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Feilschen wie auf dem Teppichbasar im Orient…
feuerlibelle, Mi, 12. Jan. 2011, 19:38
das, was ich heute mit meinen beiden mädels erlebt habe, wird mir keiner glauben. in tausend jahren nicht! ich stehe noch immer unter schwerem moralischen schock ….
der langen rede kurzer sinn: seit ungefähr zwei monaten bin ich auf der suche nach drei großen perserteppichen fürs haus. und weil ich dem allgemeinen dezember-einkaufswahn ausweichen wollte, nahm ich mir vor in der abverkaufszeit einige teppichhäuser abzuklappern.
heute war der zweite teppichladen dran. im geschäft angekommen, schon stand ein männlicher verkäufer mit leichtem balkanakzent um die fünfzig vor uns. meinen wunsch bezüglich größe, qualität und preis hab ich unmissverständlich deponiert und nun lag es an ihm, uns seine ware schmackhaft zu machen. also sind wir von einem teppichhügel zum anderen und wieder zurück.
als der verkäufer schon wieder bei dem teueren hügel - preisklasse von 6.000 bis 45.000 herumgeblättert hat, fragte ich ihn ob er mich falsch verstanden hätte:
ich suche schöne preiswerte teppiche und keine museumsstücke. daraufhin hat er ein wenig geschluckt, sich aber schnell wieder gesammelt. er blätterte wieder zum x-mal den teueren teppichhaufen durch, zog einen heraus und sagte ganz energisch: diesen teppich können sie haben um 1000 euro! ich schaue ihn an, schaue das preisetikett an, lese € 4.950. mein erster gedanke: da ist was faul an der sache. seine körpersprache hat agressivität signalisiert und das hat mich gestört. so fragte ich ihn: sagen sie, wie können sie jetzt auf einmal mit dem preis so tief runtergehen? sagt der verkäufer: vergessen sie das preisetikett (und reißt es tatsächlich von der ware runter), sie wollen einen schönen teppich haben – also da haben sie einen. dafür geben sie mir 100 euro trinkgeld und wir haben das geschäft gemacht.
nach einer kurzen schweige-nachdenkpause habe ich dann noch einen anderen teppich sehen wollen, der vorhin meiner tochter gefallen hat. auf dem etikett war ein preis von € 3.290 ausgewiesen. auf meine frage, wieviel nachlass es für den Teppich gibt - reißt er wieder das preisetikett runter, läuft er zu seinem kasachischen kollegen, der eh schon die ganze zeit zu uns hinüber geschielt hat. die beiden männer mischen schweigend eine unmenge von preisetiketten, dann kommt unser agent wieder und sagt: den schönen teppich verkaufe ich ihnen um 900 euro. an der kasse zahlen sie 850 und 50 ist für mich als trinkgeld.
huch, schluck!
wir mädels haben uns angeschaut und uns viel mafiösisches gedacht.
die ebenfalls akzentuierte tante an der kasse dürfte bei dem nebenerwerb während der arbeitszeit mitnaschen, weil sie auch so geheimnisvoll getan und nach einer artikelnummer gesucht hat, die zu dem feilschpreis passt.
zum schluss war der verkäufer wegen dem zweiten teppich (1000+100) schon ziemlich aufdringlich, sodass er mir in seiner habgier sogar seine visitkarte mit einem preisvermerk auf der rückseite in die hand gedrückt hat.
na, was sagt man dazu? es lebe und blühe die balkanmafia.
dieseweidenbohrergauner höhlen die betriebe von innen aus und dann wundert man sich, wieso es so viele insolvenzen gibt.
(bin stark am überlegen, denn wegschauen ist nicht meins.)
der langen rede kurzer sinn: seit ungefähr zwei monaten bin ich auf der suche nach drei großen perserteppichen fürs haus. und weil ich dem allgemeinen dezember-einkaufswahn ausweichen wollte, nahm ich mir vor in der abverkaufszeit einige teppichhäuser abzuklappern.
heute war der zweite teppichladen dran. im geschäft angekommen, schon stand ein männlicher verkäufer mit leichtem balkanakzent um die fünfzig vor uns. meinen wunsch bezüglich größe, qualität und preis hab ich unmissverständlich deponiert und nun lag es an ihm, uns seine ware schmackhaft zu machen. also sind wir von einem teppichhügel zum anderen und wieder zurück.
als der verkäufer schon wieder bei dem teueren hügel - preisklasse von 6.000 bis 45.000 herumgeblättert hat, fragte ich ihn ob er mich falsch verstanden hätte:
ich suche schöne preiswerte teppiche und keine museumsstücke. daraufhin hat er ein wenig geschluckt, sich aber schnell wieder gesammelt. er blätterte wieder zum x-mal den teueren teppichhaufen durch, zog einen heraus und sagte ganz energisch: diesen teppich können sie haben um 1000 euro! ich schaue ihn an, schaue das preisetikett an, lese € 4.950. mein erster gedanke: da ist was faul an der sache. seine körpersprache hat agressivität signalisiert und das hat mich gestört. so fragte ich ihn: sagen sie, wie können sie jetzt auf einmal mit dem preis so tief runtergehen? sagt der verkäufer: vergessen sie das preisetikett (und reißt es tatsächlich von der ware runter), sie wollen einen schönen teppich haben – also da haben sie einen. dafür geben sie mir 100 euro trinkgeld und wir haben das geschäft gemacht.
nach einer kurzen schweige-nachdenkpause habe ich dann noch einen anderen teppich sehen wollen, der vorhin meiner tochter gefallen hat. auf dem etikett war ein preis von € 3.290 ausgewiesen. auf meine frage, wieviel nachlass es für den Teppich gibt - reißt er wieder das preisetikett runter, läuft er zu seinem kasachischen kollegen, der eh schon die ganze zeit zu uns hinüber geschielt hat. die beiden männer mischen schweigend eine unmenge von preisetiketten, dann kommt unser agent wieder und sagt: den schönen teppich verkaufe ich ihnen um 900 euro. an der kasse zahlen sie 850 und 50 ist für mich als trinkgeld.
huch, schluck!
wir mädels haben uns angeschaut und uns viel mafiösisches gedacht.
die ebenfalls akzentuierte tante an der kasse dürfte bei dem nebenerwerb während der arbeitszeit mitnaschen, weil sie auch so geheimnisvoll getan und nach einer artikelnummer gesucht hat, die zu dem feilschpreis passt.
zum schluss war der verkäufer wegen dem zweiten teppich (1000+100) schon ziemlich aufdringlich, sodass er mir in seiner habgier sogar seine visitkarte mit einem preisvermerk auf der rückseite in die hand gedrückt hat.
na, was sagt man dazu? es lebe und blühe die balkanmafia.
diese
(bin stark am überlegen, denn wegschauen ist nicht meins.)
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