wenn familiäre prioritäten auf einmal, oder vielleicht doch unbemerkt schleichend, tief in die dritte reihe abrutschen, heißt das ganze dann
trioritäten oder trivialitäten?
ach, was soll die gretchenfrage. fies bleibt fies. ob das so, oder so heißt...

in jeder hinsicht –
alle wege, die auf meiner liste standen, sind erledigt; wohnung auf hochglanz gebracht und alles gebügelt (die fee); auto vollgetankt und den kofferraum endlich ausgeräumt; meinen schreibtisch aufgeräumt und offene sachen aus der zweiten lade weggearbeitet; weihnachts- und geschenksliste angelegt;



auf der terrasse viel vitamin D getankt und abends den herrlichen sonnenuntergang bewundert...
heute bin ich erleichtert und wunschlos glücklich :)

zur vergangenheit...
früher war das 08/15-durchs-loch-knipsen und die händische fotoarchivierung irgendwie interessant, aufregend [ob es was wird] und problemlos, wenngleich zeitintensiv und kostspielig. ich hab stets aktionsfilme (von 100-800 asa) in der schublade gehortet, für urlaube in ländern, wo das filmmaterial entweder zu teuer bzw. in der qualität gar nicht zu kriegen war, oder für partys und veranstaltungen. dazu drei verschiedene fotoapparate (vorzugsweise pentax und olympus µ i + µ ii). in all den jahren gab es keine fototechnischen schwierigkeiten; alles lief wie am schnürchen. gucki-drucki-knips.
zurück aus dem urlaub, bin schon am nächsten tag in einem fotoausarbeitungsladen gestanden und meine 10-20 filme zur ausarbeitung abgegeben. am nächsten tag konnte ich die foto sichten, aussortieren und eventuell nachbestellen. naja, und dann war ich mehrere tage mit der archivierung beschäftigt. alle fotos und sonstiges pipapo chronologisch und mit textbalken fein säuberlich ins fotoalbum einkleben und die restlichen fotos in fotokartons einordnen. im laufe der jahre ist die zahl der fotoalben aus vielen ländern auf 18 angestiegen. wenn wir gäste haben und das thema "urlaub" fällt, werden die alben hervorgeholt, angeschaut und bewundert. erläuterungen entfallen, weil eh alles beschriftet...
das war also früher, bis 2002.

zur gegenwart...
dann haben mich meine lieben, federführend aber die chefmama, solange bearbeitet bis ich einer digitalkamera als geburtstagsgeschenk zugestimmt habe. zuerst war es eine nikon, später eine lumix.
und –, seither gibt es keine alben mehr zum herzeigen, seither haben sich auch die schönen fotokartons erübrigt. statt bilder entwickeln heißt es jetzt bilder hochladen usw...
in anbetracht der tatsache, dass ich nur ein pc-anwender bin, kann ich mit alldem zeugs ganz gut umgehen. bei unvorhergesehenen abstürzen kommt frau pc-doktor ins haus.
das einzige problem ist, dass ich viel zuviel knipse. wie zb den dachgarten (350) oder den sonnenuntergang und wolkenhimmel (427), oder ich hab schon fast die hälfte der ehrengräber vom zentralfriedhof elektronisch archiviert. verrückt! inzwischen ist die knipskiste schwer überladen und der icomputer kollabiert unter der last. bis sich das iphoto öffnet, vergehen 3 minuten, die gleiche zeit geht fürs schließen auf. lähmend - kaffeepause.



insgesamt waren 6.291 fotos und 49 kurzfilme im iphoto. ich habe den verschnupften zustand und die körperliche schwächung, –sitzend einen heißen tee trinkend dazu benützt, die festplatte aufzuräumen und größere ordner auf eine externe festplatte zu exportieren. so ein "ausmisten" erfordert eiserne disziplin, sonst wird die kiste nie aufgeräumt. kurzum: nach drei tagen umschlichterei bin ich jetzt mit 2446 fotos auf der imac festplatte. juhuu! geschafft! und, photos laden geht jetzt wieder in sekunden. ich muss mich wirklich bei der nase nehmen und nach jedem hochladen der bilder, sofort eine strenge selektion vorzunehmen. andernfalls bin ich nach einem monat wieder überladen.
aber die fotoalben vermisse ich trotzdem sehr, weil die urlaubsfotos aus dem pc keiner sehen will ....

die kleinen alltagsleistungen setzen viel mehr energie in die welt
als die seltsamen heroischen taten (robert musil)

*
babysitten diese woche – volles programm wie in einem exklusiven fitnesscenter; schwäche zeigen oder schlappmachen, das gibt’s nicht.
sonst wird man sofort abgemahnt...
zwischenpausen von höchstens zwei minuten erlaubt, alles was darüber hinausgeht, dauert der frau puppendoktor schon zu lang...

ich stehe unter einem körperlichen leistungsdruck anderer art;
dazwischen wenn möglich, noch ganz schnell – einkaufen, kochen, aufräumen, telefonieren, briefe beantworten, säumige geschäftsfälle einmahnen, aufs klo gehen, blumen gießen, wäsche waschen, hemden bügeln, einen kaffee trinken.
gegen 19h dann endlich eine längere verschnaufpause; beobachtung und bewunderung des sonnenuntergangs ...

gegen mitternacht ist meine tagesenergie aufgebraucht, die batterie leer. gerade noch, dass ich einen kurzen spaziergang durch die bloggerstraße schaff, – dann schlepp ich mich wie eine oktoberfliege zu bett und falle dort todmüde um. ich würde so gern einmal bis zum nächsten mittag schlafen. wunschträume...

das abo für meine seriöse tageszeitung werde ich demnächst abbestellen. (einsparung € 17,80)
in letzter zeit wird unter anderem auch viel unfug geschrieben ..
so zum beispiel befasst sich das blatt großflächig mit dem thema schrumpfen und vergreisen - ja mei, da brauche ich aber wirklich keine zeitung dazu, mir genügt der kritische morgenblick in den übergroßen spiegel und weiß eh schon alles.
der einzige unterschied: die zeitung schreibt über prognose und ich hab schon die realität im spiegel.

aber nicht nur ich, sondern auch österreich vergreist; 2060 wird fast jeder dritte österreicher (29%) älter als 65 jahre sein. die geburtenrate ist mit 1,4 (2007) im eu-schnitt sehr niedrig. österreichs bevölkerung wächst n u r durch zuwanderung. nasowas! das weiß ich aber auch ohne zeitung. ich brauche nur das fenster öffnen und fünf minuten lang auf die straße hinaus schauen. oder beim sozialmarkt vorbei spazieren ...

"...all die so unentbehrlich geglaubten personen findet man inzwischen auf dem friedhof." –

sagt heute der masseur so nebenbei, während er meinen ausgepolsterten luxuskörper knetet.
was wollte er damit sagen? ich bin doch kein workaholic! niemals.
so ein schlingel, der gute mann.

heißt die neueste turnübung zwischen burn- und bore-out
wer angeblich regelmäßig den ist-zustand mit dem soll-zustand checkt, erkennt schieflagen. [boah, ein wahnsinnsgscheiter satz!]

klingt alles ursuper. ist aber leider schon uralt, die ganze geschichte. vor einigen jahren noch hat man in verständlicher sprache
"eigenes gleichgewicht suchen und finden" dazu gesagt.
na ja, balancing klingt exotisch, international, viel interessanter, viel erfolgversprechender.
und auch bei der therapie kann man ohne weiteres höhere preise festlegen.
denn, bekanntlich ist uns für die eigene seele nichts zu teuer (!)
die branche der seelenklempner braucht sich über kundenschwund nicht beklagen. die werden nicht so schnell arbeitslos, es wimmlt nur so von bu/bo-out/psycherln....

wer aber sein angebliches burn-out nachweislich aus sicheres wekzeug zum ausstieg aus einer [ehe-] partnerschaft einsetzt, der hat für längere zeit ausbalanciert. übersetzt: ausgschissen.

wer bitte hat den schwachsinn erfunden, männer in einem guten allgemeinzustand als tolle hechte zu bezeichnen und was ist so toll an einem hecht?
erst kürzlich wo gelesen: ein toller hecht, bumbum becker mit 40. – [haut ein mann über die schnur, heißt es gleich "ein toller hecht"]
ich weiß schon, das ist nur eine redewendung – aber mir ist in dem fall die phantasie komplett abhanden gekommen.
bei anderen redewendung wie zum beispiel: ach, das ist aber eine tolle puppe – ist die zuordnung nachvollziehbar und klar. auch ein schnurrender kater oder ein kuschelbär sind absolut vorstellbar.

aber ein toller hecht ?



so ein unfug!



hecht ist das häßlichste viech*) eines der häßlichsten viecher unter den fischen, mit dem maul eines krokodils und den kulleraugen eines ochses.
jetzt aber ehrlich, das haben sich die männer nicht verdient....

nachtrag/korrektur:
*) also gut; gleich nach dem seeteufel und co.

das gezwitscher der zikaden - als wäre ich in den olivenhainen äginas, wirkt auf mich wie das gleichmäßige einsagen des hypnotiseurs, bis ich den schwebezustand erreicht habe.
ein wunderschöner lauer august-abend, genau nach meiner vorstellung -
ideal zum träumen, auch allein. heute abend....

heute ist ostwind - das heißt: vorbei mit der sonntagsruhe. seit acht uhr früh donnern diese vögel über unser haus.
alle zwanzig minuten und abends im dreiminutentakt.



dass sie bei uns drüberfliegen, stört mich weniger - irgendwo müssen sie ja fliegen.
der tiefflug ist es, der mich auf die palme bringt! das dürfen sie nämlich gar nicht, die gfraster und armleuchter! ebenso mit ausgefahrenem fahrwerk über die stadt zu fliegen. ich könnte theoretisch jeden einzelnen fliegerpiloten anzeigen, wegen verletzung der luftfahrtverkehrsordnung. ;-) *gr*
nur, was hätte ich davon? nichts, rein gar nichts. nur leere kilometer, schade um die zeit. aber ich muss und will mich trotzdem aufregen .....