l e b e n s w e i s e
Dienstag, 5. August 2008
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feuerlibelle, Di, 5. Aug. 2008, 23:58

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Auf dem Wiener Bauernmarkt im X.
feuerlibelle, Di, 5. Aug. 2008, 18:26
früher als inbegriff für frische, für heimische produkte, für preiswertes obst und gemüse, blumen, teigwaren und eier aus eigener erzeugung. (landwirte, gärtner und bauern aus der näheren umgebung waren als nahversorger der wiener bevölkerung sehr geschätzt)

alles im wandel der zeit – so auch der bauermarkt X. und seine strukturen - die erzeuger werden immer weniger, sie hören auf oder wandern ab. dafür drängen sich türkische marktfahrer und exjugo-händler vor und raufen um freigewordene plätze in den ersten marktreihen.
der traditionelle wiener bauernmarkt hat sich inzwischen zu einem basar mit angeschlossener orientversammlung mutiert. erschreckend.
zwei verschiedene kulturkreise prallen hier aufeinander...

das urgemütliche einkaufserlebnis und das schlendern durch die enge marktgasse gehören der vergangenheit an. mit der zwischenmenschlichen kommunikation auf dem markt ist es dann auch vorbei. das ist wirklich sehr schade.
stattdessen lautes gebrülle in allen möglichen tonlagen und akzenten, gepaart mit aggressiven verkaufsmethoden. das marktamt hat alle hände voll zu tun, um die anzeigen über machloikes der typen aufzuarbeiten. viele geben sich als produzenten aus, sind aber nur händler oder sie verkaufen schwarz, ohne gewerbeschein.

ein paar einheimische standler gibt es dort noch – so zum beispiel die gärtner aus simmering und floridsdorf. die bauern aus der mattersburger/oberwarter gegend und die steirer. und sie alle leiden unter den hinterlistigen methoden der "fremden kollegen". meine einkäufe dort hab ich inzwischen von 4x pro woche auf 1x samstag reduziert. wenn es mir zu bunt wird, bleibe ich ganz weg.

komisch, eigentlich wollte ich diesen Beitrag den luxus-marillen (=aprikosen) widmen und jetzt hätte ich sie beinahe vergessen. :))
bitte, greifen sie zu und lassen sie sich den geschmack dieser köstlichkeit auf der zunge zergehen. das sind keine ordinären marillen. nein, das sind luxus-marillen aus der steiermark. im wahrsten sinne des wortes.



diese 28+1 stück = 1 kg auf dem teller hier
kosten euro 5,-- (= ös 68,80!) * i r r e *

das heißt, ein so stück von diesem kleinen süßen marillchen auf der zunge kommt auf 17,2cent (ös 2,37!). ich gestehe, dass ich diese marillen nur als beweis für einen ks-preisbericht gekauft habe. (!oh nein, bin noch nicht soo bescheuert und auch kein feind meines geldes!)
die normalen gelben marillen aus dem burgenland kosten nicht 5 sondern nur 3 €. noch immer ein wahnsinnspreis. tatsache ist, dass heuer die marillenernte sehr bescheiden ausgefallen ist. auch meine freundin gisi, die mich sonst jedes jahr mit marillen versorgt hat, klagt über missernte.
und unsere besten wachauer-marillen sind für den deutschen markt bestimmt. wieso eigentlich? haben die deutschen nicht genug aprikosen?

wenn das preisniveau weiter so steigt, heiß das nichts gutes für die zukunft.
meine hellseherische großmutter würde sagen: "es riecht ungut nach krieg" –

nachsatz:
der eben genannte bauernmarkt, ist auch ein stark frequentierter tummelplatz für politiker, insbesondere im wahlkampf. der blauäugige h.c.str*ac*e hält dort vor dem v-a-m- unter einem riesenzelt, mit viel trara, immer seine abschlußkundgebung ab. ausgerechnet dort! eine verrückte welt ...

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