l e b e n s w e i s e
Sonntag, 15. Januar 2012
Klasse Wochenende
feuerlibelle, So, 15. Jan. 2012, 19:59
das leben ist echt lebenswert
auch ohne viel aufwand und auffälligkeiten
was wirklich zählt
sind freunde, lebensmenschen und wegbegleiter
also vernetzt denkende realisten mit gespür.
ja, das ist es. danke!

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Montag, 5. Oktober 2009
Strafe ausgehandelt
feuerlibelle, Mo, 5. Okt. 2009, 02:44
heute mit dem auto im ausland unterwegs gewesen:
vorgeschriebene geschwindigkeit überland 90 km/h
gefahren 123 km/h (angeblich)
häufige kolonnenbildung,
weil wieder viele schläfer und hutfahrer unterwegs,
manchmal überholmanöver gleich 5-7 autos am stück.
ein schwarzer volkswagen passat mit dunklen glasscheiben und einer tt-nummer fährt vor uns. herzbube setzt zum überholen an, gibt gas und zieht davon. keine zwanzig sekunden später ertönt ein komisches geheule mit einem lichtorgelspiel hinter uns. ach du scheibenkleister, die polizei fährt hinter uns, sagt der bube.....

an den straßenrand zugefahren

polizei: guten tag, wir sind 100 km/h gefahren, sind haben uns überholt mit 123 km/h, erlaubt sind aber nur 90 km/h, sie sind zu schnell gefahren, ihre autopapiere bitte...

herzbube: ja das stimmt, ich bin mit tempomat auch 100 km/h gefahren aber beim überholen muss ich schneller werden, die 123 km/h könnten schon stimmen.

polizei zu mir: sie sprechen unsere sprache , wohin fahren sie und was machen sie dort?

ich: bitte, sind sie doch nicht so streng mit uns. wir sind keine raser – einmal fahren wir schneller, weil wir es eilig haben und schon erwischen sie uns. bitte drücken sie ein auge zu und strafen sie uns nicht.

polizei: sie wissen aber schon, dass derartige geschwindigkeitsüberschreitung hier bei uns €120,-- kostet. ich muss ihnen leider eine strafe geben, weil sie im radar erfasst sind.

ich: wenn, dann bitte eine milde strafe
polizei: 50 euro
ich: das ist aber viel!
polizei: 40 euro
ich: 30 euro
polizei: gut, dann 30 euro. zu zahlen bitte beim offenen fenster hinten.
herzbube zu mir: was war jetzt – wieviel müssen wir bezahlen?
ich: 30 statt 120
herzbube: was hast du ihm erzählt?
ich: nichts, ich hab ihn nur gebeten, nicht so streng mit uns umzugehen, dann haben wir die summe ausgehandelt.

kassierpolizist am offenen fenster: haben sie jetzt die 30 euro? geben sie acht, hier dürfen sie nicht schnell fahren.
ich: bekomme ich eine quittung?
kassierpolizist: nein

ich habe nichts erfunden – das ist eine wahre begebenheit. ;-)

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Dienstag, 22. September 2009
Zeitgeschichtliches aus Sopron
feuerlibelle, Di, 22. Sep. 2009, 01:55
die stadtmauer von sopron als ort der erinnerung an die ergreifenden ereignisse vor zwanzig jahren –



ich hab mich heute zufällig dort aufgehalten und hätte die ausstellung fast übersehen.



ein grenzturm in der altstadt war der eigentliche wegweiser, dass dort an der mauer etwas nicht alltägliches zu sehen ist. dem war's dann auch so.
die bilddokumentation hat mich tief berührt. tränen...



dem grunde nach hat ungarn den stein der zeitwende ins rollen gebracht. sehr mutig für damalige zeiten.

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Donnerstag, 6. August 2009
...heut bin ich gefordert,
feuerlibelle, Do, 6. Aug. 2009, 10:24
ich glaube stark an mich - nur wegen dem wetter mach ich mir sorgen, eh schon wissen – der kreislauf ;)

"talent ist einfach nicht genug.
worauf es wirklich ankommt, ist das stehvermögen."

oskar kokoschka

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Freitag, 14. November 2008
Wie man in den Wald hinein ruft, so hallt es heraus...
feuerlibelle, Fr, 14. Nov. 2008, 19:24
ich hab heute im gesundheitszentrum süd angerufen und die oberschwester ina im ersten stock um einen durchuntersuchungstermin in der woche ab dem 24.11. gebeten. [..weil ich mich körperlich ziemlich beschissen fühle und das gefühl habe, dass meine energie irgendwo seitlich entweicht. außerdem es quälen mich wanderschmerzen, die ich nicht richtig zuordnen kann..]

die spürbare herzlichkeit und freundlichkeit, die mir oberschwester ina bei dem telefonat entgegen gebracht hat, machte mich beinahe sprachlos. ich war richtig angetan. ich glaube, dass ich ihr das am 27.11. auch persönlich sagen werde und schenke ihr eine schöne adventduftkerze. sie soll sich auch freuen können....

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Freitag, 29. Februar 2008
Wichtiger Schritt sich selbst kennen lernen ..
feuerlibelle, Fr, 29. Feb. 2008, 10:01
mich selbst kennen lernen war gar nicht so leicht. jeder mensch -, so auch ich hatte die tendenz mich lieber so zu sehen, wie ich sein möchte, als wie ich wirklich bin. es war auch sehr schwierig, aus den vielen einzelnen merkmalen der gefühle und wertungen, der handlungen und reaktionen das grundmuster zu erkennen, das mir zugrunde liegt und das meine individuelle eigenart kennzeichnet.

schon in meinem elternhaus wurde viel unternommen und stets darauf geachtet, dass bereits als kind und später als heran wachsende junge dame erfolgreich und immer ganz selbst zu sein. die strenge erziehung, ehrfurcht, unverhandelbare und unverrückbare disziplin, - ja all diese faktoren haben meine erfolgschancen im leben positiv beeinflusst. die rolle die ich in meinem verhalten anderen gegenüber spielte, entsprach den grundzügen meiner persönlichkeit. später in meinem berufsleben bin ich zu der erkenntnis gelangt, dass die phase des „sich selbst kennen lernen“ nie aufhört, weil wir menschen uns im laufe der zeit ständig ändern. in persönlichen erfahrungen mit anderen menschen konnte ich eindeutig feststellen, dass - wer sich selbst besser kennen lernt und damit die möglichkeit gewinnt, sich selbst in seiner ganz individuellen weise zu verwirklichen, der kann auch leichter mit sich selbst ins reine kommen. man beginnt die tieferen ursachen seiner erfolge aber auch misserfolge zu verstehen.
es gibt eine ganz berühmte redewendung, die ausgezeichnet zu diesem thema passt und die ich hier gerne einflechten möchte:
„wer mit sich selbst nicht fertig wird, hat es im leben verdammt schwer, mit anderen und mit den anstehenden problemen fertig zu werden.“ ...

ich blicke auf eine sehr erfolgreiche berufliche karriere zurück, die ich unbeschadet überstanden und mit einem lächeln der zufriedenheit quittiert habe. geblieben sind viele schöne und auch unschöne erinnerungen; die unvergesslichen gesellschaftlichen schmankerl-höhepunkte werden nur noch als scherz zur erheiterung und als mitternachtseinlage bei festen mit freunden ausgepackt.
der neue lebensabschnitt bietet mir viele neue aussichten zur verwirklichung meiner träume. eine echte herausforderung ist unter anderem meine alte hütte auf der schüttinsel.
heute bin ich eine erwachsene, erfahrene, sehr eigenwillige, unverwechselbare persönlichkeit, die noch immer in keine einheitsschablone passt. mit einem wort: ich bin eine glückliche frau, liebe die mutter erde und finde das kurze leben sehr lebenswert – und meine familie liebt mich so wie ich bin. es passt alles!

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Mittwoch, 14. November 2007
Fremde Hilfe II
feuerlibelle, Mi, 14. Nov. 2007, 23:34
* * * * Das Leben der Frau Spatz * * * *

Ort der Handlung: Das ehrenwerte Gelbe Ementalerhaus in Wien Süd. Ein buntes Narrenschiff mit 160 Fenstern und achtzig exaltierten Individualisten. Darunter befanden sich Regierungsräte, ein Hofrat, mehrere Schlosser und Installateure, drei Topmanager, drei Ärzte, eine Friseurin, mehrere Beamten, ein Steinmetz, drei Lehrer, zwei Juristen, zwei Bänker, ein Organist, zwei Schneiderinnen, ein Kullissenschieber, zwei Huren, einige Freiberufler und Möchtegernhausundgroßgrundbesitzer, drei Krankenschwestern, einige Witwen, meine Wenigkeit sowie ein Dutzend zurückgezogen lebenden Mitbewohner unter anderem auch Frau Spatz mit ihrem Sohn.

Das Zusammenleben unter einem Dach war, wie in anderen Wohnhäusern auch, von ständigen Streitereien geprägt. Trotzdem, es haben sich alle redlich bemüht, einander mit Respekt zu begegnen. Die Begegnung hat sich reduziert auf ein "Guten Morgen" im Aufzug respektive auf ein "Grüß Gott" auf der Straße. Der einzige Kommunikationsort war die Waschküche im Keller. Frau Spatz hat immer donnerstags vormittag gewaschen. Ihr Waschgut hat sie schon am Vorabend in einer stinkigen Seifenlauge eingeweicht, sodaß der Kellergang und der Stiegenaufgang von einem widerlichen Gestank befallen war. Sie hat ohne Waschpulver gewaschen, weil ihr das Geld dafür fehlte. Keiner mehr wollte hinter ihr waschen. Sie wurde mit Vorurteilen abgestempelt, in die Ecke gedrängt und kaum beachtet.

Frau Spatz ist bei den Hausbewohnern in Ungnade gefallen. Sie hat verzweifelt Kontakt gesucht, wurde aber stets abgewiesen. Leider. - Sie war weder schön noch attraktiv, und auch nicht sonderlich gepflegt, ihre Kleidung schmuddelig, ihr Gesamtaussehen eher verwahrlost. Es hat jeder einen großen Bogen um sie gemacht . Was aber keiner wußte; - Frau Spatz war hochintelligent und sehr belesen.

Herr Giftzwerg und Herr Wadlbeißer haben sich mächtig aufgeregt, weil Frau Spatz in der Kirche musizieren wollte. Die Herren haben ihr unmißverständlich nahegelegt , den Herrn Pfarrer nicht mehr zu belästigen. Herr Hofrat, der sich auch gern in jedes Gespräch einbringt, wohnt auf der selben Stiege wie Frau Spatz. Er macht sich große Sorgen. Worüber? ...

An einem Novembertag im Jahr 2001 begegne ich Frau Spatz auf der Straße und sie erzählt mir eine Stunde lang ihre traurige Lebensgeschichte. Ich habe ihr geduldig zugehört. Sie hat geweint, bitterlich geweint. Sie flehte mich um Hilfe an, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Da fiel mir der Herr Regierungsrat ein, der könnte doch durch seine Kontakte etwas unternehmen ...., könnte?
Nein, es ist unmöglich, dass ich die Geschichte von Frau Spatz dem Herrn Regierungsrat 1:1 wiedergebe. Er wird das nicht verstehen. Außerdem die Ungnade wurde nicht aufgehoben, da wird niemand etwas für sie tun. Also gut, wenn es so ist, nehme ich die Sache selbst in die Hand und ich werd schon die Leute dazu bewegen, dass sie mittun. Huch, ich hab mich schon wieder auf etwas eingelassen. Dann ist mir der Satz eingefallen: "Helfen ist keine Gnade. Gnade ist vielmehr helfen zu können."

Frau Spatz hat selbstlos einen Verein zur Förderung der musisch sozialen Projekte für geistig schwer behinderte Kinder und Erwachsene gegründet. Ihr gesamtes Privatvermögen hat sie für dieses Projekt aufgebraucht und nun ist sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Es ist nichts da, sie ist pleite. Da muss doch geholfen werden!
Jeder freiwillige Akteur im Haus hat eine Aufgabe bekommen, diese nach Checklisten abgearbeitet und es hat alles bestens funktioniert. Spendenaufruf im Haus, Termin für einen Adventflohmarkt, Kekse backen, Punsch kochen, Tischtennisraum und Kellerkatakomben zum Gemeinschaftsraum umgestalten und, und ......
Ja, und dann war es soweit:



An diesem Abend war Hilfsbereitschaft keine Frage des Könnens sondern eine Frage des Wollens und auch bei relativ niedriger Beteiligung haben wir eine beachtliche Summe **) von ATS 6.930,- (€ 503,-) zusammengebracht. Wir haben ein menschliches Zeichen gesetzt und diesen Abend Frau Spatz ihrem Verein gewidmet, für den auch ein Tropfen auf den heißen Stein Sinn macht. Es ist an der Zeit für ein betrachtendes Innehalten für die vielen bemitleidenswerten und von der Gesellschaft ins Abseits gedrängten schwerbehinderten Mitmenschen, die an FREMDE HILFE angewiesen sind.
**) in der damaligen Zeit, kurz vor der Euro-Umstellung, war das sehr viel Geld.

Frau Spatz wurde bei der vom Sozialminister initiierten Aktion "Österreichs freiwillige Helfer 2001" als Siegerin in ihrer Kategorie (musisch soziale Projekte) geehrt. Für ihren Verein bekam sie keine öffentliche Unterstützung. Von "Licht ins Dunkel" auch nicht! Also statt konkreter Hilferleistung nur viel Bewunderung, Lippenbekenntnisse und ein warmer Händedruck.

Ich bin aus dem ehrenwerten Gelben Ementalerhaus im Jahr 2003 ausgezogen. Doch Frau Spatz ruft mich noch immer dreimal im Jahr an und berichtet über ihre Aktivitäten. Sie weint mir nach, sagt sie. Als ihr am 20.September 2006 das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien überreicht wurde, und ich als Auserwählte offiziell vom Bürgermeister zum Festakt eingeladen war, konnt ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Das ist meine wahre Geschichte zum besinnlichen Advent.

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Sonntag, 11. November 2007
Fremde Hilfe I
feuerlibelle, So, 11. Nov. 2007, 21:30
Die Geldbeschaffungsmaschinerie läuft auf Hochtouren und es wird alles daran gesetzt, dem Volk möglichst hohe Spendensummen aus dem Börserl zu entlocken. Aus allen möglichen Ecken und Enden springen einem die Spenden-Sammelstellen entgegen. Vor einigen Jahren waren es noch die harmlosen Wohltätigkeitsveranstaltungen, dann kamen die Charity-Ladys mit ihren ausgefallenen Flohmärkten und der neueste Schrei auf diesem Gebiet ist der Promi-Punschverkauf. (man wird zum Alkoholkonsum animiert). Von der täglichen Post, - persönlich adressierten Bettelbriefen mit beigelegten Zahlscheinen rede ich erst gar nicht. Es ist allerdings erschreckend, wer alles im Besitz meiner Privatadresse ist. Ein unangenehmer Zwischenfall vom Samstag veranlasst mich zu diesem Eintrag: Ich stehe bei einem Bäckereistand am Markt und warte bis ich dran komme. Die Verkäuferin fragt die Kunden beim Abkassieren: "wollen sie einen Euro für arme kranke Kinder spenden?" Als ich dann an der Reihen war, hat sie mich dasselbe gefragt. Meine Antwort war NEIN. Es war weder eine Ankündigung noch ein Plakat über Spendenaktion sichtbar angebracht. Die Verkäuferin konnte nicht sagen, für welche arme kranke Kinder die Spende sein soll. Nebulose Sache, wenn nicht schon im Graubereich.

Das Großunternehmen "Licht ins Dunkel" mit einem riesigen Personalstab, ist schon fast ein Staatsbetrieb. Gesponsert von ORF, zahlreichen Großkonzernen, - die verdammt viel Geld in die Hand nehmen müssen, um als Sponsor überhaupt genannt zu werden. Mittelständische Handwerksbetriebe verkaufen ihre Erzeugnisse schon ab Oktober zugunsten von ... > das heißt: der Rohstofflieferant liefert seine Ware kostenlos an den verarbeitenden - sagen wir BäckereiBetrieb; der Bäcker erzeugt die Backwaren kostenlos für Licht ins Dunkel, das Endprodukt wird dann um 6-7 Euro pro Stück an die Konsumenten verkauft. Der Erlös wandert in den Topf von Licht ins Dunkel. Das ist doch "sich mit fremden Federn schmücken", oder ?
Und ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass bei der Vergabe von Spendengeldern mit unterschiedlichem Maß gemessen wird.

Auf meiner jährlichen Advent-Spendenliste steht SOS-Kinderdorf und der Blindenverein. Das sind Überweisungen. Für DIE GRUFT - 'Unterkunft für in Not geratene Menschen' - also großteils Obdachlose, bringe ich meine bescheidene Adventspende persönlich vorbei. Sonst gibt's keine Spenden. Definitiv nicht. Und ab 2008 spende ich gar nichts mehr. **)

Der Spektakel um die Spendefreudigkeit der Österreicher ist nur viel heiße Luft und die ganze Sache nervt schrecklich.
Ohne freiwillige Helfer und ohne Freigebigkeit der Menschen in diesem Land wäre die Republik schon längst bankrott. Und Licht ins Dunkel gleich mit. Tja, so ist das in Österreich. Wie das bei den Nachbarn in Deutschland und in der Schweiz ist, weiß ich leider nicht.
Wahrscheinlich ähnlich.

Edit: **) ich hab schon den richtigen Spendenersatz-Wegweiser für 2007 gefunden. Näheres in den Kommentaren

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