l e b e n s w e i s e
SizilienRundreise – Tag 1
feuerlibelle, Di, 21. Apr. 2015, 03:34
In 8 Tagen durch mehr als 3000 Jahre Geschichte war kein leichter Spaziergang und ich gestehe, dass ich (möglicherweise bedingt durch die Erkältung) sichtbar erschöpft war und noch immer bin. Es war unsere allererste Rundreise dieser Art, mit einer Reisegesellschaft von 29 Teilnehmern aus ganz Österreich. Dass der beste Reiseleiter Siziliens ausgerechnet uns zugeteilt wurde, könnte man als Schicksal oder Glück bezeichnen....

Ankunft in Catania

Spaziergang durch die Altstadt, Stadtrundfahrt und anschließend Hotelbelegung außerhalb der Stadt. (Wetter: 10°C, kalter Wind, wolkig)



In der mehr als 2700-jährigen Geschichte wurde Catania mehrfach durch Lavaströme und Erdbeben zerstört, doch immer wieder an gleicher Stelle aufgebaut. So geschah es auch nach dem großen Erdbeben von 1693, dem die Stadt fast vollständig zum Opfer fiel. Das bei dem anschließenden Wiederaufbau entstandene spätbarocke Stadtbild mit Dom, Kirchen, Palästen und Platzanlagen ist in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen worden.


Fontana del Ratto di Proserpina (Der Brunnen mit dem Raub der Proserpina)

Der Brunnen steht vor dem Bahnhof auf der Piazza Papa Giovanni XXIII und wurde um 1900 von Giulio Moschetti (1849-1909) geschaffen (1904 eingeweiht). Die Figuren bestehen aus Beton, mit diesem Material haben die Künstler damals viel experimentiert.


Piazza Duomo (Barocke Pracht: der Dom von Catania)




Fontana dell’ Elefante (Der Elefantenbrunnen auf dem Domplatz)

Elefant und Obelisk sollen nach dem verheerenden Erdbeben 1693 aus den Trümmern geborgen worden sein. 1736 gestaltete Giovanni Battista Vaccarini (1702-1768) daraus den Brunnen auf der Piazza del Duomo, der längst zu Catanias Wahrzeichen geworden ist, symbolisieren die beiden Teile Elefant und Obelisk doch Stärke und Dauerhaftigkeit und so den unbedingten Lebenswillen dieser Stadt. Der schwarze Elefant aus Lavagestein trägt auf seinem Rücken auf einer weißen Marmordecke den etwa 4 Meter hohen ägyptischen Obelisken aus hellem Granit. Der Hl. Agatha, der Schutzpatronin der Stadt, ist schließlich das Kreuz auf dem mit Hiroglyphen verzierten Obelisken gewidmet. Besonders schön beleuchtet ist der Brunnen am Abend.



Catania, genannt auch "Die schwarze Tochter des Ätna" ist die zweitgrößte Stadt Siziliens und hat rund 300.000 Einwohner.

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feuerlibelle, Di, 21. Apr. 2015, 03:51
Das Hotel für die ersten drei Nächte lag direkt am Meer.





Die erste Nacht haben wir gefröstelt; keine Bettdecken nur ein Leintuch und eine dünne Decke. Also Klima als Heizung auf 26°C eingeschaltet und das Zimmer erwärmt, einen warmen Pulli angezogen und mich an meinen Herzbuben gekuschelt. (Außentemperatur: 4°C)

Wunderschöne Bilder, vielen Dank. Und dabei war es hier (bei uns hier!) so schön warm.

Schade eigentlich, dass so viele Sizilianer schon immer ihre wunderschöne Heimat verlassen mussten, um anderswo ihr Glück zu suchen. Auch heute gibt es für die Jugend immer noch zu wenig Arbeit.

Für die Jugend gibt es kaum Zukunftsperspektiven und das ist auch heute noch so, dass nach Studiumabschluß oder Berufsausbildung viele von ihnen im Ausland ihr Glück versuchen. Einige kommen wieder zurück und versuchen in der Administration unterzukommen. Unser Reiseleiter hat Germanistik studiert, hat 2 Jahre in Düsseldorf gelebt und 3 Jahre in Wien verbracht. Als echter Palermitaner hat er in der großen welt nicht lang ausgehalten. Sein Leben ist Sizilien. Sagt er.
Dem Grunde nach ist Sizilien ein sehr armes Land.
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wuhei, Di, 21. Apr. 2015, 10:05
Wie sinnig, daß Du mit dem letzten Bild den Kreis zum ersten schließt!
Hoffentlich wurde das Wetter etwas wärmer, aber zumindest die Lage Eures Hotels und der Blick aufs mare nostro ist schön!
Danke für die ersten beiden Rationen, nun kann ich mich auf einen kleinen Leih-Urlaub einstimmen.

Ich hoffe, dass es hier nicht allzu langweilig wird, wenn ich die vielen Eindrücke und Erlebnisse in Tage aufteile. So kann ich auch meine Reisenotizen leichter zuordnen und die besten Bilder des Tages auswählen.
Das Wetter war nicht wirklich sizilianisch - der Winter ist einen Tag vor unserer Ankunft zurückgekehrt und dementsprechend waren auch die Temperaturen.
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