l e b e n s w e i s e
Freitag, 17. Oktober 2014
Im Bonsai Fieber...
feuerlibelle, Fr, 17. Okt. 2014, 20:09
ich will nicht sagen, dass mir bonsai nicht gefallen, aber irgendeine art abneigung schlummert in meinem innersten und aus diesem gefühl heraus mag ich die kümmerlinge als zimmerpflanze nicht haben. außerdem halte ich mir wegen der vielfahrerei zwischen zwei wohnsitzen kaum mehr zimmerpflanzen in der wohnung - nur noch die zwei letzten elefantenfüsse halten die grünoase aufrecht.

aus heiterem himmel verkündet der herzbube, dass er so gerne 1-2 bonsais in seinem zimmer haben möchte, damit der raum nicht mehr so nüchtern einer kanzlei gleicht. seine ansage hat mich kurz erstarren lassen, wobei ich mich nicht mehr erinnern kann ob ich ihm sofort geantwortet habe oder erst später. es war ihm anzusehen, dass der wunsch von herzen kommt. auf meine frage, -warum denn ausgerechnet bonsai, gestand er, dass ihm die kleinen bäumchen immer schon sehr gefallen haben, aber bisher unter seiner obhut keines überlebt hat.
die nachricht über seinen bonsai-wunsch hat sich wie ein buschfeuer verbreitet und der präriewind hat auch seines dazu beigetragen.

es ist mir ehrlich gesagt nicht ganz geheuer, wieso unsere gärtnerin, die 25 km vom haus entfernt ihr geschäft hat, kein wort deutsch versteht, und trotzdem meinem herzbuben zwei bonsais zum geburtstag schenkt. ja gut, bonsai versteht auch ein russe oder inder, dafür muss man nicht unbedingt deutsch können....
tatsache ist, dass die zwei bonsais seit gestern in neuen töpfen, auch schon in seiner ehemaligen kanzlei stehen. innerhalb eines monats wurden aus 2 !* hokuspokus, abrakadabraka *! auf einmal 5 bäumchen.



ich kanns hier gar nicht schildern, mit welcher fürsorglichkeit und liebe er sich um seine bonsais kümmert. meine befürchtung ist nur, dass er sie durch die liebevolle umklammerung mit der zeit erdrückt.
die ära des herzbuben ist vorbei.
am heutigen tag ist mein bonsaibube vollvolljährig und er darf laut schreiben des wiener landeshauptmannes ab sofort sämtliche gesellschaftlichen begünstigungen in anspruch nehmen.
alles gute zum ehrentag und bleib gesund, du mein süßer bobu! :-)

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Donnerstag, 4. September 2014
Neuorientierung
feuerlibelle, Do, 4. Sep. 2014, 23:06
auch wenn ich den tollen genesungserfolg des herzbuben bewundere, muss ich doch zu meinem leidwesen gestehen, dass mich die quasi "mitnahme der liebgewonnenen reha-gewohnheiten" und die gewünschte nachbetreuung in den eigenen vier wänden, völlig aus der bahn wirft.
ich fühle mich wie eine, die nach -zig jahren 'privatier' unverhofft zurück ins berufsleben gestossen wird und unter dem zwangsjobkorsett leidet...

also werde ich - wie im sport auch, das zustandekommen der kritischen situation genau analysieren und wenn mir dazu was g'scheites einfällt, starte ich einen extralauf um den sand aus dem getriebe rauszupusten... ;-)

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Montag, 11. August 2014
Neuigkeiten von der Herzstation
feuerlibelle, Mo, 11. Aug. 2014, 14:44
wir nähern uns der halbzeit und obwohl ich eine gegnerin von krankenbesuchen bin – [weil der patient ist in einer krankenanstalt, um sich zu erholen und sich zu gesunden und nicht, um von den angehörigen aus seinem heilungsprozess bis zur völligen erschöpfung rausgerissen zu werden] habe ich mich dann doch für ein wochenende bei/mit meinem herzbuben entschieden.
in unmittelbarer nähe des sanatoriums befinden sich zwei häuser für das pflege- und verwaltungspersonal, und auch einige gästezimmer. in einem der gästezimmer habe ich für € 16,50 inklusive frühstück, übernachtet. so nett und so günstig habe ich bisher noch nirgends logiert. eine lobenswerte einrichtung der anstaltsverwaltung.

mein herzbube strahlt vor freude, er macht große fortschritte und sein herz schlägt wieder kräftig in seiner stolzen brust. während unserer ausgedehnten wanderungen haben wir auch schon pläne für die zeit danach geschmiedet und zur feier des tages sind wir zum puchegger-wirt in winzendorf eingekehrt. nun, es ist schon sehr lange her, dass ich ihn so vital, lebensbejahend und strahlend erlebt habe. er ist wie ausgewechselt, es wird alles wieder gut...

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Mittwoch, 30. Juli 2014
... für neunundzwanzig tage
feuerlibelle, Mi, 30. Jul. 2014, 16:20
habe ich meinen herzbuben den herzspezialisten in einer rehabilitationsanstalt anvertraut und hoffe sehr, dass er dort neue energie, kraft und lebensfreude tanken kann, damit wir gemeinsam noch viel unfug anstellen und die welt bewundern können.


der abschied ist immer mit schmerz verbunden und daher ist es nicht verwunderlich, wenn sich beim innigen umschlingen die eine träne mit der anderen vereint und unsere wangen befeuchtet. herzzerreißend auch nach zwanzig jahren ehe –

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Montag, 12. Mai 2014
Wenn der Mann altert,....
feuerlibelle, Mo, 12. Mai. 2014, 12:17
..... deckt er nacheinander [wie beim kartenspiel] seine seltsamen eigenarten auf und schockiert damit nicht nur seine ehefrau sondern auch seinen freundeskreis. der liebenswerte friedliche sonnyboy von annodazumal verwandelt sich in ein borstiges ungeduldiges stures monster. die ehe mit ihm wird zunehmend mühsam und mein nervenkostüm gilt als stark sanierungsbedürftig. trotzallerdem: er ist ein lieber kerl und er kann leider nichts dafür, dass ihm seine mutter wenig zuneigung und liebe geschenkt hat (das habe ich ihr auch nie verziehen).

drei minuten nach mitternacht kommt er mit ausgebreiteten armen in mein zimmer und gibt folgenden satz von sich: ...."wenn mir jemand vor 21 jahren gesagt hätte, was für eine supertolle frau du bist, hätte ich es nicht für möglich gehalten. alles gute zu unserem hochzeitstag, komm lass dich küssen mein herzi!"....

tja, wie schon gesagt.... ;-)

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Donnerstag, 12. Dezember 2013
Alles im grünen Bereich...
feuerlibelle, Do, 12. Dez. 2013, 19:51


die nebeldecke über die stadt drückt zwar auf das gemüt und auch meinem lädierten knochengerüst behagt die kalte nässe nicht sonderlich, aber ich brauche bewegung, bewegung.... und aus diesem grund flanierte ich heute nachmittag zwei extrastunden durch die sogenannten einkaufsmeilen.

auf dem heimweg kaufte ich noch schnell vier frisch ausgebackene krapfen für den nachmittagskaffee mit meinem herzbuben. beim öffnen der wohnungstüre tönt mir schon wieder diese lästige candy crush glockenmusik entgegen.
boah, der mann ist von einer spielsucht besessen, das ist schon jenseits von gut und bös, ein hoffnungsloser fall, murmle ich so vor mich hin. erst als ich die eingangstüre zugeknallt habe, wurde meine anwesenheit wahrgenommen.
um die geschichte abzukürzen – wir trinken einen guten starken kaffee und essen die mitgebrachten krapfen, plötzlich wird unsere kommunikation durch das blöde tralala-glockenspiel wieder unterbrochen, weil 'mann' weiterspielen muss (!)

ich schaue dem erwachsenen mann mit silberschläfen in die augen und frage ihn ohne umschweifungen, er möge mir erklären, warum männer mit zunehmendem alter sich derart rückentwickeln und sich wie kinder benehmen?

der bube unterbricht sein spiel, reißt die augen auf, holt etwas luft und gibt folgende weisheit von sich: weil sie vom weiblichen geschlecht zunehmend entwürdigt werden.
er senkt seinen kopf und grinst vor sich hin. ich kann mir ein lautes lachen nicht verkneifen, so ein lausbub!

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Donnerstag, 9. Mai 2013
Beliebter Hochzeitsmonat –
feuerlibelle, Do, 9. Mai. 2013, 18:30
heute wollen alle pompös und möglichst an einem historischen ort den
bund fürs leben schließen.



für wie lange ist der "bund fürs leben" in unserer schnelllebigen zeit eigentlich ausgelegt? achja, aktuell nennt man das lebensabschnittspartnerschaft....
alles klar :-)



statistik – traurig aber wahr: die scheidungsrate liegt in wien bei über 60 prozent. das ist in österreich eine absolute rekordmarke. die paare gehen im schnitt nach neuneinhalb jahren getrennte wege. die meisten von ihnen einvernehmlich.
scheiden tut nicht nur weh, es kostet auch einiges. am ende heißt es dann: außer spesen nix gewesen!?



männer lassen sich im schnitt mit 41 jahren scheiden, frauen mit fast 39. huch, bin ich aber froh endlich aus der gefahrenzone draußen zu sein...

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Sonntag, 13. Mai 2012
19 Ehejahre
feuerlibelle, So, 13. Mai. 2012, 00:40
eine glückliche ehe ist eine,
in der sie ein bisschen blind und
er ein bisschen taub ist.

loriot (1923-2011)

wie auch immer: das leben ist schön.

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Sonntag, 18. Dezember 2011
Eine komplizierte Sache –
feuerlibelle, So, 18. Dez. 2011, 15:14
der mann ist pensionist. seit sieben wochen, amtlich. seither versucht er mir beizubringen, worauf es im alltag ankommt und überhaupt.
eins verstehe ich aber wirklich nicht:
warum hat er sich nicht schon vor zwanzig jahren in den ehealltag eingebracht und sich für den kleinkram interessiert...

der mann ist seit einigen tagen auch noch krank. mit der wirbelsäule. und er hat zahnschmerzen. er braucht schonung, er darf nichts heben und nichts tragen, er darf sich nicht viel bewegen.

soviel johanniskrauttee wie in den letzten wochen habe ich mein ganzes leben noch nicht getrunken ;-)

frühstücksdialog am vierten adventsonntag:

f: aus irgendeinem grund hab ichs nicht mehr geschafft am freitag den fisch zu bestellen, aber die rotzunge gibt es eh nur tiefgekühlt und den geschnittenen lachs werden sie bestimmt kurzfristig liefern können. ich fahre am montag vormittag mit dem kleinen auto zum fischmarkt und nehme die sachen gleich mit. so sparen wir uns den weg am heiligen abend. was sagst du dazu?
m: nein, ich fahre dich hin. und am rückweg können wir gleich beim xy den wein mitnehmen.
f: schweigen
m: wieso schaust du so gequält an mir vorbei?


...eine verdammt komplizierte sache.

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Sonntag, 20. November 2011
Das Hundeg'schichtl zehn Monate später
feuerlibelle, So, 20. Nov. 2011, 15:31
hieß noch mein erster beitrag auf den hund gekommen, so müsste ich diesmal die überschrift vom hund abgekommen wählen,– ...denn nach 10 monaten zeitreife sieht herrli's hund ganz anders aus. komplett anders.

als ich meinem herzbuben täglich vor augen geführt habe, was alles sich in seinem leben mit einem hund ändern wird, drastisch ändern wird, wie er das schwere hundsviech mit seinem kaputten kreuz tragen wird müssen, wenn der arme vierbeiner krank ist oder sonstwelche wehwehchen hat und vor allem wenn ihm (dem extrem pingeligen) derselbige in das neue auto speibt und in der stadtwohnung überall hundehaare durch die luft fliegen und wenn er mit ihm von gassigehen in die wohnung zurück kommt, wie er das dreckige fell und die salznassen pfoten reinigen will, wie er sich seine allerliebsten sportübertragungen abschminken kann, weil gerade wenns am spannendsten ist, muss auch herr hund seine notdurft verrichten und, und, und…. – hat er die sonst von ihm mit nachdruck hitzig geführten hundediskussionen ziemlich abflachen lassen, aber ganz vom tisch war das thema noch lange nicht.
es vergehen mehrere diskussionsfrei wochen, bis
eines tages der bube ganz sentimental und mit sanfter stimme leise vor sich hinredet: ich weiß nicht was alles in der welt ich dafür geben täte, wenn ich nur ein kleines eck, nur einen quadratmeter für meine modeleisenbahn kriegen könnte…..

oha, welche signale! - die sollte ich genau orten. meine antenne ist hoch hinausgefahren und alle wellen auf empfang gestellt. das ist jetzt meine große chance den hund zu besiegen. dachte ich mir.

der langen rede kurzer sinn:
ich bin beim umräumen und umgestalten des bügel-/wirtschaftszimmers und mein herzbube kann auf vier quadratmetern eine kleine modellbahn aufbauen.
so! der tausch ist vollzogen und besiegelt: statt hund kommt modelleisenbahn und in unsere vier wände ist wieder der friede eingekehrt. der advent kann kommen.

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