die frucht ist reif. die getreideernte ist voll angelaufen und die bauern auf ihren mähdreschern fahren rund um die uhr.



früher hat man gesagt: "wenn die felder abgeerntet sind, ist der sommer bald vorbei"

heisse hundstage prophezeien einen kalten winter •
hundstage hell und klar, zeigen ein gutes jahr • ist jakobus am ort, ziehen die störche bald fort • wenn jakobi kommt heran, man den roggen schneiden kann • anna warm und trocken macht den bauern frohlocken • um st. ann fangen die kühlen morgen an • werfen die ameisen auf am annentag, ein strenger winter folgen mag

hier ist es hochsommerlich heiß - keine spürbare abkühlung in der nacht - nur der wind, der manchmal ein paar regenwolken herlenkt, gibt hoffnung auf eine kurze verschnaufpause. gäbe es nicht die abermillionen blutsauger, die in schwärmen über einen herfallen, hätten wir einen schönen entspannten juli und könnten in den heißen sommernächten unter der gartenlaube turtelnd sterne deuten.
aber, so? leider hilft das 'wär i war i hät i' auch nichts mehr…



jeden sommer, wenn zeit gekommen ist den lavendel zu schneiden, werde ich sentimental und denke über unsere schnelllebigkeit nach und in meinem innersten hoffe ich doch sehr, auch nächstes jahr wieder den duft des sommers atmen zu dürfen. frau wird bescheiden....



auf den getreidefeldern dröhnen bereits riesengroße mähdrescher und ernten die felder ab. und ob es uns recht ist oder nicht: der kurze sommer geht dem ende zu



tja, und dass die magnolie im juli blüht, ist auch nur auf den klimawandel zurückzuführen. alles ist durcheinander geraten - auch die natur kennt sich bald nicht mehr aus...



nach einer woche sommerfrische, die für mich in wirklichkeit nur in arbeit ausartet, freu ich mich schon auf ein paar tage erholungstage in der heimat. trotz aller liebe zur natur, aber wien ist schon ein anderes lebensgefühl :-)

das war liebe auf den ersten blick und ich wußte sofort, diese schönheit muss ich haben. die harlequin-rotbuche.
(wuchshöhe 8 m bis 10 m, wuchsbreite 2 m bis 4 m, zuwachs/jahr 15 bis 30 cm, form schmal pyramidenförmig, flachwurzler, blütenmonat juni, früchte bucheckern usw...)


fagus sylvatica purpurea tricolor
morgen wird das junge bäumchen mit viel tamtam eingesetzt.

der garten gedeiht prächtig und die meisten pflanzen haben die junihitze ohne gröberen schäden überstanden. lediglich den jungen gelbgrün blättrigen magnolienstrauch hat es schlimm erwischt,– es sieht sehr nach sonnenbrand aus. der einst so stolz posierende strauch zwischen der dunklen teufelsspire und dem sommerflieder sieht heute wie ein häufchen elend aus.....



bei den obstbäumen reguliert alles die natur und deshalb gibt es keinen stress. die zwei dreijährigen weichselbäumchen haben zusammen 58 stück super gute saftige weichseln getragen. allerdings die gleichaltrige zwetschke hat nicht einmal noch geblüht. die ist momentan nur schön, soll aber angeblich ab dem fünften jahr früchte tragen. da bin ich schon gespannt...



die ribisel sollten sie unbedingt kosten, denn sowas von süß und saftig gibt es nur aus meinem garten. der strauch ist etwa 80 cm hoch und passt optisch eigentlich überhaupt nicht auf den platz, aber ihm gefällt es dort. bisher habe ich drei kg frucht geerntet und es hängen bestimmt nochmal soviel drauf. die werde ich am dienstag pflücken und meiner prinzessin mitnehmen. mit vitaminen sind wir also bestens versorgt.



so einen schönen garten wie frau siria habe ich nicht und werde auch nie haben, aber ich könnte mir gut vorstellen, einen tag des offenen gartentors abzuhalten, weil der duft des lavendels und anderer blüten nicht nur bienen und schmetterlinge anlockt sondern auch viele neugierige nasen, die ihre giraffenhälse ungeniert über den zaun strecken. und das nervt langsam.



dafür, dass ich eigentlich wenig bis keine ahnung vom gärtnern habe, ist das bisherige ergebnis gar nicht so schlecht. die größte freude habe ich mit dem duftenden lavendelhof und dem kräutergarten....

von dem angekündigten wetterumsturz mit kräftiger abkühlung ist hier in der prärie noch nichts zu merken - im gegenteil: in der sonnwendnacht hatten wir unter freiem himmel immerhin noch schwüle 29ºC und die blutrünstigen biester sind trotz autschan und co. über uns hergefallen und derart eroberungslustig gepiesackt, dass wir nach einer weile den nahkampf für aussichtlos erklärt und uns ins haus innere zurückgezogen haben. heute sind intensiv behandlungen mit verschiedenen kühlgels dran. ich bin nur heilfroh, dass das kleine kühlfach mit euxceta und phenistilxgel befüllt ist...

ach, wie schön,
heute nur noch 30ºc!
dann kann ich schon mein fahrrad hinausstellen...



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heute gibt es lecker erfrischendes frühstück:
natur bifidus joghurt mit frischobst aus dem garten und zu mittag mache ich eine bunte gemüseplatte.



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im radio gehört: bei der hitze wünsche ich mir möglichst viele frischgeduschte mitmenschen :-)

ich gebe offen zu, dass ich die viecher nicht ausstehen kann und wenn mir eine über den weg läuft, bin ich gleich stinksauer, weil es bleibt nie bei einer ameise – um die ecke lauern abertausende auf einen angriff..... und wo ameisen sind, sind auch meine blattläusigen todfeinde nicht mehr weit. (das ist jetzt meine version)

draußen im garten unter den bäumen oder sträuchern lasse ich sie in ruhe, dort können sie sich austoben und bis ins vogelhäuschen hinein kriechen und das vogelfutter wegfressen, dort ist unter anderem auch ihr revier. aber im vorgarten, auf der terrasse und vor der eingangstür haben sie nichts mehr zu suchen. bei übertretung werden sie bestraft - so steht's in meiner hausordnung.. :-)



ansonsten findet man hier tiere und tierchen aller art - bis auf nacktschnecken, die sind bei mir ausgestorben. die vögel erfreuen sich ihrer narrenfreiheit und gehen auf tuchfüllung mit uns riesen. jetzt, wo ihnen die zweite nobel vogelvilla übergeben wurde, ist alles in heller aufruhr.



dazu eine lustige vorgeschichte: als mich mein herzbube gefragt hat, was ich mir zum 20.hochzeitstag wünsche, antwortete ich spontan: eine extra große vogelvilla, damit im winter alle vogis genügend platz haben und im frühjahr auch noch ein nistplatz für meine meisenlieblinge drin ist. die reaktion darauf war typisch männlich: andere frauen wünschen sich einen brilliantring und du denkst an deine vögel. möchtest du nicht doch etwas anderes?....



die zwei kranken trauerweiden haben wir leider entfernen müssen und die abgesägten stämme dienen jetzt als hochplateau für die vogelvillen. übrigens, zwei ersatzbäume [prunus cerasifera 'nigra'] haben wir auch schon gepflanzt.

bei meinem heutigen gartenrundgang habe ich auch einige bilder geknipst, die am abend in den kommentaren zu finden sein werden.
ein herrlicher sommertag heute, blauer himmel, 28 grad und ein angenehmes lüfterl...


gartenjasmin

schöne pfingsten allerseits!

sonne, wärme, frühlingserwachen. ach, ist das leben schön!

es wird noch einige zeit vergehen, bis der garten aus seinem winterschlaf erwacht, zumal die letzten schneereste noch nicht ganz weggeschmolzen sind.



der gestrige nachtregen hat der natur gutgetan und ich hoffe, dass nun auch die tulpenspitzen und bärlauchblätter es leichter haben werden, sich durch den harten erdboden vorzukämpfen. ein frühlingsgarten zu ostern wird sich wahrscheinlich nicht mehr ausgehen, dafür ist die zeit zu knapp....

oder so ähnlich.
aus dem plan, sich übers wochende von den strapazen der letzten tage zu erholen und die unendliche winterlandschaft der tiefebene zu genießen, ist leider nichts geworden. keine zehn minuten nach dem eintreffen im haus, das übliche prozedere: aufsperren der vielen türe, tore und gitter. beim aufsperren des letzten raumes bin ich fast in ohnmacht gefallen. im vorratsraum, in dem auch die haustechnik untergebracht ist, muss sich etwas wildes, faschingsmäßiges abgespielt haben....
ich, panisch kreischend hinausgelaufen, hilferufend nach mann ausschau gehalten und als ich realisiert habe, dass ich nun das erste mal in meinem leben mit mäusen in berührung kommen könnte, ist mir übel geworden. mein bube hat nach kurzer raumbesichtigung vermeldet, dass es ihm von mäusen und dem geruch ekelt und er kann dort leider nichts angreifen. so ein feigling!
.... na ja, ich sag jetzt lieber nix mehr dazu :-)



ich habe alle meine kraft gebündelt, habe mir gummistiefeln überzogen und den vorratsraum bis auf den letzten karton ausgeräumt. die angst im nacken, es könnte irgendwo zwischen den angeknabberten teigwaren eine maus vorbeihuschen, – die angst war schweißtreibend...



den samstag habe ich damit verbracht, den inhalt der kartons und kisten zu inspizieren, den mäusedreck zu entsorgen und den raum komplett reinigen. die viecher haben überall hingeschissen, das ist unglaublich. und was mäuse an parafin und kerzendocht finden, ist auch interessant: es lagen sieben teelichter auf einem teller im regal, die wurden bis zum boden des behälter ausgekratzt. sagenhaft.
innerhalb von einer stunde sind drei mäuse bei salami+käse duft schwach geworden. das bild ist gewollt verschwommen.
ich befürchte, dass einige von der sorte speedy gonzales sich noch in einem versteck aufhalten,– wenn ich nur wüsste wo...

langsam reicht es mir.

nachtrag 18/2/13 8:25h
die nacht war ruhig, weit und breit keine maus mehr.

wenn ich so in den "sterbenden garten" nach hinten blicke, bin ich traurig und mit ein wenig wehmut erfüllt.



andererseits bin ich der mutter natur für die wunderbaren stunden und tage in der grünen oase dankbar. unendlich dankbar.



auch die egon-schiele-rose im vorhof sagt danke und blüht trotz kalter jahreszeit unbeirrt weiter...