l e b e n s w e i s e
Sonntag, 29. Mai 2011
50 Jahre Amnesty International
feuerlibelle, So, 29. Mai. 2011, 00:28
happy birthday auch von hier :-)



es war einmal ...
am anfang der gründungsgeschichte steht ein britischer rechtsanwalt namens peter benenson. er liest 1961 in einer ubahn-zeitung eine folgenreiche meldung: zwei studenten werden verhaftet, weil sie in einem cafe in lissabon mit bier auf die freiheit angestoßen haben. in portugal herrscht in den sechziger jahren eine diktatur, von freiheit zu sprechen ist verboten. sieben jahre gefängnis lautet daher das urteil für die studenten. benenson macht seiner empörung am 28. mai 1961 mit einem großen kommentar in der britischen zeitung "the observer" luft. in dem artikel "the forgotten prisoners" ("die vergessenen gefangenen") ruft er die menschen auf, druck auf die regierungen zu machen und sich für die freilassung politischer gefangener einzusetzen.




...."öffnen sie ihre zeitung an irgendeinem tag der woche und sie werden einen bericht über jemanden finden, der irgendwo auf der welt gefangen genommen, gefoltert oder hingerichtet wird, weil seine ansichten oder religion für die regierung inakzeptabel sind", so startet der kommentar, der um die welt geht. er wird in dutzenden großen zeitungen abgedruckt und allein in den ersten wochen bieten tausende menschen dem britischen anwalt ihre hilfe an. im juli 1961 wird die internationale kampagne schließlich in eine feste organisation umgewandelt....
[textquelle: news.at.]

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Dienstag, 20. Oktober 2009
Die Brücke von Andau
feuerlibelle, Di, 20. Okt. 2009, 02:10
zum 53.sten jahrestag:

der freiheitskampf der ungarn von 1956 war ein fanal zur befreiung ganz osteuropas vom joch des kommunismus. der wiederstand zerbrach damals an der gewalt der überlegenen waffen und an den intrigen nicht nur der politischen gegner sondern auch an der ohnmacht und zerrissenheit des westens.
die ungarische oktoberrevolution hat bis heute eine weltpolitische bedeutung, denn mit ihr wurde endgültig das märchen vom menschheitsbefreienden und menschenbeglückenden kommunismus begraben. millionen ungarn büßten ihre freiheit ein, dreißigtausend gaben ihr leben, und fast eine viertel million ungarn musste vor den verfolgern ins ausland flüchten. tausende tapferer ungarn wurden hingerichtet und etwa dreißigtausend jugendliche verschleppten die angreifer in die udssr. die tragik dieser oktoberrevolution war, dass das kleine ungarische volk allein da stand.
das besiegte ungarische volk hatte ein jahr nach der tragischen niederschlagung die kraft, am jahrestag nochmals seine meinung zu demonstrieren. im gedenken an die oktoberrevolution mied das gesamte ungarische volk am ersten todestag der freiheit spontan alle vergnügungsstätten, kinos, cafés und restaurants sowie die theater. die eltern schickten ihre kinder mit kleinen kerzen in die schule, um sie in die tintenfässer der klassenpulte zu stellen.
aus ungarische tragödie '56, olaf kappelt/universitas 1987

durch die ungarische oktoberrevolution und die darauffolgende flüchtlingswelle hat auch die brücke von andau weltpolitisch an bedeutung gewonnen und ist zum symbol für freiheit und hilfsbereitschaft geworden.



die andauer gedenken den herbst '56 auf ihre art –, unkonventionell. das gastgeschenk von unseren lieben freunden aus andau hat neben promille auch ein tiefes emotionales gewicht. und das flaschenetikett mit einem schreibfehler hat schon beinahe den raritätswert einer blauen mauritius.
die neue brücke hat eine länge von 39 metern und eine durchgangslichte von 2,30 metern. ein schönes stück weltgeschichte...

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