allmählich wird mir das großstadtleben unerträglich. vieles in dieser einst so wunderschönen stadt läuft schief und es läuft inzwischen auch vieles über...
der zustand macht mich wütend, ziemlich wütend.



der vogel spürt das und daher bemüht er sich, mich stundenlang mit seinem fantastischen gezwitscher zu trösten. seit 7 uhr früh sitzt er schon auf dem dach und trällert mir was vor...

... ist bereits seit jahren ein traditionsfest am wiener stephansplatz. fünf tage lang werden beim kirtag vor dem dom konzerte und spezielle führungen durch dom und dombauhütte geboten.


das wiener gewerbe und handwerk ist mit vielen marktständen vertreten und auch für die kulinarische versorgung der besucher ist täglich von 10 bis 22 Uhr gesorgt.


jeder der fünf festtage klingt um 21.55 Uhr mit dem geläute der "bieringerin" aus. die mehr als 200 Jahre alte glocke im nördlichen heidenturm gab früher als "bierglocke" das zeichen zur sperrstunde für die bierstuben im umkreis des domes.

schade, dass der wind ausgerechnet heute so stark geblasen hat – es hat mich richtig gefröstelt und bin dann auch bald wieder zu hause gewesen.
trotzdem, es war schön alte bekannte dort zu treffen...

auch die erste adresse der stadt braucht neue pflastersteine; wenn ich aber als städtetourist eigens zu den osterfeiertagen nach wien reise und dann die altstadt ..... huch! ich glaube, ich würde mich sehr ärgern.

dass ich nun als rekonvaleszent zwangsläufig zu den lahmarschigen enten zähle, stört mich herzlich wenig. bis ende der woche darf ich so gut wie nichts machen, außer langsame bewegung. also gehe ich täglich rund eine stunde gemütlich spazieren und nebenbei erledige ich gleich diverse bank- und postwege und gustiere vor den frühjahrsauslagen.

heute musste ich zweimal einen großen kreuzungsbereich überqueren und ich hab schon von vornherein befürchtet, dass ich es während der kurzen grünphase nicht schaffen werde. so war es dann auch. als ich gerade die eine straßenhälfte hinter mir gelassen hab, war die fußgängerampel schon rot. leider bin ich neben den wegfahrenden autos gestanden. oh gott, ich kann mich doch nicht in der luft auflösen. - da grinst so ein unrasiertes ungustl aus einem dunkelblauen fünfer be-em-we heraus und ruft mir zu: "na, pupperl, hopp hopp, aber flott"
[...so ein trottel...]



weil ich wissen wollte, wie es die anderen schaffen, hab ich mich für zwei grünphasen vor den zebrastreifen gestellt und die menschen beobachtet. die alten und gebrechlichen personen haben keine chance den fußgängerübergang regulär zu überqueren. ebenso bedauernswert sind mütter mit kleinkindern. die menschen rennen im galopp über den zebrastreifen. ich verstehe nicht, warum man die grünphase nicht auf 60 sekunden schalten kann. das müsste doch möglich sein. deswegen wird der straßenverkehr bestimmt nicht zusammenbrechen. demnächst werde ich beim magistrat vorbei spazieren und die zuständigen herren beamten besuchen. ist wien wirklich anders?

schade, er war einmal und er ist nicht mehr.
nicht nur meine freundinnen und ich, auch die hübsche sonja, exgattin des exkanzlers hat sich dort gerne flott eingekleidet. hat sie zumindest immer behauptet. gute produktqualität, modisches design, vielfältiges angebot. einige kleidungsstücke hängen noch bei mir im schrank.



die schöne filiale auf der fugezo in wienX wurde am 31.jänner 09 aufgelöst. während die letzten fetzen zwischen 5 und 20 euro abverkauft wurden, riss eine abbruchstruppe alle regale, beleuchtung und deckenverkleidungen aus den wänden – als hätte sie die noch verbleibenden fünf stunden bis zur schließung nicht mehr abwarten können.
heute bin ich noch einmal vorbei gegangen und fotos gemacht [zum andenken an meine "jugendboutique"]

demnächst soll dort eine billigst textilkette für jugendliche eröffnen. die fünfzigste im bezirk... na dann!

wien soll leiser werden... bei den karten für wien wird zwischen straßen- und schienenverkehr unterschieden. flugverkehr wurde ausgenommen, weil dieser bundessache ist. bei tag wurde ein schwellenwert von 60 dezibel, bei nacht von 50 dezibel angenommen. zonen, die diese werte überschreiten, werden in "konfliktplänen" dargestellt.

das ist jetzt aber wirklich unfair! was nützt mir das ganze kartenwerk, wenn der dröhnende flugverkehr über meinem kopf nicht berücksichtigt wird. was heißt hier bundessache? lärm bleibt lärm. grrr...

auf der donauplatte wehte eine böe eine frau meterweit durch die luft. sie erlitt schwerste verletzungen. niemand will schuld sein.
ich war bisher nur einmal dort oben, aber nach diesem furchtbaren vorfall sieht mich in dem windigsten stadtteil keiner mehr.

die entlaubungsstaffel der 48-er im einsatz. die aufnahme ist etwas unscharf, weil ich die kamera aus den 5.stock ins freie hinaus gehalten habe (und war schon fast spät dran). den arbeitsvorgang muss man gesehen haben. echt cool die burschen dort unten, zum schieflachen... :-)))

heute war ich nach langer zeit wieder mit den öffis unterwegs. unfreiwillig. ursprünglich wollte ich alle besorgungen mit dem auto bewältigen, aber es war
weit und breit kein freier parkplatz für mich. nach 20 minuten kreisfahren hab ich dann aufgegeben und das auto in der tiefgarage abgestellt.

ich finde die stimmung in den ubahnstationen irgendwie unheimlich und beängstigend, weil sich die leute gegenseitig so komisch anstarren und fixieren, als hätten sie noch eine offene rechnung zu begleichen. ich kriege zustände und muss in bewegung bleiben, bis der zug einfährt. die neuen, durchgehenden züge mit video-überwachung find ich gar nicht so schlecht. viel besser und sicherer als die früheren züge.
also ich steige ein und bleibe im mittelgang stehen. es bleiben auch andere passagiere dort stehen. plötzlich rieche ich etwas reizbar scharfes, etwas abgestandenes. es war der naphtalin-gestank aus dem vorigen jahrhundert. pfui! bæh. der alte mann neben mir hat offensichtlich heute das erstemal seinen eingemotteten, ungereinigten wintermantel ausgeführt.
auf einmal krieg ich einen gewaltigen hustenanfall, mit tränenausbruch und muskelschmerzen in der brustkorb gegend. ich wäre beinahe erstickt wegen dem grauslichen naphtalin. [...mottenkugeln stinken nicht so arg...]
meine ausfahrt war damit zu ende, bin ausgestiegen und den bahnsteig voll gehustet. inzwischen weiß ich auch, warum ich keinen parkplatz gefunden habe:
a) das weihnachtsgeld wurde überwiesen
b) viele aus dem ländlichen – wu, mi, bn, gf, md – irren durch wiener straßen in sachen weihnachtseinkäufe
c) morgen ist in österreich feiertag – allerheiligen
d) die leute kaufen wie verrückt auf vorrat ein, als würde morgen der krieg ausbrechen. am montag landet dann alles wieder in der mülltonne.

das allerwichtigste hab ich besorgt: puppis geburtstagstorte für morgen, mit echten erdbeeren ...

Heute Vormittag fiel in Wien der erste Schnee - und am Nachmittag war schon wieder alles vorbei. Schade.