seit jahren mache ich an diesem tag einen ausgedehnten spaziergang durch den zentralfriedhof und besuche meine geliebte hani in der anatomie.





dann gehe ich durch den kinderfriedhof und verbleibe dort einige zeit. ich denke mir, dass gerade in der vorweihnachtszeit es für die trauenden eltern unerträglich schmerzhaft sein muss, ihr geliebtes kind auf dem friedhof zu wissen. beim anblick auf die liebevoll ausgeschmückten kleinen erdhügel mit spielsachen, windrädern und vielen engelchen kommen mir jedesmal die tränen. ich habe ein paar bilder gemacht, die in den kommentaren zu sehen sind.



vorbei am waldfriedhof, spaziere ich zu den ehrengräbern von johanna dohnal und barbara prammer und zünde bei beiden kerzen an.



die ehrengräber der kürzlich verstorbenen erika weinzierl und maria lassnig habe ich auch aufgesucht. mit dem spaziergang in der stillen adventzeit gedenke ich aller verstorbenen, die ich auch zu lebzeiten besonders geschätzt habe.

die nachricht über sein ableben hat mich sehr bewegt und traurig gestimmt.
das erstemal bin ich ihm gegenüber gestanden als ich 18 war. das zweitemal ende der siebziger/anfang der achtziger jahre auf dem tanzparkett in der tenne und das drittemal bei seinem konzert in der wiener stadthalle, gemeinsam mit meiner, inzwischen verstorbenen freundin hani...

und wieder ist ein ganz großer, begnadeter musiker und ausnahmekünstler von uns gegangen. musik kann sehnsucht erzeugen, hat er oft gesagt.



danke für alles. wir werden dich vermissen.
merci udo.
r.i.p.

am späten nachmittag sind wir gemütlich durch den adventmarkt zwischen dem nhm und khm geschlendert, punsch getrunken und die standeln in aller ruhe (ohne touriandrang) bewundert. unser adventspaziergang führte durch die hofburg zum weihnachtsmarkt am michaelerplatz.



wir stehen gerade vor der michaelerkirche, plötzlich bricht panik aus und vorbei ist es mit der adventstimmung: bewaffneter raubüberfall auf ein juweliergeschäft.









solche aktionen sind nichts für meine schwache nerven, ich bin fast in ohnmacht gefallen. sowas von erschrocken war ich schon lange nicht. chaos rundherum, polizeiabsperrung, räuberverfolgung, rettung, katastropheneinsatzfahrzeug, notarzt, verletzter securitymann liegt verletzt auf der straße vor dem geschäft, der orf ist vorort...

traurig, dass wir in einer so brutalen, so bösen welt leben.

wenn ich mir das gedränge vor und in den geschäften, die überfüllten fußgängerzonen, die mit riesigen einkaufstaschen bepackten und hechelnden wesen so anschaue, so könnte ich fast glauben, dass die zweibeiner -wie aus einer fremden welt, total verrückt geworden sind.
während unsereiner die muße der zurückgezogenheit würdigt, tobt draußen der kampf um parklücken, damit mann/frau nach dem kaufrausch die beute nicht mehr weit schleppen muss. ach du heiliger bimbam, was ist aus der stillen besinnlichen adventzeit geworden?

von der sogennanten wirtschaftskrise kann in dem fall keine rede sein, denn wenn leute kaum geld zum leben haben, wovon finanzieren sie die vielen (unnötigen) geschenke? achso, es gibt einen bankkonto- überziehungsrahmen. ich verstehe.
aber eigentlich ist weihnachten das fest der familie und der liebe und nicht das fest der vielen geschenke. die konsumgesellschaft zerstört vieles....

–vom schenken –
von joachim ringelnatz

schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
wenn die bedachten die gabe wiegen,
sei dein gewissen rein.

schenke herzlich und frei.
schenke dabei,
was in dir wohnt
an meinung, geschmack und humor,
so dass die eigene freude zuvor
dich reichlich belohnt.

schenke mit geist ohne list.
sei eingedenk,
dass dein geschenk –
du selber bist.

ein sonntag wie jeder andere und doch ein bisschen anders.
es ist ein unbeschreiblich schönes gefühl, andere menschen glücklich zu machen und ihnen unvergessliche momente zu schenken. momente, von denen sie lange zeit zerren können. eine gute tat am dritten adventsonntag....

seit einigen jahren pflegen wir in der vorweihnachtszeit liebe auslandsfreunde die wir besonders schätzen, zu uns nach wien einzuladen und mit ihnen gemeinsam die adventstimmung zu genießen. so war es auch an diesem verlängerten wochenende und wir konnten trotz schlechtwetter unser programm mit den schönsten weihnachtsmärkten und sehenswürdigkeiten absolvieren.
und selbstverständlich mussten wir uns bei dem wetter zwischendurch auch aufwärmen. sehr guten punsch gab es vor der karlskirche, bei schloss belvedere und schloss schönbrunn....

auf die wir als zeitzeugen stolz zurückblicken und auch 30 jahre danach die bilder des geschehens wie im kino vor unseren augen ablaufen. die starke bürgerbewegung hat sich nicht vertreiben lassen und die politik musste sich dem beugen. ach, waren das aufregende wochen...

als ich das wort erstmals jungfräulich aus dem mund unseres netten herrn sport- und verteidigungsminister hörte, war ich über die vielseitige bedeutung des wortes auf anhieb entzückt. seither bin ich auch nicht mehr 'flexibel', sondern nur noch situationselastisch und das kommt besonders bei terminlichen engpässen gut an. umso mehr freue ich darüber, dass dieses geflügelte wort zum wort des jahres 2014 gewählt wurde. jawohl!

still, ländlich.

€ 1,188/liter sprit

ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern, wieviele jahre es schon her sind, dass ich so günstig getankt habe. vielleicht noch in der schilling ära...

jedenfalls das treue-rabatt-tanken ist eine feine sache und hoffentlich bleibt uns der zustand noch länger erhalten ;-)