l e b e n s w e i s e
Der Plan,
feuerlibelle, Di, 19. Aug. 2014, 14:30
einige tage in der einöde auszuspannen und je nach wetter die eine oder andere neu angelegte radroute auszukundschaften, ist voll aufgegangen –, ... und das vordergründig nur deshalb, weil ich vergessen habe das ladegerät für den laptop einzupacken. obendrein hat sich am abend des ersten tages auch das mobiltelefon abgemeldet, sodass ich in herrlicher stille wie anno dazumal vor fünfzig jahren ohne nix, die zeit nur für mich allein nutzen konnte.
es war mir keine minute langweilig, im gegenteil - ich konnte endlich die gegenwart, das jetzt und das schöne des augenblicks auf meine seele so richtig wirken lassen.
unglaublich, welche zeitdiebe mit den heutigen kommunikationserrungenschaften ins wohnzimmer einschleppt werden.

alles ist für etwas gut, auch wenn man sich über die eigene vergesslichkeit ärgert. ich habe mich jedenfalls sehr gut erholt.

wenn man mit den hühnern schlafen geht, so ist es naheliegend dass man auch mit dem ersten hahngeschrei aufwacht. und als dann auch die hundeschar ihr gebelle anstimmt, ist es mit dem schlafen endgültig vorbei.



ich habe es mir angewöhnt, um sechs uhr morgens bloßfüssig durch den nassen rasen im garten zu kneippen und nachher mit einem warmen fußwickel eine halbe stunde in der entspannungsliege zu verbringen.
herrlich....

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feuerlibelle, Di, 19. Aug. 2014, 16:35
der kräutergarten gedeiht wie nie zuvor und geht über - ich weiß nicht, woran es liegt, aber dieses jahr wächst der basilikumstrauch extrem starkt und verdrängt dadurch die stammkräuter wie liebstöckl oder thymian. der zitronenthymian war sichtbar gekränkt und hat sich unerwartet für immer verabschiedet. aber auch der schnittlauch fühlt sich eingeengt und lässt sich fallen.


nächstes jahr bekommt der basilikumstrauch einen soloplatz, dann kann er sich austoben. der rosmarin ist eine augenweide und bekommt immer wieder neue triebe. ja und mit dem zitronengras habe ich sowieso große freude.

was für ein schöner garten, und was für eine herrliche idee, man sieht, dass dort ein barfussspaziergang wohl tut.
(ich würde das basilikum dort lassen, wo es sich so wohlgefühlt hat und die Kümmerer verpflanzen)

es ist schön, die langsamkeit zu erleben und sie sich zu gönnen. weiter so!

ja, der garten ist wirklich so schön wie auf dem bild. das foto ist vom 17.8.14, 06:28:55h. besonders beruhigend wirkt er auf mich beim sonnenaufgang, wenn mehr als die hälfte der fläche noch im schatten liegt und die schwalben ihre tiefen morgenflüge über dem garten absolvieren. es kommt auch öfters vor, dass die süßen vogis bei meinem morgendlichen kneippen hinterherhüpfen, insbesondere die bachstelzen, die inzwischen fast schon zutraulicher sind als rotschwänzchen.
liebe marion fragen sie nicht, wieviel schweiß, zeit und kleingeld ich schon in den garten hineingeschaufelt habe....
die umgestaltung des kräutergartens möchte ich noch überdenken und eventuell die lego-schnecke von dort ganz entfernen, um mehr fläche zu schaffen. naja, mal sehen was herauskommt und überhaupt, wer weiß was die zukunft alles mit sich bringt...
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feuerlibelle, Di, 19. Aug. 2014, 20:49
übrigens, die schwalbenversammlung ist schon voll im gange und ich befürchte, dass sie und bald verlassen werden.


Kann mal eben einer die Melodie spielen, welche die Schwalben auf den Notenlinien komponiert haben...?! :-)

Ja, Ihr Garten ist wirklich prächtig. Um Ihren Boden beneide ich Sie ein wenig. Das Schwemmland sorgt wirklich für Wüchsigkeit. Aber sicher auch das wärmere Klima dort, oder irre ich mich?

ja, das wärmere klima ist schon spürbar. vergleichsweise auch schon zu wien, obwohl die beiden orte nur zwei autostunden voneinander entfernt sind. das ist halt die pannonische tiefebene mit all ihren vor- und nachteilen. in diesem jahr haben die wöchentlichen unwetter große schäden angerichtet. die obstbauer sind verzweifelt. mein garten im unteren bereich ist nach einem schweren unwetter meist "nur" überschwemmt und nach drei tagen ist wieder alles in seiner ursprünglichen form. früher war ich sehr betroffen, aber jetzt habe ich mich schon an die gegebenheiten gewöhnt. die natur ist robust ....
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befreundet, Di, 19. Aug. 2014, 20:50
Wahre Worte!!

Und ein wunderschöner Garten!!

dankeschön und ich heiße sie hier herzlich willkommen :-)

Liebe F,
Dein Garten schaut ja wie ein Park aus! Wunderschön, ich beneide Dich sehr!
Ach ja, ich selbst übe auch teilweise freiwillige Handylosigkeit, ist sehr angenehm.......

liebe iris, bitte beneide mich nicht um mein lebenswerk, das noch nicht ganz fertig ist. ja, einen schönen park habe ich mir immer schon gewünscht, aber das wird sich in diesem leben nicht mehr ausgehen...
(meine handylosigkeit war nicht freiwillig. die vier tage ohne nix waren schon hart, dafür habe ich mich öfters aufs rad setzen müssen, um abmachungen oder nachrichten persönlich zu überbringen)

Danke für das herzliche Willkommen!
Ich muss, so glaube ich, noch viel üben um mich in der Bloggerwelt sicher zu bewegen :-)

auf der grundlage – wie man in den wald hineinruft, so hallt es heraus funktioniert auch die bloggerwelt. also nicht viel anders als im realen leben mit der nachbarschaft. manche sind nett und sympatisch die man gerne als freunde haben möchte, manche sind mürrisch und streitsüchtig, manche wiederum so hochnäsig, dass sie über eigene füsse stolpern. es ist also nicht wirklich schwer die spreu vom weizen zu trennen.
es liegt natürlich an ihnen, inwieweit sie kontakte pflegen wollen oder nicht und welche art kommunikation sie in ihrem blog zulassen. sie machen das schon! :-)
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sturmfrau, Do, 21. Aug. 2014, 20:47
Das sieht wunderbar aus. Ich freue mich sehr für Sie, liebe Feuerlibelle, dass Sie sich so richtig erholen und die Zeit genießen können.

Mir selbst steht nächste Woche eine Woche Urlaub bevor, und bis Dienstag bin ich noch Strohwitwe. Vielleicht gelingt es mir ja auch, mal so einen Tag "ohne alles" einzulegen. Schade, dass ich nicht wirklich Frühaufsteherin bin. Erst heute morgen auf dem Weg zur Arbeit am Kanal wunderte und freute ich mich über den Dunst über dem Wasser und die Tropfen, die wie Perlen am Brückengeländer hingen und in der Sonne glitzerten. Wenn man die Augen öffnet, ist das Schöne ganz einfach.

Sie haben recht, so ein kleines bisschen Wehmut liegt in der Luft angesichts der bald abreisenden Schwalben. Es wird ja auch zusehends kühler. Schön ist aber, dass es so viel zu ernten gibt - bei Ihnen ganz besonders, wie es mir scheint.

ich kann ihnen nur empfehlen, in angespannten und kräfteraubenden situationen die nottaste "zuerst ich und nur ich" zu betätigen und alle gespenstischen gedanken aus dem raum zu verjagen. sie werden dann bald draufkommen, dass der wahre sinn des lebens nicht in gesellschaftlichem, nicht in beruflichem, sondern ausschließlich in persönlicher und seelischer harmonie zu finden ist. liebe sturmfrau, was andere über sie, über ihre arbeit oder über ihre gesinnung denken, ist sowas von unbedeutend - bedenken sie, dass die welt ein schiff voller narren ist. [übrigens: haben sie den film "das narrenschiff" /1965/ mit oskar werner gesehen?]
was wirklich zählt, ist, dass sie mit sich selbst frieden schließen, sich so lieben wie sie sind, und die gegenwart bewußt wahrnehmen und genießen. ich wünsche ihnen viele schöne erlebnisse und unvergessliche augenblicke und genießen sie ihren wohlverdienten urlaub. in gedanken bin ich oft bei ihnen :-)

Ganz lieben Dank, Frau Feuerlibelle. Sie haben natürlich Recht - es ist in erster Linie wichtig, bei sich selbst zu sein und mit sich selbst im Reinen. Das gelingt mir mal mehr und mal weniger.

Insofern sind diese stillen Tage, die jetzt angebrochen sind, genau das Richtige. Die Entspannung wirkt schon. Es ist ja so, dass ich seit Beginn meiner Arbeitslosigkeit nie so richtig heraustreten konnte aus der Gedankenmühle, und die Kündigung zu Ende April tat dann ein Übriges. Dies ist jetzt zum ersten Mal eine Zeit in relativer Sicherheit und mit Halt, und der kommt durchaus auch aus mir selbst. Ich komme nur erst jetzt so richtig zum Durchatmen und Einsortieren. In schwierigen Zeiten ist man eben auch viel anfälliger für Selbstzweifel und Stress.

Ich empfinde das jetzt als eine Art Wendepunkt und merke, dass sich all meine Einzelteile wieder zusammenfügen, was mir Kraft gibt. Das genieße ich über alle Maßen.

Lieb, dass Sie bei mir lesen und Anteil nehmen. Das ist auch umgekehrt der Fall, eigentlich ständig, auch wenn ich nicht immer etwas schreibe.
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