l e b e n s w e i s e
Auf dem Wiener Bauernmarkt im X.
feuerlibelle, Di, 5. Aug. 2008, 18:26
früher als inbegriff für frische, für heimische produkte, für preiswertes obst und gemüse, blumen, teigwaren und eier aus eigener erzeugung. (landwirte, gärtner und bauern aus der näheren umgebung waren als nahversorger der wiener bevölkerung sehr geschätzt)

alles im wandel der zeit – so auch der bauermarkt X. und seine strukturen - die erzeuger werden immer weniger, sie hören auf oder wandern ab. dafür drängen sich türkische marktfahrer und exjugo-händler vor und raufen um freigewordene plätze in den ersten marktreihen.
der traditionelle wiener bauernmarkt hat sich inzwischen zu einem basar mit angeschlossener orientversammlung mutiert. erschreckend.
zwei verschiedene kulturkreise prallen hier aufeinander...

das urgemütliche einkaufserlebnis und das schlendern durch die enge marktgasse gehören der vergangenheit an. mit der zwischenmenschlichen kommunikation auf dem markt ist es dann auch vorbei. das ist wirklich sehr schade.
stattdessen lautes gebrülle in allen möglichen tonlagen und akzenten, gepaart mit aggressiven verkaufsmethoden. das marktamt hat alle hände voll zu tun, um die anzeigen über machloikes der typen aufzuarbeiten. viele geben sich als produzenten aus, sind aber nur händler oder sie verkaufen schwarz, ohne gewerbeschein.

ein paar einheimische standler gibt es dort noch – so zum beispiel die gärtner aus simmering und floridsdorf. die bauern aus der mattersburger/oberwarter gegend und die steirer. und sie alle leiden unter den hinterlistigen methoden der "fremden kollegen". meine einkäufe dort hab ich inzwischen von 4x pro woche auf 1x samstag reduziert. wenn es mir zu bunt wird, bleibe ich ganz weg.

komisch, eigentlich wollte ich diesen Beitrag den luxus-marillen (=aprikosen) widmen und jetzt hätte ich sie beinahe vergessen. :))
bitte, greifen sie zu und lassen sie sich den geschmack dieser köstlichkeit auf der zunge zergehen. das sind keine ordinären marillen. nein, das sind luxus-marillen aus der steiermark. im wahrsten sinne des wortes.



diese 28+1 stück = 1 kg auf dem teller hier
kosten euro 5,-- (= ös 68,80!) * i r r e *

das heißt, ein so stück von diesem kleinen süßen marillchen auf der zunge kommt auf 17,2cent (ös 2,37!). ich gestehe, dass ich diese marillen nur als beweis für einen ks-preisbericht gekauft habe. (!oh nein, bin noch nicht soo bescheuert und auch kein feind meines geldes!)
die normalen gelben marillen aus dem burgenland kosten nicht 5 sondern nur 3 €. noch immer ein wahnsinnspreis. tatsache ist, dass heuer die marillenernte sehr bescheiden ausgefallen ist. auch meine freundin gisi, die mich sonst jedes jahr mit marillen versorgt hat, klagt über missernte.
und unsere besten wachauer-marillen sind für den deutschen markt bestimmt. wieso eigentlich? haben die deutschen nicht genug aprikosen?

wenn das preisniveau weiter so steigt, heiß das nichts gutes für die zukunft.
meine hellseherische großmutter würde sagen: "es riecht ungut nach krieg" –

nachsatz:
der eben genannte bauernmarkt, ist auch ein stark frequentierter tummelplatz für politiker, insbesondere im wahlkampf. der blauäugige h.c.str*ac*e hält dort vor dem v-a-m- unter einem riesenzelt, mit viel trara, immer seine abschlußkundgebung ab. ausgerechnet dort! eine verrückte welt ...

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feuerlibelle, Di, 5. Aug. 2008, 19:08


mitten auf dem bauernmarkt X.


Grad hab ich gedacht Du sprichst von meinem Markt, aber ganz sicher kann man sich da eh nie sein. Das sind wirklich Marillen?? Sehen nach Nektarienen aus - von der Farbe her.

Hmmm, werd mal sehen, ob ich Samstag wieder mal auf den Markt komm.

Letzte Woche am Naschmarkt (wir hatten einen Verabschiebung - war das seit ewig nicht..) hab ich irgendwas gesehen, kann jetzt nicht mal mehr sagen WAS, daß mich sehr an der Hygiene etc der ausländischen Anbieter zweifeln ließ. Weiß nur noch, daß ich ziemlich angewidert war.

nein –, diesmal handelt es sich um den bauernmarkt X. auf dem viktor-adler-markt. es sind wirklich marillen, vom aussehen ähnlich wie rosenmarillen (aus frankreich),
doch diese (abb.) sind zwergmarillen die wahnsinnsgut schmecken.
zum naschmarkt kann ich dir nur sagen - ich würde dort nie etwas offenes an lebensmittel kaufen. ein familienmitglied ¢¿ inspiziert die lebensmittelläden und gastrobeißln in wien. also ich weiß aus seinen kurzen erzählungen, wie ekelerregend und dreckig die lokalitäten dort sind. die typen werden abgestraft und nach kurzer zeit beginnt sich das rad wieder von vorne zu drehen...

Wie gesagt, mich ziehts dort eh nicht hin.
Aber Frau W. (selbsternannter Schlankguru) schleppt ja die Tvkamera dort an und auch sonst hör ich immer wieder, wie Kollegen erzählen wie toll und was man dort nicht alles..

Übrigens kauf ich nirgendwo offen, wenn Fliegen etc in Massen auftreten (gilt auch fürn Supermarkt) und es mich eh schon würgt.
Aber gibts ja auch genug private Küchen, wo man nicht zu genau schauen darf, sofern man dort noch essen muß.

immer dann, wenn vom selben ort öfters die tvkameras rattern und die tütütata tvtanten von dort ihre nebulosen g'schichtln durch den äther hauchen, dann sind garantiert irgendwo faule eier versteckt. naives publikum ist ja reichlich vorhanden ...

–, das ist auch einer der gründe, warum ich oft stundenlang in der küche stehe und "haubengerichte" für mich und meine verwöhnten, pingeligen lieben zubereite. wir gehen schon seit einiger zeit nicht mehr auswärts essen. eben aus den von dir genannten gründen aber auch, weil ich es in den stark verrauchten lokalen nicht aushalte.
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