein (Polen und Tschechoslowakei so etwas wie eine Vorbereitung dazu)

die kraft von innen hat gesiegt; von außen (westen) hätte man die stahlketten des ostens nie sprengen können oder dürfen. das hätte einen blutigen krieg bedeutet....
die strategie der freiheitsbewegungen war im nachhinein betrachtet goldrichtig: geduld, zeit reifen lassen, das system scheibchenweise untergraben und abmontieren, und im günstigen augenblick zum schlag ausholen, ohne blutvergießen. wobei –, wie sie herr gorillaschnitzel richtig sagen, – jeder in der damaligen o-blockgefangenschaft einen wichtigen beitrag geleistet hat. und ich gehe noch einen schritt zurück: schon durch den ungarnaufstand 1956 und den prager frühling 1968 hat das enge stahlkorsett des ostblocks einige haarrisse abbekommen...

Ohne Michail Sergejewitsch Gorbatschow wäre das auch nicht möglich gewesen, man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn jemand wie Putin damals an der Macht gewesen wäre...
(Im Übrigen ist in Rumänien eine Menge Blut geflossen.)

ja! der gorbi hat den menschen hoffnung signalisiert und moralische rückenstärkung zuteil werden lassen, für den fall dass....

was wäre passiert, wenn jemand wie der kgb wladimir damals an der macht gewesen wäre? nix wäre passiert, die "operation freiheit" hätte verschoben werden müssen...

dass in rumänien eine menge blut geflossen ist, damit haben sie schon recht lieber herr kinomu, aber – das diktatorische rumänien hat immer schon zu balkangruppe gehört. also nicht zum ostblock. damals gab es klare trennlinien, das weiß ich deshalb, weil ich über das O-gefüge ein studienprojekt gemacht habe....
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vert, Di, 22. Sep. 2009, 15:06
danke für die eindrücke. aber dass otto (von) habsburg, der alte reaktionär, seine finger mit im spiel hatte, vergällt mir die freude daran gerade etwas.

Ich finde ja, das ausgestopfte Hund sieht irgendwie etwas nach Bär aus : ))
Um den Kopf rum...

der berühmte ungarische schäferhund;-)

@vert: meiner kenntnis nach hat er seine finger nicht im spiel gehabt. also sicher nicht aktiv. er war neben dem bürgermeister als schirmherr der veranstaltung und quasi als fixe galionsfigur bei allfälligen paneuropäischen festreden. so auch damals beim picknick...

eine großartige frau – mária filep – war diejenge, die vom ersten tag an die fäden gezogen und alle wichtigen instanzen und politischen persönlichkeiten mobilisiert hat. mit sehr viel g’spür fürs heikle. sie und kein anderer. sowas bringt nur eine frau zustande, darüber brauchen wir kein wort verlieren.

Bloß applaudieren!

danke für die hinweise. wieder was gelernt.
ist natürlich klar, das sie keinen wikipediaeintrag hat...

gern geschehen... ;-)
ich kenne da einen spruch, der meines erachtens hervorragend zu diesem thema passt:

hinter jedem erfolgreichen mann steht eine starke frau, die ihm seinen erfolg gönnt. und hinter jeder erfolgreichen frau stehen fünf neidige männer, die ihr den erfolg strittig machen...
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