l e b e n s w e i s e
Neue Herausforderung
feuerlibelle, Mi, 5. Feb. 2014, 22:41
eine neue fremdsprache zu erlernen ist immer ein besonderes erlebnis und für mein empfinden der aufbruch zu neuen horizonten. dieses jahr habe ich mich für spanisch angemeldet, weil ich schlicht und einfach der herrlichen sprachmelodie verfallen bin. und ein bisschen schuld dran ist auch der wunderbare semino rossi mit seinen südamerikanischen liedern, den ich mir am 15.märz in der wiener stadthalle nicht entgehen lasse.

sollte der spanisch sprachkurs wegen zu geringer teilnehmerzahl nicht stattfinden können, dann werde ich einen türkisch kurs belegen, damit ich mir in wien nicht wie eine fremde vorkomme. das ist jetzt kein witz.

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marion, Do, 6. Feb. 2014, 13:40
Spanisch ist toll! Viel Spass.

sie haben aber auch immer ideen! viel spass, marion hat recht.

die begründungen dafür, eine neue sprache zu lernen, sind aber auch nicht ohne. ich frische ja gerade meine russisch-reste auf, frau pixy kann schon perfekt njet, da, chotschesch keks, sadis, idi sjuda, ostoroschno, medlenno, schdi, und sie freut sich wenn sie als "moja krassawiza" angesprochen wird. mehr kann man von einer kleinen ungarin beim besten willen nicht erwarten, nach eineinhalb jahren training. sie musste ja erst deutsch lernen ...

na ja, man sagt doch: wer rastet, der rostet – und soweit möchte ich es nicht kommen lassen. nachdem ich endlich alle ehrenämter zurückgelegt habe und als sitterin nun auch immer seltener zum einsatz komme, kann ich ganz entspannt eine neue sprache lernen.

die anderen sprachen verwende ich laufend und komme auch ohne auffrischung gut aus. allerdings bei russisch habe ich schon eine intensiv auffrischung überlegt, aber dann hab ich mich doch lieber für eine neue sprache entschieden. ich freu mich schon drauf, spanisch olè!

frau pixy ist aber auch ein sprachentalent, hut ab! im frühjahr können wir dann im schutzhaus gemeinsam üben.
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mark793, So, 9. Feb. 2014, 15:41
dann werde ich einen türkisch kurs belegen, damit ich mir in wien nicht wie eine fremde vorkomme

Solange ich in meinem Mannheimer Multikultiviertel wohnte, habe ich da auch immer wieder mal drüber nachgedacht. Vor zwanzig Jahren hätte sich auch bosnisch angeboten, paar Jahre später kam ein großer Schwung Russen, neuierdings ist Südosteuropa das große Thema. Wie ich neulich anlässlich des Bundespräsidentenbesuchs dort erfuhr, leben Angehörige von über 100 Nationen in dem Viertel, da könnte man sich mit Sprachenlernen wirklich geistig fit halten.

Spanisch könnte mich aber ernsthaft noch reizen. Meine Frau kann das, wird aber komisch angeguckt, weil sie es mehr in einer lateinamerikanischen Variante spricht, die sich sich da unten angeeignet hat. Vielleicht sollte irgendjemand von uns tatsächlich "richtiges" Spanisch lernen. In der Schule hatte ich Latein und Französisch, sooo schwer sollte das eigentlich nicht sein. Mal gucken, was Töchterlein auf dem Gymnasium an Sprachen wählt, wenn Spanisch dabei ist, mache ich vielleicht mit.

Aber dank des bevorstehenden Schüleraustauschs ist jetzt erst mal Französisch auffrischen angesagt. In zwei Wochen stehen die anderen Eltern samt Gastkind auf der Matte, mal gespannt, wie wir uns verständigen...

bis zu dem zeitpunkt, wo vorwiegend die völkerwanderung aus ex-jugoslawien einzug gehalten hat, war die sprachenverständigung für mich kein problem. aus den vier slawischen sprachen die ich ganz gut kann, konnte ich es mir mit ein bisschen phantasie zusammenreimen, was so geredet wird und je nach gegebenheit hat sich sogar eine simple kommunikation ergeben. doch durch den anhaltenden türkenzuzug wurde das balkanvolk irgendwie verdrängt und in der straßenbahn hört man nur lautes ökörö mökörö dökörö dümürü. die sprache ist echt grauenhaft und ich weiß nicht, ob mein hirn da beim lernen mitspielt... :-)

um französisch beneide ich sie, ich komme mit der aussprache leider nicht klar, die zunge macht nicht mit. nach zweimaligem anlauf habe ich w.o. gegeben und auch in der nächsten zukunft werde ich es sein lassen. momentan bin ich voll auf spanisch eingestellt und ja, ich werde hier im blog ganz sicher über meine erfolge oder flops berichten.

eine neue sprache zu zweit zu lernen, wie zum beispiel sie mit töchterlein, ist schon ein vorteil. so habe griechisch mit viel spaß gelernt und nach zwei jahren lernen war ich eine halbe griechin ;-)

ich wünsche ihnen schöne zeit mit dem gastkind und was die verständigung betrifft, machen sie sich keine sorgen herr mark, falls die auffrischung nicht ausreicht, haben sie immer noch hände, füsse und gestik zur verfügung....

Ah, das ist ja interessant, hierzulande waren die Türken schon länger und in größerer Anzahl da, bevor Balkan und Osteuropa in größerem Stil Einzug hielten. An Klang und Schriftbild ihrer Sprache war ich nach paar Jahren im Viertel gewöhnt, und irgendwann hat mich auch diese sehr spezielle Musik nicht mehr groß gestört.

Das Slawische trage ich ja väterlicherseits zumindest in den Genen, aber nachdem mein Vater, der im Krieg aus dem polnisch annektierten Teil der Ukraine kam, uns seine Sprachen nicht gelehrt hat, habe ich auch nicht seine Fähigkeit geerbt, sich mit Tschechen, Slowaken, Jugoslawen diverser Provenienz, Russen und Bulgaren irgendwie zu verständigen.

Aber womöglich würde sich meine Zunge, die das Französische ohne große Verrenkungen einigermaßen zu artikulieren vermag, beim Polnischen oder Russischen verknoten, Gene hin oder her. Da ist die kulturelle Prägung (mit 12 das erste Mal allein über die Ferien bei einer Gastfamilie in Lyon gewesen, Studienfahrt nach Paris in der Oberstufe) doch das entscheidendere. Mangels Verwandtschaft hatten wir nicht mal in Verbindungen in die DDR, und von der Verwandtschaft weiter östlich hatte mein Vater keine hohe Meinung, also fand der Ostblock für uns schlechterdings nicht statt. Bin anno 83 mal nach Jugoslawienin Urlaub gefahren, das war für meine katholische Mutter schon schlimm, dass ich Kommunisten Devisen ins Land bringe. ;-)

nun, es könnte auch an der geographischen lage österreichs liegen: immerhin ist das kleine wunderschöne alpenland [papst paul VI. nannte österreich einst eine insel der seligen] von ehemaligen ostblockländern und den balkanstaaten "umstellt". auf keinen fall außer acht lassen darf man den kriegerischen zerfall jugoslawiens in den 90er jahren, der abertausende Menschen in die flucht getrieben hat. damals haben an die 120.000 personen zuflucht in österreich gefunden.
 die seit der 1960-er jahre hohe zuwanderung wurde ausgelöst durch den bedarf österreichs an arbeitskräften. das prinzip des 'gastarbeiter'-systems bestand in der rotation temporärer arbeitskräfte, d.h. die 'gastarbeiter' – zunächst in der großen mehrzahl männer ohne ihre familien – sollten möglichst bald wieder in ihre heimatländer zurückkehren und bei bedarf durch neue ausländische arbeitskräfte ersetzt werden. als konsequenz dieser politik wanderten zwischen 1961 und 1974 rund 265.000 menschen nach österreich ein. das 'gastarbeiter'-system funktionierte allerdings nicht wie geplant, denn schon in den 1970-er jahren ließen sich viele 'gastarbeiter' dauerhaft in österreich nieder.....(quelle: ogpp zuwanderung nach österreich)

mein glück war, dass ich wunderbare eltern hatte, die mich von der ersten stunde meines lebens an kulturell und spachlich als europäin erzogen haben und als kind lernt man die neue sprache des jeweiligen aufenthaltslandes quasi in der sandkiste. in der heutigen zeit ist meine mehrspachigkeit wertvoller als ein dickes kapitalsparbuch.

..... und so hat jeder von uns eine eigene geschichte.

Das k.u.k.-Erbe der Alpenrepublik und die direktere Nachbarschaft hatte ich natürlich schon auf dem Zettel. Von Wien nach Bratislava ist es ja nur etwa halb so weit wie von Mannheim nach Straßburg.

Der Gastarbeiter-Abschnitt könnte so ähnlich auch in einem Artikel über .de-Land stehen, wobei Türken insgesamt die größte Ausländergruppe stellen, und die waren wie gesagt schon länger da, bevor Jugoslawien zerfiel.

An meinem jetzigen Wohnort nahe Düsseldorf haben wir das Kuriosum, dass Japaner die größte Ausländergruppe stellen. In Düsseldorf ist ein Konsulat gewesen, und so wurde die Stadt zur größten japanischen Gemeinde Europas, und viele, die da arbeiten, wohnen im Umland. Ich kenne hier einige Familien mit deutschem Vater und japanischer Mutter, die umgekehrte Konstellation ist anscheinend aber noch nicht aufgetreten, soweit ich das sehe. In Töchterleins Kindergarten war alles mögliche vertreten, Kinder mit asiatischem und afrikanischem Hintergrund, Europa queerbeet, von Sozialhilfe-Empfängern bis Villenviertel, das ist auch schon keine schlechte Schule fürs Leben...
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fabbaf, So, 9. Feb. 2014, 23:52
Liebe Feuerlibelle,
Und schon wieder eine Gemeinsamkeit....
Auch ich liebe die Melodie der spanischen Sprache. Ich selber habe meine Kenntnisse für unsere Kubareise aufgefrischt und mit viel Freude dann angewendet.
Hoffentlich klappt es mit dem Kurs.....

ja natürlich, jetzt kann ich mich wieder erinnern: kubareise und spanisch. wie schön, dass wir wieder eine gemeinsamkeit haben. wenn ich dann fleißig gelernt habe, lasse ich mich von dir abprüfen, ok?
ps: ich bin noch eine mail-antwort schuldig, wird gleich erledigt. ;-)
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