l e b e n s w e i s e
Jahrestag
feuerlibelle, Mi, 6. Mai. 2009, 13:26
in stillem gedenken



"...ich brauche keinen friedhof – bitte setz für mich ein blühendes bäumchen auf deiner terrasse ein, so bin ich immer in deiner nähe. wir können uns dann durch die blüten verständigen. auf unsere art. und wenn du unbedingt eine kerze für mich anzünden willst, dann stell sie einfach vor das bäumchen...."

ich habe für meine hani eine weigela florida purpurea gepflanzt und sie blüht, wie keine andere. auch heute, an ihren ersten todestag.

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sid, Mi, 6. Mai. 2009, 23:41
Das ist aber schön!

Ich drück Dich. Nächste Woche hab ich wieder Luft (denk ich) - ZF, wenn Du magst?

danke dir, ich spür's. zf nächste woche, sehr gerne.
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feuerlibelle, Do, 7. Mai. 2009, 00:18
ein gedicht
von
rainer maria rilke



todes-erfahrung

wir wissen nichts von diesem hingehn, das
nicht mit uns teilt. wir haben keinen grund,
bewunderung und liebe oder hass
dem tod zu zeigen, den ein maskenmund

tragischer klage wunderlich entstellt.
noch ist die welt von rollen, die wir spielen.
solang wir sorgen, ob wir auch gefielen,
spielt auch der tod, obwohl er nicht gefällt.

doch als du gingst, da brach in diese bühne
ein streifen wirklichkeit durch jenen spalt
durch den du hingingst: grün wirklicher grüne,
wirklicher sonnenschein, wirklicher wald.

wir spielen weiter. bang und schwer erlerntes
hersagend und gebärden dann und wann
aufhebend; aber dein von uns entferntes,
aus unserm stück entrücktes dasein kann

uns manchmal überkommen, wie ein wissen
von jener wirklichkeit sich niedersenkend,
so dass wir eine weile hingerissen
das leben spielen, nicht an beifall denkend.
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siria, Do, 7. Mai. 2009, 00:50
Ein Jahr ist das schon her...?
Welch tröstlicher Gedanke, durch einen blühenden Baum miteinander zu sprechen, beieinander zu sein.
Gar kein fremder Gedanke, denn auf diesem Planeten geht ja nichts verloren. Es wandelt sich nur und erscheint als (Lebens)energie an anderem Platze und in anderer Form wieder...

ja, unglaublich wie schnell die zeit vergeht....
an sich bin ich auch der auffassung, dass es gar nicht so abwegig ist über mehrere lebenszeiten zu sinnieren; sich wandeln und woanders in anderer form zu wirken. ich sage auch öfters: in meinem ersten, zweiten oder dritten leben...
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