sie hat ihr ganzes leben eine lügenmaske getragen und auf der gesellschaftsbühne die rolle der diakonsfrau und später die der witwe fast fehlerfrei gespielt. sie war eine miserable mutter und eine unerträgliche schwiegermutter.  sie hat sich stets in den mittelpunkt gedrängt und wenns nicht anders möglich war — ihren platz auch unter anwendung von unfairen methoden erkämpft. sie starb 92-jährig bei der hochzeit ihres jüngsten sohnes, mit einer speisekarte in der hand, also mitten auf der bühne.
ein trauriges kapitel ist zu ende.

† ruhe in frieden, irmtraud!

jährt sich der 5.todestag meiner liebsten freundin hani.
denn, der besagte strauch, den hani sich in den letzten tagen vor ihrem ableben als symbol fürs weiterleben ihrer seele ausgewählt hat, öffnet seine wundenderschönen kardinalroten blüten seither jedes jahr am 6.mai.



wenn das kein wink von oben ist, dann weiß ich auch nicht mehr.
jedenfalls, ich glaube an das weiterleben nach dem tod, sei es nur in form einer blühenden weigelia.

auch 15 jahre nach seinem tod unvergessen. 

in stillem gedenken

die totenstille. eine welt voll ruhe –



in stille innehalten und nachdenken über die wirklich wichtigen dinge im leben, denn der grat zwischen leben und tod ist extrem schmal.

für den seelenschmerz einer mutter, die innerhalb von elf jahren ihre beiden kinder für immer verloren hat, gibt es garantiert keine beschreibungsformel.
tragik am rande:
die beiden buben sind am gleichen tag, an einem 26. september verstorben.



zeitzeugen haben mir berichtet, dass die mutter nach der beisetzung ihres zweiten sohnes den friedhof drei tage und nächte nicht verlassen hat, weil sie klopfzeichen und hilfeschreie ihres kindes gehört haben will. sie bestand darauf, dass der sarg nochmals geöffnet wird. einer exhumierung wurde stattgegeben und eine völlig erschöpfte und von kräften verlassene mutter hat das zur seite gedrehte tote kind wieder gerade gerichtet.
bis zu ihrem tod war sie davon überzeugt, dass ihr sohn während der beisetzung noch gelebt hat...

heute brennen im wiener stephansdom drei lichter für sie.
in stillem gedenken.

ein geliebter mensch ist von uns gegangen. edi hinterläßt eine leuchtende spur in unserem leben und es sei ein trost, dass wir ihn in unserer mitte haben durften




wenn die sonne des lebens untergeht,
leuchten die sterne der erinnerung





[mascha kaléko]

vor meinem eigenen tod ist mir nicht bang,
nur vor dem tod derer, die mir nah sind.
wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

allein im nebel tast ich todentlang
und laß mich willig in das dunkel treiben.
das gehen schmerzt nicht halb so wie das bleiben.

der weiß es wohl, dem dieses wiederfuhr
und die es trugen, mögen mir vergeben.
bedenkt: den eigenen tod, den stirbt man nur,
doch mit dem tod der anderen muß man leben.

es erfüllt mit tiefer trauer, sich für immer von einem lieben menschen verabschieden zu müssen.



ich zitiere aus einem brief, den du mir anno 1991
zum thema "menschen & meinungen" für mein mosaik geschrieben hast:

in ermangelung außerordentlichen ereignisse oder entwicklungen in den vergangenen 30 jahren möchten wir uns dem thema eher historisch-philosophisch nähern und mit einer vorsichtig positiven erwartungshaltung schließen; [...]
vor wenigen jahrzehnten dominierte noch der "dach über kopf"– gedanke das wohnen, die wohnverhältnisse waren beengt, doch sehr stabil, hatten die menschen einmal gewählt ihr domizil. die stiege hatte ganze lebensbiographien begleitet, die nachbarn hatten oft viel freud, auch leid bereitet. heute wechseln sie ihr domizil, sie werden immer mehr mobil, die menschen suchen sich generationsadäquat ein neues exil. [...] zunehmender wohlstand und technischer fortschritt haben uns aber auch kommunikationsdefizite beschert: der lift, die verlorengegangene bassena etc. haben uns auch etwas weggenommen. die kommunität wurde teilweise auf ein freundliches grußritual reduziert. [...] wir wissen und fühlen es alle, dass persönliche kommunikation durch keine wie immer geartete andere ersetzt werden kann, dass sie ganz einfach zum individuellen wie gemeinschaftlichen wohlbefinden eine grundvoraussetzung darstellt.

adieu lieber freund!
was auch immer kommen mag, die zeit mit dir wird stets in uns lebendig sein.

in stillem gedenken

er war der beste.

heute vor 14 jahren ist er von uns gegangen.
ich werde ihn und seine musik nie vergessen.