l e b e n s w e i s e
Donnerstag, 27. Januar 2011
Friederike ist am Mittwoch bei Tageslicht heimgegangen
feuerlibelle, Do, 27. Jan. 2011, 22:45
sie hat sich schon vor jahren aufgegeben und ihr einziger wunsch war es, mit ihrem zu früh verstorbenen sohn hansl zusammen zu sein...
sie war ihr ganzes leben einsam. und sie starb auch seelenallein und einsam.
ein trauriges kapitel ist zu ende.

† ruhe in frieden, friedl!

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Dienstag, 25. Januar 2011
Die Kamelien-Dame blüht....
feuerlibelle, Di, 25. Jan. 2011, 16:08
riechen sie den herrlichen blütenduft meiner zerzausten kamelie?
betörend, kann ich nur sagen.




ich habe hier schon mal erwähnt, dass ich eine pinkfarbene und eine weiße kamelie habe – die erstgenannte wurde ins haus überstellt, die zweite fristet ihr dasein auf der dachterrasse und über den winter teilt sie mit anderen exoten den fensterplatz im stiegenhaus. ich hätte wetten können, dass aus der weißen kamelie nix aber gar nix mehr wird - so lustlos wie sie sich den ganzen sommer mit hängenden blättern und ästen aus der schattigen ecke gezeigt hat... nein!
und jetzt diese überraschung.






es ist schon erstaunlich, wie schnell so eine blüte den stimmungsbarometer in die höhe treiben kann. ich rieche den frühling ;-)

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Montag, 24. Januar 2011
Zitat zum Wochenbeginn
feuerlibelle, Mo, 24. Jan. 2011, 12:18
moralisten sind menschen,
die sich dort kratzen, wo es andere juckt.
[s.beckett]

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... wunderschöne Winterlandschaft
feuerlibelle, Mo, 24. Jan. 2011, 11:01
ein nächtlicher hokuspokus sozusagen...
und ich hab mich schon gewundert, was der eigenartige lärm um drei uhr früh auf der straße soll...


(die dachterrasse ist momentan zugeschneit, hoffentlich bleibt sie eine weile so)

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Sonntag, 23. Januar 2011
Bruno Kreisky – der letzte rote Mohikaner
feuerlibelle, So, 23. Jan. 2011, 23:16
er war ein weiser mann und zweifellos einer der bedeutendsten politikern österreichs. kurz vor den gedenkfeierlichkeiten zu seinem 100.geburtstag verstarb auf mallorca sein sohn peter. seine letzte ruhestätte fand der 1944 in stockholm geborene jurist im grab seiner eltern.
ich bin dem massenandrang unter der woche bewußt ausgewichen, dafür konnte ich heute ungestört und in aller stille am grab der kreiskys verweilen.





in gedanken versunken sind mir sonnenkönigs pointierte sprüche und zitate durch den kopf geschossen und auf dem rückweg zum auto hat mich wieder die realität eingeholt,_ oh gott, wie entsetzlich unreif unsere heutigen politischen akteure sind! welche wappler matte, unscheinbare gestalten ohne profil....

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Montag, 17. Januar 2011
Auf den Hund gekommen…
feuerlibelle, Mo, 17. Jan. 2011, 21:31
ein mehrwöchiges ausschließungsverfahren hat endlich ein ende genommen. diskutiert wurden: rhodesien ridgeback, magyar vizsla, labrador, zwergpinscher, kurzhaar collie, husky und deutscher pinscher.
es wird eine kurzhaar collie werden :-)
jetzt müssen wir nur noch einen seriösen züchter finden und uns einen rüden anlachen.

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Sonntag, 16. Januar 2011
Frühlingsduft mitten im Winter
feuerlibelle, So, 16. Jan. 2011, 18:09
wir schreiben den 16. januar, aber draußen im garten ist das frühlingserwachen schon voll im gange – die magnolienknospen füllen sich, das veilchen blüht als hätte es keinen frost und schnee gegeben und der steingarten mit seinen frühlingsblühern ist startklar.









die nachbarskatze hats faustdick hinter den ohren: zuerst schleicht sie sich auf leisen pfoten auf die gartenterrasse, dort wühlt sie meinen einkaufskorb durch und schleckt den frischgekauften selchschinken unappetitlich ab. pfui...
die abschiebung ist komplett misslungen, weil sich die phöse diebin unter dem kotflügel der familienkutche versteckt und mit mir nur noch katz und maus gespielt hat. tut leid, aber ich mag keine katzen.

das erholsame frühlingshafte wochenende ist leider vorbei, jetzt heißt es wieder alles schnell zusammenpacken und ab nach hause. eigentlich mag ich gar nicht in die dreckige, stinkige stadt...

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Mittwoch, 12. Januar 2011
Feilschen wie auf dem Teppichbasar im Orient…
feuerlibelle, Mi, 12. Jan. 2011, 19:38
das, was ich heute mit meinen beiden mädels erlebt habe, wird mir keiner glauben. in tausend jahren nicht! ich stehe noch immer unter schwerem moralischen schock ….

der langen rede kurzer sinn: seit ungefähr zwei monaten bin ich auf der suche nach drei großen perserteppichen fürs haus. und weil ich dem allgemeinen dezember-einkaufswahn ausweichen wollte, nahm ich mir vor in der abverkaufszeit einige teppichhäuser abzuklappern.

heute war der zweite teppichladen dran. im geschäft angekommen, schon stand ein männlicher verkäufer mit leichtem balkanakzent um die fünfzig vor uns. meinen wunsch bezüglich größe, qualität und preis hab ich unmissverständlich deponiert und nun lag es an ihm, uns seine ware schmackhaft zu machen. also sind wir von einem teppichhügel zum anderen und wieder zurück.

als der verkäufer schon wieder bei dem teueren hügel - preisklasse von 6.000 bis 45.000 herumgeblättert hat, fragte ich ihn ob er mich falsch verstanden hätte:
ich suche schöne preiswerte teppiche und keine museumsstücke. daraufhin hat er ein wenig geschluckt, sich aber schnell wieder gesammelt. er blätterte wieder zum x-mal den teueren teppichhaufen durch, zog einen heraus und sagte ganz energisch: diesen teppich können sie haben um 1000 euro! ich schaue ihn an, schaue das preisetikett an, lese € 4.950. mein erster gedanke: da ist was faul an der sache. seine körpersprache hat agressivität signalisiert und das hat mich gestört. so fragte ich ihn: sagen sie, wie können sie jetzt auf einmal mit dem preis so tief runtergehen? sagt der verkäufer: vergessen sie das preisetikett (und reißt es tatsächlich von der ware runter), sie wollen einen schönen teppich haben – also da haben sie einen. dafür geben sie mir 100 euro trinkgeld und wir haben das geschäft gemacht.

nach einer kurzen schweige-nachdenkpause habe ich dann noch einen anderen teppich sehen wollen, der vorhin meiner tochter gefallen hat. auf dem etikett war ein preis von € 3.290 ausgewiesen. auf meine frage, wieviel nachlass es für den Teppich gibt - reißt er wieder das preisetikett runter, läuft er zu seinem kasachischen kollegen, der eh schon die ganze zeit zu uns hinüber geschielt hat. die beiden männer mischen schweigend eine unmenge von preisetiketten, dann kommt unser agent wieder und sagt: den schönen teppich verkaufe ich ihnen um 900 euro. an der kasse zahlen sie 850 und 50 ist für mich als trinkgeld.

huch, schluck!
wir mädels haben uns angeschaut und uns viel mafiösisches gedacht.

die ebenfalls akzentuierte tante an der kasse dürfte bei dem nebenerwerb während der arbeitszeit mitnaschen, weil sie auch so geheimnisvoll getan und nach einer artikelnummer gesucht hat, die zu dem feilschpreis passt.
zum schluss war der verkäufer wegen dem zweiten teppich (1000+100) schon ziemlich aufdringlich, sodass er mir in seiner habgier sogar seine visitkarte mit einem preisvermerk auf der rückseite in die hand gedrückt hat.

na, was sagt man dazu? es lebe und blühe die balkanmafia.
diese weidenbohrergauner höhlen die betriebe von innen aus und dann wundert man sich, wieso es so viele insolvenzen gibt.

(bin stark am überlegen, denn wegschauen ist nicht meins.)

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Mittwoch, 12. Januar 2011
Eine Stadt mit vielen Gesichtern... (2)
feuerlibelle, Mi, 12. Jan. 2011, 00:25
die gute alte burg hoch oben auf dem hügel hat seit jeher ein vertrauliches freundliches gesicht gezeigt und das auch als die fassade schon schwer am abbröckeln war....




als junge stundentin vor hundert jahren habe ich fünf jahre in dieser eigenartigen stadt verbracht und die schönsten erinnerungen an meine romantischen und glücklichen rendezvous aus dieser zeit bleiben unvergesslich. die burg war immer schon der ideale platz für verliebte, insbesondere in den sommermonaten. wo heute das parlament steht, war zur damaligen zeit ein freilichtkino - auf der rückseite der burg den hügel hinunter sind wir in decken eingewickelt (unter anderem auch zum schutz gegen gelsenstiche) gesessen oder manchmal auch gelegen und haben uns den liebesfilmen hingegeben....

ich kannte die stadt wie kein anderer und es gab keine straße die meine füße nicht betreten hätten. als stundenten hatten wir bei jeder politischen kundgebung (1.mai, 9.mai, staastbesuche usw) anwesenheitspflicht durch formationen und sind die ganze stadt zufuß auf- und abgegangen....

heute wenn ich in die stadt abfahren will, brauche ich einen ansager, sprich einen navigator. die stadt hat sich rasant erneuert, nur die historische altstadt ist in etwa gleichgeblieben.

zum schluß möchte ich noch eine meiner merkwürdigsten geschichten hier verewigen: wie jeden sonntag, waren wir auch an einem kalten februarsonntag wieder die ganze gruppe beim fünf-uhr-tee in einem benachbarten stundenheim. die stimmung war gut, eine musikgruppe aus venezuela hat ihr bestes gegeben und auch die politischen diskussionen haben sich in grenzen gehalten. es gab keine sticheleien, also wir haben uns artig und friedlich benommen. ein jemenischer student, dem seine eltern gerade viele us-$ geschickt haben, übte sich in bestechung beim heimportier, damit dieser uns verrät, wo und vieviele stasi-spitzeln im saal sitzen...
die bestechung hat nicht ganz funktioniert und weil wir uns stark beobachtet fühlten, beschlossen wir das lokal in aller stille zu verlassen und dann zufuß über die februarka straße in die stadt zu gehen. als wir alle zwölfe draußen waren, haben wir uns eingehägt und eine menschenkette über die straße gebildet. die ungarischen kollegen haben ein kampflied angestimmt und im nu sind wir laut singend im schritt marschiert.....
nach etwa 1 km fußmarsch war endstation - zwei dunkelgrüne polizeibusse und acht sicherheitskräfte haben uns aufgehalten, in busse verladen und im innenministerium/abteilung öffentliche sicherheit in eine zelle eingesperrt. nach zehn stunden kam ein gewaffnetes grünmännchen und einen nach dem anderen zum verhör abgeführt. nach 24 stunden wurden wir freigelassen. mit einem seltsamen vermerk im personalausweis. von dem tag an waren wir alle zwölf studenten auf der schwarzen liste - wegen verbreitung unerlaubter texte...

-ende der geschichte-

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Montag, 10. Januar 2011
Eine Stadt mit vielen Gesichtern... (1)
feuerlibelle, Mo, 10. Jan. 2011, 23:47
zweimal die woche bin ich hier auf der durchreise und noch immer halte ich den atem an - so geheimnisvoll wirkt das eine oder andere stadtteil auf mein gemüt....

es hat sich viel verändert in dieser uralten stadt. die einst als öde schmuddelige mit spitzeln überfüllte provinzstadt verschrien ist modern und dynamisch geworden.

alle aufnahmen wurden aus dem fahrenden auto gemacht: für die schlechte bildqualität bitte ich um nachsicht...





die neue brücke über die donau – bekannt als snp brücke, wurde in den jahren 1967 bis 1972 erbaut; sie ist wahrscheinlich das markanteste konstrukt der stadt. die planer lacko und tesar entschlossen sich, die stahlfahrbahn lediglich an einem brückenpfeiler aufzuhängen. zuoberst am pfeiler befindet sich ein restaurant in 80 meter höhe, welches durch einen hochgeschwindigkeitsfahrstuhl im inneren des einen schrägen brückenträgers, sowie durch eine notausgangstreppe mit 430 stufen im anderen träger, erreichbar ist. die brücke ist 431,8 meter lang und 21 meter breit. das gesamtgewicht des stahlkonstrukts inklusive des pfeilers beträgt 7.537 tonnen.

dieser brückenbau brachte jedoch in den 1960ern eine traurige folge mit sich, denn es wurde dafür ein bedeutender teil der schon damals nicht besonders großen altstadt abgerissen. fast das ganze historische jüdische viertel wurde von bulldozern überrollt, zum opfer fiel auch eine maurische synagoge die einst unweit des martinsdom stand.



der straßenverkehr der brücke verläuft heute nur einige meter vor dem dom, der im laufe der jahrhunderte vielen umbauten unterzogen wurde und heute im eher verdrießlichen gotischen stil erscheint.

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