l e b e n s w e i s e
Ärger mit Nachbarn
feuerlibelle, So, 29. Mai. 2016, 00:43
Vorweg eine Frage an meine Bloggernachbarschaft:
Würde es Ihnen je einfallen einen lebenden Christbaum, eine Silbertanne, mit einem Meter Abstand von der Grundstücksgrenze einzusetzen, wenn bekannt ist, dass der Baum eine Breite von über 4m und eine Höhe von 10-15 m erreichen wird? Nein? Ich nämlich auch nicht!



Seit einiger Zeit drückt die Tanne extrem auf den Zaun samt Bambussichtschutz, sodass inzwischen Schäden sichtbar sind. Äste, die über den Zaun hängen, schneide ich in regelmäßigen Abständen ab. Nun ist auch das Dach vom Gartenhäuschen betroffen und da ist meine Geduld zu Ende.
Also habe ich heute den Nachbarn gestellt und ihn ersucht die Tanne zu entfernen. Er hat mit meiner Aufforderung schon längst gerechnet, sagt er. Dann hat er ganz zerknirscht zugegeben, dass er den Baum schon damals* abschneiden wollte, aber die (seine Weiber) haben ihn überredet es nicht zu tun. Keine für Minuten später keift sein Weib wie von einer Tarantel gestochen und will mich attackieren. "Wenn wir den Baum entfernen müssen, dann müssen sie ihre Himbeeren von ihrem Zaun wegtun, die bis in unseren Garten hinenwachsen und dann ersuche ich Sie das Unkraut (wilder Wein) vom Zaun runterzureißen, weil das unseren Kartoffeln viel Licht wegnimmt und deshalb wächst nichts..."
Es gab noch einen kurzen, heftigen "bäuerlichen" Wortwechsel, wobei ich den Eindruck hatte, dass die frustrierte Frau nicht die leiseste Ahnung von Objektivität hat.
*damals:2009 als wir mit unserem Hausbau begonnen haben.

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kelef, So, 29. Mai. 2016, 03:28
so eine silbertanne wird, wenn ich mich recht erinnere, aber eher grösser als 15 bis 20 m - eher so an die 60, 70, und nebstbei zarte ein paar hundert jahre alt.

natürlich kenn ich mich überhaupt nicht aus, aber böse zungen behaupten, dass ein wenig kupferdraht oder -nägel, in die wurzeln so eines bäumchens getrieben, selbiges zum alsbaldigen versterben animieren. aber wie gesagt: alles nur hörensagen.

ganz allgemein erscheint es mir auch nicht sonderlich vernünftig, so einen baum auf so einem boden überhaupt zu pflanzen: da die bäume keine pfahlwurzeln bilden sondern ausgesprochene flachwurzler sind, gehören sie weder in die ebene noch neben oder zwischen häuser, schon gar nicht als solitär-bäume: ein ordentlicher sturm, und die gartenhütte samt zaun und rundherum fliegt ihnen auf's dach des hauses, oder sonstwohin, weil die wurzeln des hübschen weihnachtsbäumchens alles in die luft katapultiert haben, während das bäumchen selber sich - aufgrund der auf ihrer seite gekappten äste - sich in nachbars garten zum sterben hinlegt.

und die geschichte von den kleinbleibenden zwergtannen: die gibt es schon, aber das, was sie da fotografiert haben, ist ganz bestimmt keine.

hier in einem der hinterhöfe stand so ein ähnliches exemplar in dunkelgrün, immerhin gut geschützt durch die häuser rundherum, die musste jetzt auch weg wegen erstens kaputtmachung der kellerwände aka fundamente, und zweitens wegen drohenden entwurzeltwerdens durch den wind, der sich in den hinterhöfen halt ein wenig fängt und dann zu einem kleinen wirbelwind wird. früher haben leute edeltannen oder -fichten in die höfe gesetzt und regelmässig die krone abgeschnitten, um einen christbaum zu haben. die bäume stellen dann einen oder mehrere äste auf und bilden neue kronen. die schönste davon liess man weiterwachsen, das geht so ganz lange. gleichzeitig muss man natürlich auch die wurzeln ein wenig im zaum halten, aber das ist bei flachwurzlern nicht sonderlich schwierig. leider ist der grossteil dieser sitte vergessen worden, und jetzt stehen - oder standen - in vielen hinterhöfen und -gärten der altbauten immer noch riesige bäume, die vor sich hinkümmern und irgendwann mühsam und um teures geld entfernt werden müssen.

vielleicht können sie einen baumdoktor kontaktieren, der ihnen bestätigt dass der baum fehl am platz und schon viel zu gross ist? mit erdäpfeln kann die nachbarin da dann schwer gegenhalten.

Ich habe mir vorgenommen sinnlose Diskussionen zu unterbinden und wenn überhaupt möglich, auf Sachebene zu einer Entscheidung zu kommen. Mit den zwei Ewiggestrigen wird es aber eher mühsam. Jetzt warte ich einen Monat ab, ob Bewegung in die Sache kommt und ich habe auch noch die Möglichkeit eine amtliche Beschwerde einzureichen. 😎
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wuhei, So, 29. Mai. 2016, 09:17
trotz Deines Ärgers: einen guten Morgen mit schönem Wetter (das sich hier wieder verzogen hat)
Noch eine Lösung wäre, in der Gemeinde anzufragen, wer da im Recht ist ;). Mit der Nachbarskeifen normal zu reden, ist vermutlich nicht möglich, wenn die einen Riesenbaum, der inzwischen Deinen Zaun beschädigt, mit harmlosen Himbeeren oder wildem Wein vergleicht. Hirn hat die sicher nicht abbekommen.........

Und dann: fang schon mal mit den zu Dir hereinreichenden "Ästlein" an, die gehören nämlich Dir und Du kannst Sie entfernen - immer etliche cm durch den Zaun ziehern und dann klipp, klipp. Leider werden die sich nicht bis zum Herbst halten, sonst könntest Du sie als Winterschutz für Deine Beete verwenden.

Ansonsten kann ich Dir nur noch eine Banalität liefern: don't worry, be happy ;);)
und alles Liebe, Iris

Danke dir liebe Iris ☀️
Ja, das Gemeindeamt habe ich schon kontaktiert, es sei eine klare Sache und es wurde mir eben angeraten, eine amtliche Beschwerde einzureichen. In SK gehen die Uhren immer anders und entsprechend elastisch sind auch die Gesetze. Ich werde hier über den aktuellen Stand berichten.
Eigentlich will ich meine Ruhe haben.....
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