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Mein Geburtshaus
feuerlibelle, Sa, 14. Mai. 2011, 02:18
ein gedicht
von
rainer maria rilke
der erinnrung ist das traute
heim der kindheit nicht entflohn,
wo ich bilderbogen schaute
im blauseidenen salon.
wo ein puppenkleid, mit strähnen
dicken silbers reich betreßt,
glück mir war; wo heiße tränen
mir das >rechnen< ausgepreßt.
wo ich, einem dunklen rufe
folgend, nach gedichten griff,
und auf eine fensterstufe
tramway spielte oder schiff.
wo ein mädchen stets mir winkte
drüben in dem grafenhaus...
der palast, der damals blinkte,
sieht heut so verschlafen aus.
und das blonde kind, das lachte,
wenn der knab ihm küsse warf,
ist nun fort; fern ruht er sachte,
wo er nie mehr lächeln darf.
von
rainer maria rilke
der erinnrung ist das traute
heim der kindheit nicht entflohn,
wo ich bilderbogen schaute
im blauseidenen salon.
wo ein puppenkleid, mit strähnen
dicken silbers reich betreßt,
glück mir war; wo heiße tränen
mir das >rechnen< ausgepreßt.
wo ich, einem dunklen rufe
folgend, nach gedichten griff,
und auf eine fensterstufe
tramway spielte oder schiff.
wo ein mädchen stets mir winkte
drüben in dem grafenhaus...
der palast, der damals blinkte,
sieht heut so verschlafen aus.
und das blonde kind, das lachte,
wenn der knab ihm küsse warf,
ist nun fort; fern ruht er sachte,
wo er nie mehr lächeln darf.
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